Nur 1:1 gegen Krasnodar Bayer Leverkusen scheidet aus Europa League aus

Leverkusen · In der Bundesliga läuft es derzeit für Bayer Leverkusen, in den Pokalwettbewerben hingegen nicht. Zwei Wochen nach dem Aus im DFB-Pokal ist die Werkself nun auch aus der Europa League ausgeschieden.

Nach Europa zu kommen, ist ein weiter und bisweilen komplizierter Weg. Und erklärtes Ziel eines jeden der 18 Fußball-Bundesligisten Jahr für Jahr. Bayer 04 Leverkusen hat in der Saison 2017/18 das Ziel erreicht und die Vorrunde in der Europa League souverän gemanagt. Die erste Belohnung am Ende der steinigen Route heißt Zwischenrunde. Gegner wie Arsenal London, FC Chelsea, Inter Mailand oder Benfica Lissabon sind möglich. Oder eben der FC Krasnodar. So etwas wie der Schwarze Peter im Lostopf. Unattraktiv für die Zuschauer und auch unbequem zu bespielen.

Bayer 04 musste sich in der Runde der besten 32 Mannschaften dieser undankbaren Aufgabe stellen und eine unliebsame Erfahrung sammeln. Vor nur 16 084 Zuschauern in der BayArena quittierte die Werkself nach dem 0:0 im Hinspiel durch ein 1:1 (0:0) den Wettbewerb und erlebte nach dem Aus im DFB-Pokal-Achtelfinale die nächste große Enttäuschung.

Große Probleme im Bayer-Spiel

Ob es an der nur halbvollen BayArena lag oder am fehlenden Reiz des Gegners sei mal dahin gestellt. Aber die Leverkusener hatten in der ersten Halbzeit von Beginn an große Probleme, eine Einstellung zum Spiel und vor allem zum Gegner zu finden. Das Team von Peter Bosz fiel so von einer Schrecksekunde in die nächste. Schon in den ersten zehn Minuten hätten die Russen durch Ivan Ignatyev (7.) und Mauricio Pereyra (9.) das nach dem 0:0 im Hinspiel so wertvolle Auswärtstor erzielen können. Nach 45 Minuten wäre eine Führung der Gäste mehr als verdient gewesen. Krasnodar präsentierte sich als lauf- und zweikampfstarkes, ballsicheres und robustes Kollektiv. Der Tabellenzweite der russischen Premier Liga war so überall auf dem Platz zugegen und ließ die Werkself überhaupt nicht ins Spiel kommen.

Die Chance von Leon Bailey entsprang einem der wenigen Abspielfehler (12.) und die von Lucas Alario , weil der engagiert spielende Argentinier nach einer Flanke von Kevin Volland mit einem langen Bein vollen Einsatz zeigte, aber an Torwart Malvei Safonov scheiterte (36.). Die klareren Möglichkeiten verbuchte aber Krasnodar. Bayer-Keeper Lukas Hradecky war es zu verdanken, dass nach 45 Minuten die Null stand. Erst wehrte er im doppelten Duell mit Viktor Claesson dessen Kopfball ab (26.). Dann warf der Finne sich dem links frei durchgebrochenen Stürmer mit allem, was er hat, mutig entgegen (45.).

Umständliche Leverkusener

Für die insgesamt fahrigen und zu langsamen Hausherren kam erschwerend hinzu, dass ihr Mann für die besonderen Momente ab der 30. Minute nicht mehr bei vollen Kräften war. Nach einem Kopfballduell mit der lebenden Schrankwand Charles Kaboré war Kai Havertz fortan jedenfalls sichtbar angeschlagen. Nach 66 Minuten ging für den 19-Jährigen dann gar nichts mehr. Julian Baumgartlinger musste ihn ablösen.

Die umständlich auftretenden Leverkusener bekamen die Partie auch in der zweiten Hälfte nicht in besser in den Griff. Krasnodar kam offensiv zwar nicht mehr so sehr zur Geltung, hatte aber kaum Probleme die durchsichtigen Angriffsversuche der Leverkusener zu kontrollieren. Allein der umtriebige Alario sorgte für Gefahr. So wie nach einem feinen Pass von Jonathan Tah, als der Bayer-Stürmer abzog und sein noch abgefälschter Schuss am Querbalken landete (72.).

Dann kam die alte Dusche, als der 19-Jährige Joker Magomed Suleymanov einen Freistoß aus 23 Metern herrlich ins rechte Eck zirkelte (83.). Bayer warf alles nach vorne und kam nach einer Ecke durch Charles Aranguiz zum schnellen Ausgleich (87.). Der anschließende Sturmlauf blieb aber erfolglos. Leverkusen bleibt nun nur noch die Bundesliga - und der nächste Anlauf, nach Europa zu kommen.

Leverkusen: Hradecky; Weiser, Dragovic (86. Isaac Kiese Thelin), Tah, Wendell; Aranguiz, Volland, Havertz (66. Baumgartlinger), Brandt, Bailey; Alario. – Krasnodar: Safonov; Petrov, Martynovich, Spajic, Ramirez; Olsson (60. Gazinski), Kaboré, Pereyra; Wanderson, Ignatyev (70. Suleymanov), Claesson (77. Stotski). – SR. Mazeika (Litauen). – Zuschauer: 16084. – Tore: 0:1 Suleymanov (83.), 1:1 Aranguiz (87.). – Gelbe Karten: Dragovic; Olsson, Pereyra, Stotski.

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