Kommentar zu Pep Guardiola Abschied als Chance

Für die einen ist Pep Guardiola der beste Fußballlehrer der Welt, für andere hat er noch gar nicht beweisen können, zu welchen Leistungen er fähig ist, weil der Spanier in Barcelona wie in München "nur" mit Stars und Superstars gearbeitet hat.

In der bayerischen Metropole haben sie ihm den roten Teppich ausgerollt - um ihn zu einer Vertragsverlängerung zu bewegen: Gehalt und Vertragslaufzeit hätte Guardiola nahezu selbst bestimmen können, bei der Kaderplanung haben ihm die Bayern zuletzt jeden Wunsch erfüllt. Und doch müssen die Münchner bald das verkünden, was die Spatzen längst von den Dächern pfeifen: Pep geht - und widmet sich einem neuen Projekt.

So tickt dieser Trainer, so war es auch bei Barça , wo er nach vier Jahren und sechs Titeln aufhörte, um sich ein Jahr auszuruhen. Erst danach nahm er das Angebot der Bayern an.

Über die Gründe für seine Entscheidung kann nur spekuliert werden. Gegenüber spanischen Medien hat Guardiola kürzlich geklagt, dass die letzte Entscheidung bei Transfers in München nicht der Trainer, sondern die Clubbosse hätten.

Auch die immer wiederkehrenden Scharmützel mit der medizinischen Abteilung an der Säbener Straße, die zur Demission von Vereinsikone Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt führten und nun im Streit mit Nachfolger Dr. Volker Braun münden, könnten bei Guardiola zum Entschluss geführt haben, bei den Bayern nicht zu verlängern.

Für den FCB ist der Weggang des 44-Jährigen aber auch eine Chance. Die Chance nämlich, wieder unabhängiger zu werden. Die Macht, die Guardiola in München hatte und hat, wird kein Trainer mehr erreichen. Schon gar nicht, wenn Uli Hoeneß in den inneren Führungszirkel des Clubs zurückkehrt.

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