Motorsport Rosberg gibt das Tempo vor - Vettel auf langsamen Reifen

Sakhir · Platz 1 für den WM-Spitzenreiter, Nico Rosberg rast allen davon. Eine halbe Sekunde ist er schneller als sein Mercedes-Rivale Hamilton. Vettel bleibt über 2,7 Sekunden hinter ihm. Unterschiedliche Strategien und Reifen lassen aber nur bedingte Aussagen zu.

 Nico Rosberg legte vor.

Nico Rosberg legte vor.

Foto: Valdrin Xhemaj

Nico Rosberg hat mit der klaren Bestzeit beim Trainingsauftakt zum Großen Preis von Bahrain seine Ambitionen auf den ersten Sieg in der Wüste von Sakhir unterstrichen.

Zehn Jahre nach seinem Formel-1-Debüt an selber Stelle verwies der mittlerweile 30 Jahre alte Mercedes-Pilot seinen Teamkollegen Lewis Hamilton auf den zweiten Platz. Der Titelverteidiger, dreimalige Weltmeister und Bahrain-Sieger von 2014 und 2015 war eine gute halbe Sekunde langsamer als Rosberg. Sebastian Vettel im Ferrari über 2,7 Sekunden.

Allerdings fuhr der Heppenheimer im Gegensatz zu Hamilton am Freitag auch auf einer anderen, härteren und damit langsameren Reifenmischung. Vettel reihte sich auf Platz elf ein. Drittschnellster war sein Teamkollege Kimi Räikkönen, allerdings auch noch über 1,8 Sekunden langsamer als Rosberg.

Mit einem weiteren Sieg kann der gebürtige Wiesbadener in der Serien-Gewinner-Bestenliste der Formel 1 mit Hamilton gleichziehen. Der 30-Jährige ist seit dem 1. November im Rennen unbesiegt. "Ich habe nur einen Sieg im Rücken, das ist mein Gefühl", betonte Rosberg allerdings - allein der Titel in diesem Jahr zählt. Dass er ihn noch nie geholt hat, frustriert ihn nach eigener Aussage nicht.

"Ich habe in den vergangenen beiden Jahren alles gegeben, Lewis hat aber einen besseren Job gemacht und gewonnen", sagte Rosberg in einem Interview auf der Formel-1-Homepage. "Dieses Jahr werde ich es wieder versuchen", betonte er.

Mit dem Sieg in Australien brachte sich Rosberg zum Auftakt in die Top-Ausgangsposition. Dahinter folgen Hamilton und Vettel. Beide gewannen bereits je zweimal auf dem 5,412 Kilometer langen Bahrain-Kurs; Vettel 2012 und 2013 noch im Red Bull, Hamilton in den vergangenen beiden Jahren. Gewinnt der britische Titelverteidiger am Sonntag, ist ihm als erstem Piloten in der Sakhir-Wüste der Hattrick gelungen.

Das will Vettel aber nicht zulassen und seinerseits mit Bahrain-Rekordgewinner Fernando Alonso (drei Siege) gleichziehen. Während der Spanier nach dem Startverbot durch die Ärzte wegen gebrochener Rippen und einer Lungenblessur sein McLaren-Team und insbesondere seinen Ersatzfahrer Stoffel Vandoorme von der Box aus unterstützen will, hat Vettel seinen ersten Sieg seit dem 20. September 2015 in Singapur im Blick.

Im ersten Einfahren für das Rennen am Sonntag und die erneut im umstrittenen neuen Modus ausgefahrene Qualifikation am Samstag verbuchte der 28 Jahre alte Heppenheimer allerdings mit 14 die wenigsten Runden aller 22 Fahrer. Auch seine weiteren Landsmänner, Nico Hülkenberg auf Platz sechs mit 27 im Force India und Pascal Wehrlein als 17. mit 25 Umläufen im Manor, spulten mehr Kilometer ab.

Dabei bot das für Bahrain eher ungewöhnliche Wetter erstmals bereits die Rahmenbedingungen fürs Qualifying und fürs Rennen - beide beginnen Ortszeit erst um 18.00 Uhr unter Flutlicht. Die Temperaturen sind bis dahin selbst an heißen Tagen deutlich gesunken, am Freitag im ersten Training lagen sie aber auch schon tagsüber bei lediglich etwas mehr als 20 Grad.

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