Veh-Aus und Trainerfrage Wie geht es jetzt weiter beim 1. FC Köln

Köln · Wieder keine Punkte in der Bundesliga, das Aus von Armin Veh und wütende Fans sind nur einige Beispiele für die aktuelle Situation beim 1. FC Köln. Wie und vor allem mit wem es jetzt weiter geht, das beschäftigt die FC-Verantwortlichen in den nächsten Tagen.

 Kölns Trainer Achim Beierlorzer schlägt sich seine Hände vors Gesicht.

Kölns Trainer Achim Beierlorzer schlägt sich seine Hände vors Gesicht.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Ein aus Kölner Sicht frustrierender Spielverlauf mit einer in letzter Sekunde herbeigeführten, enttäuschenden 1:2-Niederlage wurde überlagert durch die einvernehmliche Vertragsauflösung von Sportchef Armin Veh. Am Donnerstag waren der 58-Jährige, der seinen am Saisonende auslaufenden Vertrag ohnehin nicht verlängern wollte, und der Vorstand zu diesem Entschluss gekommen. Diese Entwicklung beschleunigte die baldige Bekanntgabe seines Nachfolgers und die Entscheidung in der Trainerfrage.

Ob Achim Beierlorzer entlassen wird, soll sich im Verlauf des Samstags entscheiden. Das deutete Frank Aehlig an. Der Sportdirektor wurde vom Vorstand damit beauftragt, mit Spielern und Trainern zu sprechen. Das geschah am Samstagvormittag.

„Wir müssen bewerten, ob wir eine Veränderung auf der Trainerposition vornehmen müssen. Wir müssen schauen, ob uns das in der jetzigen Konstellation reicht. Oder ob wir sagen, wir haben den Glauben nicht mehr. Ich muss wissen, was die Spieler sagen, fühlen und denken. Das gleich gilt für den Trainerstab. Dann muss ich alles zusammenfassen und es mit Alexander Wehrle und den Mitgliedern des Gemeinsamen Ausschusses besprechen“, schilderte Frank Aehlig. Er werde dann eine Empfehlung aussprechen und geht davon aus, dass schnell eine Entscheidung getroffen wird.

Dabei ist davon auszugehen, dass Achim Beierlorzer entlassen wird. Das hatte die Mehrheit des Vorstands und des Gemeinsamen Ausschusses bereits am Montag entschlossen. Da hatte es Armin Veh noch durch sein Veto verhindert. Durch seinen Abgang ist der Weg für einen Trainerwechsel nun frei.

„Ich hätte meine Arbeit beim FC natürlich gerne bis zum Ende gemacht. Aber in unserer derzeitigen Situation, in der der 1. FC Köln wichtige Entscheidungen auch für die Zukunft treffen muss, ist es aus meiner Sicht konsequent, dass wir die Zusammenarbeit kurzfristig beenden“, wurde Armin Veh, der während der Halbzeitpause des Spiels gegen Hoffenheim seinen Platz auf der Tribüne räumte, auf der Homepage des Vereins zitiert.

FC-Präsident Werner Wolf dankte dem 58-Jährigen. Er habe den Mut besessen, seine Aufgabe beim FC „in einer schwierigen Situation zu übernehmen“. Man habe sich eine längerfristige Zusammenarbeit mit ihm sehr gut vorstellen können. Man habe ihn „als Partner mit Ecken und Kanten kennengelernt, der offen und ehrlich kommuniziert und zu seinem Wort steht“.

Ein neuer Trainer dürfte zeitnah in der kommenden Woche seine Arbeit am Geißbockheim aufnehmen. Es wird allerdings damit gerechnet, dass zuvor erst der neue Geschäftsführer Sport ernannt wird. Denn der sollte mit entscheiden, wer künftig das Sagen bei der Mannschaft hat.

Als heißeste Kandidaten für die Veh-Nachfolge gelten inzwischen Johannes Spors (37) und Erik Stoffelshaus (48). Spors war Chefscout bei der TSG Hoffenheim, bei RB Leipzig und dem Hamburger SV. Stoffelshaus arbeitete für Schalke 04 und war zuletzt Sportchef bei Lok Moskau.

Was dann die Trainerfrage anbelangt, so ist noch kein so klares Bild zu erkennen. Vielfach war Bruno Labbadia als erste Wahl genannt worden. Inzwischen gibt es Stimmen, wonach der als Retter beim VfL Wolfsburg und Hamburger SV zuletzt erfolgreiche Fußballexperte nicht so den Drang verspüre, als „Feuerwehrmann“ zum 1. FC Köln zu kommen.

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