Champions League Bayer muss unbedingt punkten

Monte Carlo · Leverkusen muss heute beim Angstgegner AS Monaco antreten. Sportchef Rudi Völler meint: "Wenn wir verlieren, wird die Geschichte mit dem Achtelfinale schwierig."

 Zuversichtlich nach Monaco: Sportchef Rudi Völler.

Zuversichtlich nach Monaco: Sportchef Rudi Völler.

Foto: picture alliance / dpa

Mit zwiespältigen Gefühlen reiste die Mannschaft von Bayer 04 Leverkusen gestern an die Côte d'Azur zum zweiten Gruppenspiel der Champions League. Mit dem 3:2-Sieg beim FSV Mainz 05 ist die Stimmung seit Samstag durch die erste kleine Korrektur des schwachen Saisonstarts zwar verbessert. Doch angesichts des heutigen Gegners AS Monaco sind die Zweifel im Bayer-Lager nicht zu leugnen, ob der Aufwärtstrend in der Königsklasse wirklich fortgesetzt werden kann.

Von vier Duellen konnte Leverkusen noch keins gegen die Monegassen gewinnen, drei Niederlagen steht ein dünnes Remis gegenüber. „Wir haben noch eine Rechnung offen“, sagte Stefan Kießling vor dem Flug ans Mittelmeer folgerichtig. „Das Spiel in Mainz macht optimistisch, aber wir fahren auch mit gehörigem Respekt nach Monaco“, erklärte Clubchef Michael Schade.

Warum das Team aus dem Fürstentum durchaus für die Begegnung im Stade Louis II. als Angstgegner bezeichnet werden kann, hat seine Gründe. Vor zwei Jahren gingen beide Gruppenspiele in der Champions League mit 0:1 verloren. „Die Monegassen sind aktuell in Topform, vielleicht sogar noch besser als vor zwei Jahren“, sagte Schade. Die Zahlen scheinen ihn zu bestätigen: Bei Monaco mit dem Trainer Leonardo Jardim ist der Saisonstart deutlich besser gelaufen als bei der Werkself.

Nach sieben Spieltagen ist AS Tabellenzweiter hinter dem OGC Nizza. Nur gegen das Team von Lucien Favre setzte es bislang eine Niederlage in dieser Saison, diese fiel aber vor zehn Tagen mit 0:4 happig aus. Aber anders als bei den Leverkusenern, die zum Start der Gruppe E nur ein 2:2 zu Hause gegen ZSKA Moskau erreichten, setzten sich die Kicker aus Monte Carlo mit 2:1 im Wembleystadion vor 85 000 Zuschauern gegen Tottenham Hotspurs durch.

„Zum Auftakt gegen Moskau haben wir nach einer 2:0-Führung fahrlässig zwei Punkte verschenkt. Das passte zum rumpligen Start“, erklärte Schade. Man macht sich nichts vor bei Bayer, was auch die Aussagen von Sportdirektor Rudi Völler zeigen. „Wir sind natürlich ein bisschen unter Druck. Wenn wir verlieren, wird die Geschichte, das Achtelfinale zu erreichen, schwieriger“, erklärte Völler und forderte die Spieler auf, nun endlich mehr Konstanz zu zeigen. Die Gruppe E schätzen er und Schade als schwer berechenbar ein. „Keine andere Gruppe ist so ausglichen, wenn man sich die vier Mannschaften anschaut. Ich glaube, dass erst am letzten Spieltag entschieden wird, wer wo landet“, sagte Völler. „Man kann Erster und Letzter werden“, erklärte Schade. „Einen Punkt zu holen, würde uns helfen.“

Trainer Roger Schmidt und die Spieler peilten einen Sieg an, ein Remis fände der ehrgeizige Coach wohl zu wenig. „Es geht jetzt darum, die richtigen Schlüsse aus den bisherigen Spielen zu ziehen. Die Mannschaft kriegt nun die richtige Form“, sagte er. Mit nach Monaco reisten die Mittelfeldspieler Hakan Calhanoglu und Lars Bender, die angeschlagen am Samstag fehlten. Auch Schmidt sprach respektvoll über den Gegner. „Es ist eine spielstarke, robuste Mannschaft.

Der Trainer ist der gleiche wie vor zwei Jahren. Schon damals hat sich sein Team dadurch ausgezeichnet, dass es sehr viel Geduld hatte. Mit nur jeweils einem guten Angriff haben sie uns zweimal 1:0 geschlagen“, sagte der Coach. „Aber jede Serie geht einmal zu Ende. Wir müssen zeigen, dass wir an Souveränität und Reife zugelegt haben.“ Für Kapitän Bender ist das Ziel eindeutig, für ihn zählen nur drei Punkte: „Mit anderen Zielen dürfen wir da gar nicht hinfahren.“ Wenn das geschafft ist, wartet allerdings der nächste schwere Gegner. Am Samstag trifft Bayer 04 auf Borussia Dortmund.

So wollen sie spielen:

AS Monaco: Subasic - Raggi, Glik, Jemerson, Sidibé - Fabinho, Bakayoko - Lemar, Joao Moutinho, Bernardo Silva - Germain.

Bayer Leverkusen: Leno - Henrichs, Tah, Toprak, Wendell - Bender, Aranguiz - Brandt, Kampl - Chicharito, Volland.Schiedsrichter: Fernandez Borbalan (Spanien)

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