Fußball-Bundesliga Spieler des 1. FC Köln trainieren mit Sicherheitsabstand

Köln · Die Profis des 1. FC Köln steigen am Montag wieder ins Ball-Training ein. Um die Sicherheit nicht zu gefährden, werden die Einheiten zunächst in Kleingruppen durchgeführt.

   Zwei Profis und viel Platz:  So wie bei Kingsley Ehizibue (r.) und Brady Scott muss der Mindestabstand im Training gewahrt bleiben.

Zwei Profis und viel Platz: So wie bei Kingsley Ehizibue (r.) und Brady Scott muss der Mindestabstand im Training gewahrt bleiben.

Foto: bopp/Bopp Eduard

Fast vier Wochen ohne einen Tritt gegen den Fußball – für all jene Spieler des 1. FC Köln, die bislang nicht wegen einer Verletzung wochen- oder monatelang pausieren mussten, endet an diesem Montag die längste fußballlose Zeit, seit sie als Kinder mit dem Spiel angefangen haben. Denn erstmals seit Inkrafttreten der Corona-Schutzverordnung des Landes Nordrhein-Westfalen darf auch beim FC wieder – wenn auch eingeschränkt – mit dem Ball trainiert werden.

„Seit ich denken kann, habe ich noch nie mit dem Fußball so lange pausiert. Selbst in der Sommer- oder Winterpause geht man ja mal mit Freunden kicken. Aber das kann man ja jetzt auch nicht mehr machen“, meinte Elvis Rexhbecaj. Er wäre gerne mit seinem Bruder, der zu ihm nach Köln gezogen ist, hin und wieder zum Kicken in einen Park gegangen. „Aber das hätte ja die Leute animiert, es uns gleichzutun.“

Nun aber darf der vom VfL Wolfsburg ausgeliehene Mittelfeldspieler wieder an den Ball. Denn Fußball als Berufssport fällt nach dem Grundgedanken der Rechtsverordnung nicht unter die Beschränkungen der Corona-Schutzverordnung, bestätigte Tobias Kaufmann, Kommunikations-Chef des 1. FC Köln. Allerdings wies er darauf hin, dass bei dem damit in einem begrenzten Umfang zulässigen Training von Berufssportlern auf dem Trainingsgelände ihres Arbeitsgebers Hygiene- und Infektionsschutzmaßnahmen sowie eine möglichst kontaktarme Ausübung zu beachten seien.

Was den begrenzten Umfang anbelangt, so werden die FC-Spieler in drei Gruppen aufgeteilt, die zeitversetzt ihr Pensum absolvieren. Zwei Gruppen trainieren am Geißbockheim, die dritte muss sich an einem externen Ort Leistungstests unterziehen. Die Club-Verantwortlichen bitten darum, dass von Besuchen des FC-Geländes Abstand genommen wird.

Ähnlich geht es bei anderen Bundesligisten zu. So trainierten beim FC Schalke in der Vorwoche die Spieler immer nur paarweise mit dem Ball. Von diesem Montag an werden bis zu sieben Profis in Kleingruppen gemeinsam üben. Anschließend duscht jeder in einer Kabine für sich allein, weshalb auch die Einrichtungen des Nachwuchs-Leistungszentrums mit einbezogen werden. Nach jeder Benutzung werden die Kabinen gereinigt.

Beim FC Bayern wird in Vierer- und Fünfergruppen auf drei verschiedenen Plätzen trainiert. Auf einer vierten Anlage absolvieren die Rekonvaleszenten Robert Lewandowski, Niklas Süle und Ivan Perisic ihr Lauftraining. Danach erhalten die Spieler ihr Essen, das sie erst zu Hause zu sich nehmen dürfen, wo sie dann duschen. Auch die Kölner Spieler nutzen ihre privaten Badezimmer.

Parallel zu den gemeinsamen Ballübungen absolvieren die Spieler aber weiterhin in den eigenen vier Wänden Kraft- und Stabilisationstraining. Das hatte neben täglichen Laufeinheiten das Übungsprogramm der Kölner Spieler in den vergangenen drei Wochen bestimmt.

„In der ersten Woche fand ich das Athletik-Programm noch okay. Aber ab der zweiten Woche hat es keinen Spaß mehr gemacht. Deshalb freue ich mich, dass wir wieder zusammen am Geißbockheim trainieren. Auch wenn es zunächst nur kleine Gruppen sind: Wenn du mit dem Ball trainierst, macht es mehr Spaß“, ist Elvis Rexhbecaj voller Vorfreude auf die Rückkehr auf den Rasen.

Aber neben dem gemeinsamen Leistungsaufbau zur Vorbereitung auf die für den Mai geplante Fortsetzung der Bundesligasaison in Form von Geisterspielen freuen sich die Spieler auch auf die Rückkehr zu sozialen Kontakten. Zwar standen sie in ständigem Kontakt mit den Trainern und untereinander. Aber es sei schon etwas anderes, ob dies per Smartphone und Laptop oder eben direkt persönlich geschehe, gestand etwa Borussia Dortmunds Julian Brandt: „Das vermisse ich derzeit am meisten.“

Bei der Rückkehr ins gemeinsame Training müssen die vorgeschriebenen Mindestabstände nach wie vor eingehalten werden. Spiel- und Trainingsformen mit Zweikämpfen wird es zunächst jedenfalls nicht geben.

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