Bayer bleibt nach 2:1 gegen Augsburg auf Tuchfühlung

Leverkusen · Der FC Augsburg zeigte in Leverkusen trotz des 1:2 eine beherzte Leistung. Doch letzten Endes fehlte den Schwaben ein Stück Cleverness. Emre Can sicherte Bayer die drei Punkte - und das Hyypiä-Team etabliert sich als dritte Kraft.

Sami Hyypiä wollte überhaupt nichts davon wissen. Ob seine Bayer-Fußballer denn nun endgültig die dritte Bundesliga-Macht hinter den Branchengrößen aus München und Dortmund seien, wurde der finnische Coach nach dem 2:1 (1:1) der Leverkusener gegen den FC Augsburg gefragt - Hyypiä focht es nicht an: "Ich schaue nicht so gern auf die Tabelle. Was die anderen Mannschaften machen - darauf haben wir keinen Einfluss."

Die Fakten sprechen klar für die These. Denn hinter den Bayern (26) und dem BVB (ebenfalls 25) bleibt Bayer auf Tuchfühlung Dritter. Und der Abstand auf den Vierten wächst. "Es war ein ganz wichtiger Spieltag, weil die Tabelle auseinandergezogen wird", kommentierte Bayer-Kapitän Simon Rolfes den Arbeitssieg.

Es war in der Tat ein hartes Stück Arbeit. Zwei Tage vor der Verhandlung am Montag vor dem DFB-Sportgericht über Stefan Kießlings Phantomtor bei 1899 Hoffenheim machte erst Emre Can per Kopf in der 83. Minute mit seinem Erstliga-Premierentreffer für Bayer den achten Saisonsieg der Leverkusener perfekt. Rolfes hatte die Führung der Gäste durch André Hahns herrlichen Volleyschuss (24.) in der 34. Minute egalisiert.

Leverkusen - Augsburg 2:1
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Champions-League-Starter Bayer blieb damit vor 27 811 Zuschauern in der BayArena auch im fünften Erstligaduell gegen die Schwaben siegreich. Für Gäste-Trainer Markus Weinzierl war es "sehr, sehr bitter". Seine Elf führte zum fünften Mal, musste am Ende aber zum vierten Mal in den vergangenen fünf Begegnungen als Verlierer vom Platz. Nur gegen Mönchengladbach (2:2) reichte es zu einem Zähler.

"Uns fehlten die letzten zehn Prozent, um etwas mitzunehmen oder zu gewinnen", sagte der frühere Leverkusener Jan-Ingwer Callsen-Bracker enttäuscht. Es seien immer nur Kleinigkeiten, die der FCA vermissen ließe.

Die Augsburger hatten großen Anteil an einer attraktiven Partie, in der Bayer drei Tage nach dem 4:0 in der Königsklasse gegen Donezk zunächst bestimmend war. Schon nach weniger als 30 Sekunden verfehlte Sidney Sams Schuss knapp das Augsburger Gehäuse. Heung-Min Son zielte aus 23 Metern ebenfalls nur minimal daneben (13.). Dann verpasste Kießling eine Rechtsflanke von Giulio Donati mit dem Kopf (15.), ehe der Südkoreaner Jeong-Ho Hong nach einer unfreiwilligen Kießling-Vorlage die Latte des Bayer-Tores traf (18.).

Sechs Minuten später ging Augsburg durch Hahns Volleyschuss nach einem weiten Pass von Tobias Werner in Führung. Bayer wirkte kurzzeitig leicht geschockt, tat danach aber wieder mehr für die Offensive und wurde durch Rolfes' Treffer aus kurzer Distanz belohnt. Kurz vor der Pause (44.) prüfte Can FCA-Keeper Alexander Manninger, der den strammen Schuss des Deutsch-Türken zur Ecke klärte.

Kießling eröffnete die zweiten 45 Minuten mit einem Rechtsschuss, den Manninger abwehrte und Jeong-Ho Hong Sekunden später gegen seinen Landsmann Son auf der Linie klärte. Die nächste Bayer-Chance hatte Sebastian Boenisch, dessen Kopfball am FCA-Tor vorbeistrich (65.). Kießlings vermeintlicher Treffer zum 2:1 (72.) wurde wegen eines Fouls an Manninger von Schiedsrichter Manuel Gräfe nicht anerkannt. Sieben Minuten vor dem Abpfiff traf dann Can entscheidend.

Spieldaten:

Ballbesitz in : 61,3 - 38,7

Fouls: 7 - 9

Ecken: 13 - 7

Quelle: optasports.com

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