1. FC Köln Peter Stöger erwägt gegen den SV Darmstadt einen Systemwechsel

KÖLN · Nur als eine Frage der Zeit hat es Peter Stöger bezeichnet, bis seine Stürmer wieder treffen. Letztmals war das vor 546 Spielminuten der Fall. Da hatte Simon Zoller den Schlusspunkt zum 3:0-Erfolg des 1. FC Köln beim FC Schalke gesetzt.

 Als würde er anzeigen: Da steht das Tor. Seit 546 Minuten sind die FC-Stürmer ohne Treffer, doch FC-Trainer Peter Stöger bleibt gelassen.

Als würde er anzeigen: Da steht das Tor. Seit 546 Minuten sind die FC-Stürmer ohne Treffer, doch FC-Trainer Peter Stöger bleibt gelassen.

Foto: dpa

Sogar noch etwas länger (585 Minuten) dauert die Torflaute von Anthony Modeste an, der in diesem Spiel die Führung erzielt hatte. Wird sich daran heute (20.30 Uhr) beim Spiel in Darmstadt etwas ändern?

Es sei eine reine Kopfsache, glaubt der Trainer. Chancen erspiele man sich genug, nur verwerte man zu wenige davon. Um da ein wenig Hilfestellung zu bieten, standen in den letzten Tagen bei dem Kölner Fußball-Bundesligisten vermehrt Übungen mit Torabschluss auf dem Plan. Anthony Modeste traf dabei aus unterschiedlichsten Positionen, was das Lächeln in sein Gesicht zurückkehren ließ. Lob gab es zudem gestern für Yannick Gerhardt, Simon Zoller und Milos Jojic, denen der Trainer attestierte, "richtig gut trainiert" zu haben.

Nun ist Peter Stöger nicht dafür bekannt, von einem zum anderen Spiel seine Mannschaft völlig umzukrempeln. Das höchste der Gefühle waren in dieser Saison drei Änderungen in einer Startelf gegenüber der vorangegangenen. Zu solch einem Umbau müsste es heute nicht einmal kommen, um dennoch Grundlegendes zu ändern.

"Ich muss überlegen, ob wir eine neue Variante bringen", sinnierte der Trainer gestern. Er habe einige im Kopf und hoffe, dass er die richtige auswähle. Dabei könnte es sich um eine Rückkehr vom 4-4-2-System zur 4-1-4-1-Formation handeln. Während die hintere Viererkette unverändert bleiben würde, könnte die vordere aus den zuletzt schon aufgebotenen Yuya Osako, Kevin Vogt und Leonardo Bittencourt sowie Yannick Gerhardt gebildet werden. Für ihn müsste Philipp Hosiner weichen; Anthony Modeste würde dann als alleinige Spitze fungieren.

Die beiden Ketten hätten den Vorteil, dass sie im Spiel gegen den Ball viel Stabilität böten und die Räume eng machen würden. Bei Balleroberung besäße man mit Bittencourt und Osako zwei schnelle Konterspieler auf den Flügeln sowie mit Vogt und Gerhardt zwei präzise Passgeber aus dem Zentrum heraus.

Auch wenn Peter Stöger das Spiel des Gegners nicht außer Acht lässt, so soll seine Mannschaft mit ihrem Konzept das Heft des Handelns möglichst in der Hand halten. Deshalb wolle man zunächst mit spielerischen Mitteln den Erfolg suchen. Nur wenn das nicht gelinge, werde man sich auf das Darmstädter Kampfspiel einlassen müssen.

Was die Torgefährlichkeit der Gastgeber bei Standardsituationen betrifft - 57 Prozent ihrer Treffer erzielten sie auf diese Weise -, so appellierte der Trainer an seine Spieler, möglichst wenige Freistöße und Eckbälle zu verursachen. Keinesfalls werde er als Kriterium für seine Startelf die Körperlänge heranziehen. "Wir werden nicht unsere elf Größten aufstellen", meinte der Wiener und grinste breit.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Berechtigte Ausgrenzung
Kein Platz für Müller im DFB-Team Berechtigte Ausgrenzung
Aus dem Ressort