1. FC Köln Stöger schreibt Ingolstadt noch nicht ab

INGOLSTADT · FC-Trainer warnt vor den Standards der Schanzer. Horn gibt sein Comeback im Tor nach fünf Monaten.

 Comeback nach fünf Monaten Pause: Timo Horn kehrt ins FC-Tor zurück.

Comeback nach fünf Monaten Pause: Timo Horn kehrt ins FC-Tor zurück.

Foto: picture alliance / dpa

Die altbekannte Einschätzung, dass für einen Aufsteiger das zweite Jahr das schwierigere ist, bestätigt aktuell auch der FC Ingolstadt. Der Emporkömmling vom Sommer 2015 ist nach einer famosen Vorsaison Vorletzter der Fußball-Bundesliga. Gegen den 1. FC Köln wollen die Schanzer an diesem Samstag (18.30 Uhr) ihre Aufholjagd starten.

Das spricht allerdings kaum jemand so offen aus. Vielmehr werden der FC und Borussia Dortmund, wohin die Ingolstädter in der kommenden Woche reisen, als „Hochkaräter“ eingestuft. „Zwar müssen wir auch gegen diese Mannschaften versuchen zu punkten, aber der April ist unser wichtiger Monat“, sagte Almog Cohen, mit vier Treffern der erfolgreichste Ingolstädter Torschütze. Nach der Länderspielpause trifft er mit seinen Kollegen auf Mainz, Augsburg, Darmstadt, Wolfsburg und Bremen – allesamt Mannschaften aus der unteren Tabellenhälfte.

Kölns Trainer traut dem nächsten Gegner durchaus zu, den Sprung ans rettende Ufer noch zu schaffen. „Es haben sich schon oft Mannschaften zurückgekämpft. Wir müssen sehen, dass Ingolstadt nicht unbedingt am Samstagabend damit anfängt“, meinte Peter Stöger. Er attestierte den Schanzern, daheim selbst gegen starke Mannschaften wie Dortmund (3:3), Leipzig (1:0) und zuletzt gegen München (0:2 mit späten Toren in der 90. und 91. Minute) achtbare Ergebnisse erzielt zu haben. „Sie spielen gut, wie zuletzt lange Zeit in Hoffenheim, belohnen sich aber nicht. Weil ihre Konkurrenten gleichzeitig punkten, stehen sie unter Druck“, beschrieb es der FC-Trainer.

Dieser Druck hat inzwischen auch die Verantwortlichen erreicht. So war Sportdirektor Thomas Linke nach dem 2:5 gegen Hoffenheim nicht einverstanden mit der taktischen Marschroute von Trainer Maik Walpurgis. Weil der beim Stand von 2:2 offensiv gewechselt hatte und auf Sieg spielen ließ, was prompt nach hinten losging, kritisierte er: „Man muss auch mal ein bisschen besonnener auftreten. Wir müssen uns cleverer anstellen.“

Zudem weisen die Ingolstädter eine schwache Trefferquote auf. Obwohl sie ähnlich viele Chancen (102) herausspielten wie die Kölner (103), nutzten sie davon nur rund 20 Prozent, während ihr Gegner auf gut 30 Prozent kommt. Am gefährlichsten sind sie noch bei Standardsituationen. „Darauf müssen wir vor allem achten“, warnte Peter Stöger. Schließlich erzielte der FCI fast zwei Drittel seiner Treffer nach ruhenden Bällen (13 von 21), also Ecken, Freistößen oder Elfmetern. Dass die Ingolstädter Quote besser wird, will am Samstag Timo Horn verhindern. Er kehrt nach fünfmonatiger Pause vorzeitig ins Tor zurück, weil Thomas Kessler unter einer Prellung leidet. Als Ersatzmann fliegt Sven Müller mit. Auch Matthias Lehmann ist erstmals nach seinem Bänderanriss dabei.

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