1. FC Köln in Wolfsburg Wolfsburger Neustart mit Gerhardt

KÖLN · Der 1. FC Köln feiert am Samstag bei den „Wölfen“ in Wolfsburg ein Wiedersehen mit seinem ehemaligen Spieler.

 In der vergangenen Saison noch im Trikot des 1. FC Köln, spielt Yannick Gerhardt (rechts) jetzt für Wolfsburg gegen den FC.

In der vergangenen Saison noch im Trikot des 1. FC Köln, spielt Yannick Gerhardt (rechts) jetzt für Wolfsburg gegen den FC.

Foto: picture alliance / dpa

Klaus Allofs und Dieter Hecking sind als langjährige Fahrensmänner der Fußball-Bundesliga einiges gewöhnt. Was allerdings in der Sommerpause so alles an Kritik auf das Duo und ihren VfL Wolfsburg einprasselte, dürfte auch Manager und Trainer nicht unbeeindruckt gelassen haben. Der Absturz auf Platz acht heraus aus den Europapokalplätzen hatte den VW-Club nach Vizemeisterschaft und Pokalsieg im Jahr 2015 bis ins Mark getroffen.

Die Ursache orteten Allofs und Hecking in der Zusammensetzung ihres Kaders. Die Frage kam auf, wer den Weg der Wölfe noch mitgehen wollte? Max Kruse (Bremen), Naldo (Schalke), Bas Dost (Lissabon), Dante (Nizza), André Schürrle (Dortmund) und Niklas Bendtner (Nottingham) nicht, und im Sommer wollten auch Julian Draxler, Ricardo Rodriguez und Luiz Gustavo „Nein“ sagen. Die negativen Diskussionen wollten kein Ende nehmen. Manager und Trainer aber ließen sich nicht beirren und drehten den VfL auf links. Mit Jeffrey Bruma, Philipp Wollscheid, Daniel Didavi, Yannick Gerhardt, Jakub Blaszczykowski und Mario Gomez verpflichteten die Wolfsburger durchweg Klassespieler für ihren Neustart.

„Dafür, dass beim VfL gefühlt permanent Krisenstimmung war, haben sie eine richtig gute Mannschaft. So falsch können die handelnden Personen nicht gearbeitet haben, angesichts dessen, was auf uns zukommt.“ Natürlich lässt sich Trainer Peter Stöger vor dem Duell seines 1. FC Köln bei den Niedersachsen nicht blenden. „Wolfsburg hat viele gute Einzelspieler, und wenn ich sehe, wie sie vor allem offensiv aufgestellt sind, ist das schon aller Ehren wert“, verteilt der FC-Coach vorab Komplimente in Richtung VfL. Auch, wenn er es nicht offen ausspricht und der 2:0-Auftaktsieg der Wolfsburger in Augsburg dagegen argumentiert, wird Stöger aber darauf spekulieren, dass sich im mannschaftlichen Gefüge der Wölfe noch Risse auftun. „Es wird sich zeigen, wie sich das in Wolfsburg auf Dauer entwickelt“, meint der Österreicher vielsagend.

Für ihn und die meisten aus dem Kölner Team gibt es am Samstag also ein frühes Wiedersehen mit Yannick Gerhardt. Noch nicht alle haben verstanden, dass sich das talentierte FC-Eigengewächs ausgerechnet nach Wolfsburg verabschiedet hat. Zu dem Club, der in der Bundesliga nicht gerade für Glamour spricht. „Er ist in seiner Entwicklung auf einem guten Weg. Ich freue mich, dass er es beim VfL gleich in die Startformation geschafft hat“, lobt Peter Stöger den 22-Jährigen dennoch. Für das Wiedersehen wünscht sich der FC-Trainer aber, dass „er nicht sein bestes Spiel macht“. Wie in Augsburg, als Gerhardt zur Pause ausgewechselt wurde.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Neustart mit Hindernissen
Gastronomie-Szene im Siebengebirge Neustart mit Hindernissen
Aus dem Ressort