Verbleib trotz Abstieg? Timo Horn macht den Fans des 1. FC Köln Hoffnung

KÖLN · Der Torwart Timo Horn kann sich den Verbleib beim 1. FC Köln auch im Falle des Abstiegs vorstellen. Er hofft auch darauf, dass sein Freund Dominic Maroh einen neuen Vertrag erhält.

 Hofft nach wie vor auf das „Wunder von Köln“: FC -Torhüter Timo Horn.

Hofft nach wie vor auf das „Wunder von Köln“: FC -Torhüter Timo Horn.

Foto: picture alliance / dpa

Timo Horn hat mindestens drei sehr gute Eigenschaften für einen Fußballprofi. Zu allererst zählt der 24-Jährige natürlich zu den besten Torhütern in der Bundesliga. Einer, der wie der gebürtige Kölner Bälle halten kann, steht auf der Schwelle zur großen Karriere – auch in der Nationalmannschaft. Den Keeper des 1. FC Köln zeichnet zudem neben seiner unglaublichen Nähe zu den Fans seine Aufrichtigkeit aus. Horn ist ein Freund klarer Worte, wenn es welche zu sagen gibt. Als er am Mittwoch vor dem Mannschaftstraining mal wieder an der Reihe war, sich in der „Mixed Zone“ am Geißbockheim den Fragen der Medien zu stellen, hatte er den FC-Anhängern ein verfrühtes Ostergeschenk mitgebracht. „Definitiv kann ich mir vorstellen, über den Sommer hinaus hier zu bleiben“, antwortete Horn auf die inzwischen obligatorische Frage, wohin sein Weg nach einem Abstieg des 1. FC Köln führen könnte.

Eine Aussage, die in ihrer Klarheit so nicht zu erwarten war. Wenn es darum ging, nach FC-Spielern zu fahnden, die im Abstiegsfall den Club verlassen würden, fiel der Name des Torwarts immer mit zuerst. Das überrascht wiederum nicht, denn allen ist klar, dass der ehrgeizige Horn an einer große Karriere feilt und ein Gang in die 2. Liga ihm auf diesem Weg eigentlich nur schaden kann.

Es könnte sein, dass dem FC-Tormann aktuell nicht die ganz lukrativen Angebote vorliegen. Darüber spricht Horn natürlich genauso wenig wie über seine Ausstiegsklausel. Er erklärt seine Nähe und seine Verbundenheit zum FC lieber mit einer Tatsache, die für einen Abstiegskandidaten an sich schon sehr ungewöhnlich ist, die Kölner aber seit Jahren ausmacht. „Klar ist, dass sich jeder Spieler in Köln sehr wohlfühlt. Dass wir nicht alle Spieler im Abstiegsfall halten könnten, ist auch klar“, räumt er ein, macht den Fans dann aber richtig Mut: „Aber wir haben innerhalb der Truppe schon ein bisschen gesprochen, und einige können sich vorstellen, selbst im Abstiegsfall in Köln zu bleiben.“

Das liegt nach Horns Auffassung vor allem am Zusammenhalt. „Diesen Spirit, den wir hier in der Mannschaft haben, findet man so sonst nirgendwo. Deshalb ist es für alle eine Option zu bleiben. Auch für mich. Ich bin hier groß geworden und habe dem FC viel zu verdanken. Es war immer eine gute Zusammenarbeit“, macht der Keeper schon fast Werbung für eine Fortsetzung des Vertragsverhältnisses, das offiziell sowieso erst am 30. Juni 2022 endet.

Die einfachste und für alle angenehmste Lösung wäre selbstredend, dass dem FC der Klassenerhalt noch gelingt. „Es war schon häufiger in dieser Saison so, dass wir in einer Phase der Euphorie wieder einen Rückschlag kassiert haben. Ich bin zuversichtlich, dass wir in Hoffenheim an den 2:0-Derbysieg anknüpfen können“, sagte Horn.

Ein Erfolg, der den Kölnern in der Länderspielpause und vor den letzten sieben Bundesligapartien in dieser Saison ordentlich Rückenwind gegeben hat. „Der Glaube, das Wunder schaffen zu können, ist nach Leverkusen riesengroß, auch weil die Konkurrenz nicht so punktet. Es sind aber auch immer noch fünf Punkte Rückstand“, beschreibt der FC-Torwart die Situation. Für ihn hängt der Aufschwung in der Rückrunde vornehmlich mit der Rückkehr der Leistungsträger zusammen. „Mit Jonas Hector, Marcel Risse und Leo Bittencourt sind wir zu alter Stärke zurückgekehrt. Ihre Rückkehr tut uns sehr gut und ich glaube, dass uns ihr Spiel in der Hinrunde sehr gefehlt hat.“ Timo Horn sieht aber auch in der Fitness einen Grund zur Hoffnung: „Es könnte ein Vorteil sein, dass wir hinten raus alle Spieler dabei haben. Außerdem ist es immer leichter, wenn man der Jäger ist und nicht der Gesagte.“

Gedanken macht sich Horn auch um Dominic Maroh. Immerhin sind die beiden seit Jahren auch abseits des Fußballplatzes „dicke Freunde“. „Immer, wenn er gespielt hat, stand unsere Defensive gut. Er gibt unserem Spiel viel Sicherheit und bringt viel Erfahrung mit, das konnten alle im Derby sehen. Dome könnte ein sehr wichtiger Spieler für uns werden.“ Natürlich hofft Horn, dass sein Freund dann einen neuen Vertrag beim FC erhält: „Ich weiß, was ihm Köln bedeutet.“

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