DFB-Pokal Abwarten beim verletzten Neuer - Kovac will "kein Risiko"

München · Ist Manuel Neuer beim Pokalspiel gegen Hertha BSC im Tor des FC Bayern zurück oder fehlt er sogar noch in zwei Wochen gegen Liverpool? Über das Ausmaß der Daumenverletzung des Torhüters wird spekuliert. Ein anderer Star fehlt beim Training am Montag.

 Ist weiterhin angeschlagen: Bayern-Torwart Manuel Neuer.

Ist weiterhin angeschlagen: Bayern-Torwart Manuel Neuer.

Foto: Friso Gentsch

Die Gesundheit von Manuel Neuer bereitet dem FC Bayern Sorgen. Zwei Tage vor dem Pokal-Achtelfinale der Münchner bei Hertha BSC macht dem Fußball-Nationaltorhüter eine Verletzung am rechten Daumen zu schaffen.

Beim Training am Montag trug der 32-Jährige wie am Wochenende eine Spezialschiene am Daumen. "Wenn er Schmerzen hat, gehen wir kein Risiko ein", gab Trainer Niko Kovac als Maßgabe vor. Das gilt vor allem mit Blick auf den Champions-League-Knaller in zwei Wochen gegen den FC Liverpool.

Der deutsche Rekordmeister sprach zuletzt von einer "Blessur" bei Neuer, die Sportdirektor Hasan Salihamidzic am Wochenende nicht näher benannte. Die "Bild" berichtete von einer Verletzung des Seitenbandes an diesem Finger, was die Sache komplizierter machen und die Zwangspause verlängern könnte.

"Wenn ich sage, es sind fünf Monate, dann schreien alle. Wenn ich sage, es sind nur fünf Tage, dann sagen alle, es war gar nichts", hatte der Münchner Trainer in Leverkusen gesagt. Bei der Einheit am Montag fehlte Kovac Stürmer Robert Lewandowski. Als Grund gab der Verein eine "individuelle Belastungssteuerung" an. Lewandowski dürfte am Mittwoch (20.45 Uhr) in Berlin dabei sein, Neuers Mitwirken ist weiter fraglich.

Die Bayern schauen bei ihm von Tag zu Tag. Ein Wagnis gehen sie bei ihrer Nummer 1 nicht ein. Eine Verschlimmerung dieser Verletzung will auch der bei drei Mittelfußbrüchen leidgeprüfte Neuer nicht riskieren. "Wenn er Feldspieler wäre, wäre das relativ einfach. Aber er ist Torwart und da sind die Finger und die Hände ganz wichtig", sagte Kovac nach dem 1:3 in Leverkusen.

Vertreter Sven Ulreich machte beim haltbaren Freistoß zum 1:1-Ausgleich gegen Bayer keine gute Figur. Zwar war der 30-Jährige in der Vergangenheit meist ein sicherer Neuer-Ersatz. Doch ausgerechnet beim Halbfinal-Aus in der Champions League gegen Real Madrid patzte Ulreich im Mai vergangenen Jahres. Umso wichtiger wäre es, dass Neuer am 19. Februar in Liverpool und 13. März in München im Achtelfinale gegen Jürgen Klopps Tempofußballer zwischen den Pfosten stehen kann.

Das letzte K.o.-Spiel in der Königsklasse liegt für Neuer schon lange zurück. Am 18. April 2017 schied der Nationaltorhüter im Viertelfinale mit 2:4 nach Verlängerung bei Real Madrid aus. Neuer, der drei Wochen zuvor am Fuß operiert worden war, brach sich in diesem Spiel den Mittelfuß. Nach einem weiteren Fußbruch im September 2017 musste der Schlussmann erneut lange pausieren - und wurde erst kurz vor der Weltmeisterschaft wieder fit. Er sei sehr glücklich, nun wieder topfit zu sein, versicherte Neuer wiederholt. "Ich kann wieder alles machen, nichts tut mehr weh."

Im Moment sieht es wieder ein kleines bisschen anders aus, denn der lädierte Daumen schränkt den Weltklassetorhüter ein. Ulreich ging am Samstag davon aus, dass die Nummer 1 im Olympiastadion wieder ins Münchner Tor zurückkehrt. Wenn nicht, wäre auch er wieder für einen Einsatz bereit. An das letzte Spiel in Berlin hat er allerdings keine guten Erinnerung: Im Vorjahresfinale kassierte er beim 1:3 gegen Eintracht Frankfurt gleich drei Treffer.

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