1. FC Köln Spitzenspiel nur vorm Fernseher

KÖLN · Schwere Zeiten für Milos Jojic und Filip Mladenovic. Die Beiden sind nicht im Kader, weil Maroh und Kessler sich für das Berlin-Spiel zurückgemeldet haben.

 Gut Lachen hatten Milos Jojic (links) und Filip Mladenovic zuletzt bei der Saisoneröffnung. FOTO: HANANO

Gut Lachen hatten Milos Jojic (links) und Filip Mladenovic zuletzt bei der Saisoneröffnung. FOTO: HANANO

Foto: Nabil Hanano

Zu den positiven Veränderungen in der neueren Geschichte des 1. FC Köln gehört es, dass die Verantwortlichen in allen Bereichen auf Kontinuität setzen. Im sportlichen Bereich zeigt sich dies in den langfristig verlängerten Spielerverträgen, wie dieser Tage bei Yuya Osako (bis 2020), sowie bei der mittlerweile sich wieder gefundenen Spielformation. So wird aller Voraussicht nach beim samstäglichen (15.30 Uhr) Spitzenspiel in Berlin jene Startelf auflaufen, die in der Vorwoche gegen Ingolstadt begann.

Bei der Besetzung des 18er-Kaders, der am Freitagnachmittag in die Bundeshauptstadt flog, gab es zwei Änderungen. Die beiden genesenen Dominic Maroh (Rippenbrüche) und Thomas Kessler (Bänderriss) sind erstmals wieder dabei. Für sie machten Sehrou Guirassy und Sven Müller Platz. Sie sammeln in der Regionalliga-Elf Spielpraxis, ebenso wie die beiden anderen Nachwuchskräfte Marcel Hartel und Lukas Klünter.

Dagegen bleibt für Milos Jojic und Filip Mladenovic nur die Zuschauerrolle vor dem Fernseher. Wie am letzten Spieltag fielen die Serben angesichts des kompletten Kaders dem Konkurrenzkampf zum Opfer.

Vor allem bei Milos Jojic ist der Leistungsnachlass eklatant. Während der Saisonvorbereitung schien er auf dem Weg zu sein, den Status des Ergänzungsspielers aus der Vorsaison hinter sich zu lassen. In den ersten vier Spielen wurde er eingesetzt, durfte sich zeigen. Doch vergeblich: Noch zwei Mal gehörte er zum Kader nun nicht mal mehr das.

Den Rang abgelaufen hat ihm das junge Eigengewächs Salih Özcan. Der zeigt sowohl im Training als auch bei seinen Einwechslungen Dynamik und Einsatz, die man von Milos Jojic immer erhofft, selten aber nur gesehen hatte.

Schnell ist der offensive Mittelfeldspieler derzeit in erster Linie beim Verlassen des Trainingsplatzes. Meist als Erster strebt er dem Kabinentrakt entgegen, Filip Mladenovic in seinem Windschatten. Im Januar vom weißrussischen Meister Bate Borissow verpflichtet, kam er über einige gute Ansätze auf dem linken Flügel nicht hinaus. Inzwischen ist er dort nur noch die Nummer drei – im Defensivbereich hinter Jonas Hector und Konstantin Rausch, in der Offensive hinter Leonardo Bittencourt und Simon Zoller.

Wie man sich aus der Reservistenrolle durch starke Trainingsleistungen in den Spieltagskader kämpft, bewiesen Thomas Kessler und Dominic Maroh. Beide hatten langwierige Verletzungen zu überstehen, sind aber wieder in Form. Um Spielpraxis zu sammeln, spielte Dominic Maroh vor einer Woche in der Regionalligaelf und meinte jetzt: „Ein leichtes Druckgefühl erinnert mich noch an die Rippenbrüche, aber ich spüre keine Schmerzen mehr, fühle mich fit und gehe ohne Probleme in die Zweikämpfe.“

Gegen die Hertha wird er wohl zunächst auf der Bank sitzen. Denn Peter Stöger sieht keinen Grund, seine bislang so stabile Defensivformation zu ändern. „Warum sollte ich? Die Jungs machen das richtig gut“, setzt er auf Kontinuität.

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