Siasonvorbereitung Welche Erkenntnisse das Traininsglager des 1. FC Köln bringt

KITZBÜHEL · Die FC-Profis kehren am Freitag aus dem Trainingslager in Kitzbühel nach Köln zurück. Welche Erkenntnisse bringt Trainer Pater Stöger mit?

Eigentlich hat Peter Stöger auf jede Frage stets eine schnelle Antwort parat. Deshalb war es ein seltener Moment, als man den Trainer des 1. FC Köln am Mittwoch während der Presserunde im Mannschaftshotel regelrecht perplex und erst einmal sprachlos erlebte.

Dabei war die Frage eher eine routinemäßige - ohne investigativen Hintergrund: Ob der Mannschaftsrat gewählt worden sei? Nach verdauter Überraschung gestand Stöger: "Nein. Stimmt, das fehlt!" Dann lachte er kräftig und meinte: "Machen wir morgen vor der Abreise. Ich denke aber, es ändert sich nichts. Wie beim Kapitän: Matthias Lehmann bleibt es."

Ohne zu zögern beantwortete der FC-Trainer dagegen alle anderen Fragen zum heute mit einer Vormittagseinheit endenden achttägigen Trainingslager in Kitzbühel, zum Saisonziel des Fußball-Bundesligisten, zu personellen Dingen und zu seiner Person.

Er gab zu, dass er sich nach dem Saisonfinale innerlich ausgebrannt gefühlt habe. "Ich habe meine Batterien aber schnell wieder aufgeladen. Nach der China-Reise des Clubs und dem Trip mit den Kollegen nach London war ich nach zwei Tagen in Wien wieder auf den Beinen. Davor bin ich aber auch nicht auf den Knien gegangen", sagte Stöger. "Es war nur so, dass wir gefühlt 20 Wochen lang in einem Graubereich der Tabelle standen, wo vieles möglich war. Das war anstrengend für alle Beteiligten, auch die Spieler. Ich fand es beeindruckend, wie sie damit umgegangen sind. Ihnen gehörte der Erfolg", führte der Kölner Trainer aus.

Übungseinheiten: Die meisten Dinge, die man sich vorgenommen habe, seien umgesetzt worden. Negativ sei die Bänderverletzung von Yuya Osako, positiv der erste Spieleinsatz von Marcel Risse nach achtmonatiger Zwangspause wegen eines Kreuzbandrisses. Das seien "die Ausreißer. Alles andere war solide. Ich bin zufrieden."

Zielsetzung: Sie zu bestimmen, sei leichter gefallen als noch im Vorjahr. In Gruppenarbeit seien die Spieler zu dem Ergebnis gekommen, dass sie wie vor zwölf Monaten unter den besten zehn Mannschaften ins Ziel kommen wollten. Eine Wiederholung des 2016/2017 erreichten fünften Platzes sei dagegen von der Ausgangslage her nicht realistisch, weil man selbst eine außergewöhnlich gute Saison gespielt habe und höherrangige Clubs unter ihren Möglichkeiten und letztlich hinter dem FC geblieben seien. In der Europa League wolle man möglichst viele der sechs Gruppenspiele gewinnen und in die K.o.-Runde der besten 32 Mannschaften einziehen.

Feinschliff: In den beiden kommenden Wochen bis zum Liga-Auftakt am 20. August in Mönchengladbach mit dem DFB-Pokalspiel am 12. August bei der Leher TS in Bremerhaven gehe es um die Feinabstimmung im taktischen Bereich, um die Erlangung der Spritzigkeit und das Einstudieren offensiver Laufwege. Jetzt seien die Spieler müde, jedoch "nicht platt". Sie besäßen Substanz und müssten nur die nötige Frische bekommen.

Spielerkauf: Man habe sich nicht zusammengesetzt und beraten, um für Yuya Osako noch einen anderen Spieler zu kaufen. Man besitze Lösungsmöglichkeiten. Wenn man jedoch noch einen Spieler finde, von dem man glaube, dass er der Mannschaft helfen könne und Entwicklungspotenzial besitze, dann habe man noch bis Transferschluss zum Monatsende Zeit.

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