Trainingslager Wer bildet die Doppelsechs?

KITZBÜHEL · Es gab noch nicht allzu viel Bewegung im Kader des 1. FC Köln – außer im Spielzentrum. Nur noch Matthias Lehmann hält dort die Stellung. Wer also wird zum Saisonauftakt die wichtige Doppelsechs bilden?

Vor einem Jahr standen neben Lehmann noch Kevin Vogt und Yannick Gerhardt für die Doppelsechs zur Verfügung. Beide verließen den FC in Richtung Wolfsburg und Hoffenheim, wodurch etwa 15 Millionen Euro in die Kölner Kasse flossen. Als Nachfolger wurden Marco Höger von Schalke 04 und Salih Özcan aus dem eigenen Nachwuchs geholt. Außerdem steht Jonas Hector zur Verfügung, der bereits in der Rückrunde wiederholt im Zentrum zum Einsatz kam. Und schließlich ist da auch noch Milos Jojic, der als offensiver Zentrumsspieler eine Option darstellt.

„Ich glaube, es wird wie letzte Saison laufen: Jeder kann mit jedem spielen. Wir haben eine große Auswahl. Ich sehe keine Probleme dadurch, dass Kevin und Yannick weg sind“, meinte Lehmann gestern. Der Kapitän hatte tags zuvor beim 1:0-Erfolg gegen den FC Bologna in den letzten 30 Minuten zusammen mit Marco Höger das Duo gebildet und Jonas Hector sowie Salih Özcan abgelöst. Heute, beim Test gegen SD Eibar, wird es andere Konstellationen geben.

Gegen die Italiener machte Özcan wieder lauf- und kampfstark auf sich aufmerksam. Gewohnt umsichtig agierte Jonas Hector. Robust und selbstsicher in den Zweikämpfen, mit gutem Passspiel und dem Gespür für den öffnenden oder beruhigenden Pass, setzte der Nationalspieler genau das um, was der Trainer von ihm erwartet. Der ehemalige Linksverteidiger gilt nun als Nummer eins im Zentrum.

Während in der Rückrunde Lehmann meist an seiner Seite spielte, könnte es künftig auf Marco Höger hinauslaufen. Der gebürtige Kölner wurde in erster Linie für diese Position geholt, auch wenn er ebenso als Rechtsverteidiger und offensiver Mittelfeldspieler eingesetzt werden kann. „Für mich ist nur wichtig, dass ich spiele. Der Trainer wird entscheiden, wo das ist“, sagte Höger, der in der Vorsaison wegen eines Kreuzbandrisses fast komplett ausgefallen war.

Milos Jojic, der feine Techniker, ist in erster Linie für das Offensivspiel vor der Sechserkette vorgesehen ist. Dennoch könnte er an der Seite eines defensiven Nebenmannes die Rolle im Zentrum übernehmen. „Ein harter Konkurrenzkampf ist normal. Ich sehe die anderen aber zuerst als meine Mitspieler an, Konkurrenten sind sie erst in zweiter Linie. Wichtig ist, was für die Mannschaft gut ist“, unterstrich Lehmann den Teamgedanken. Dass auch er, der verlängerte Arm von Peter Stöger, sich ab und an mit einem Platz auf der Ersatzbank abfinden muss, akzeptiert der 33-Jährige: „Es wird jeden einmal treffen. Aber es ist ja bekannt, dass die Elf, die zu Saisonbeginn spielt, nie die ist, die später die Stammelf bildet. Es wird sich immer etwas ändern.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Berechtigte Ausgrenzung
Kein Platz für Müller im DFB-Team Berechtigte Ausgrenzung
Aus dem Ressort