1. FC Köln Peszko-Rückkehr geplatzt

KÖLN · Statt wieder für den FC zu spielen, muss sich der Pole einen neuen Klub suchen. Die Vorzeichen standen gut, die Vorfreude bei Slawomir Peszko war groß. Genau ein halbes Jahr nach seinem letzten Spieleinsatz - damals für die Wolverhampton Wanderers - war alles vorbereitet für die Rückkehr des 28-Jährigen auf die Fußballbühne.

 Wird es wohl nicht mehr geben: Slawomir Peszko im Trikot des 1. FC Köln.

Wird es wohl nicht mehr geben: Slawomir Peszko im Trikot des 1. FC Köln.

Foto: dpa

Schneller als gedacht war der Pole so fit geworden, dass ihn Peter Stöger in den Mannschaftskader für die Partie am Samstag (13 Uhr) gegen den SV Sandhausen aufnehmen wollte. Allein, es blieb beim guten Willen. Denn Slawomir Peszkos Rückkehr in den Spielerkader des 1. FC Köln ist am Freitag gescheitert - und vom Verein zu den Akten gelegt worden.

"Mir tut Slawomir sehr leid. Denn hinter dem Vorgang steht ein Mensch, der gerne seinem Beruf nachgehen möchte und das nicht kann", sagte Jörg Schmadtke. Man habe von Vereinsseite im Sinne des Spielers Brücken gebaut, doch ein Gesprächspartner habe nicht über diese Brücken gehen wollen, sagte der Sportchef des FC. Aus Schmadtkes Sicht seien Versprechungen nicht eingehalten und bestimmte Abläufe falsch eingeschätzt worden, weshalb der Wechsel zum FC Parma gescheitert sei.

Die Vorwürfe richteten sich an die Adresse von Franz-Josef Wernze. Der hatte bei der Peszko-Verpflichtung im Januar 2011 die Ablösesumme von rund 400.000 Euro an Stelle des finanzschwachen FC an Lech Posen überwiesen. Spätestens am Ende des am 30. Juni 2014 in Köln auslaufenden Vertrages sollen ihm 620.000 Euro zustehen.

Geplant war, dass ihm das Geld der FC Parma zahlt und dafür die Transferrechte bis 2016 erhalten hätte. Dann sollte der Spieler bis zum Ende dieser Saison zum Nulltarif an die Kölner ausgeliehen werden. Die Transferrechte liegen nun weiter bei den Kölnern. Ein Streit droht jedoch um die Bezahlung des Profis. Beim Zweitligisten legt man das komplizierte Vertragswerk so aus, dass Franz-Josef Wernze das Spielersalär überweisen muss.

"Seit sieben Wochen beschäftige ich mich mit dem Thema. Jetzt ist Schluss mit dem Geschichtenerzählen. Wir beenden den Fall", erklärte der verärgerte Jörg Schmadtke kategorisch. Zuvor hatte er Slawomir Peszko angeboten, weiter mit der FC-Mannschaft zu trainieren und sich so für einen neuen Verein fitzuhalten. Davon machte der 28-Jährige gestern auch Gebrauch. Wie es mit ihm weitergeht, konnte der maßlos enttäuschte Spieler nicht sagen.

Wie es für die Kölner heute gegen Sandhausen bezüglich der Taktik weitergeht, das verriet derweil Peter Stöger. Denn der Trainer variiert das Offensivspiel, "ohne allerdings alles bisherige über Bord zu werfen". An Stelle des defensiver eingestellten Adam Matuschyk kommt mit Kacper Przybylko ein zweiter klassischer Stürmer in die Startelf.

",Pritsche? hat seine Sache in Paderborn und im Training gut gemacht. Deshalb bekommt er die Chance. Und ich hoffe, dass wir mit ihm mehr Druck auf den Gegner ausüben und mehr Unterstützung für Tony Ujah in der Mittelstürmerposition erhalten", begründete Peter Stöger die Umstellung. Przybylko soll jedoch nicht als zweite Spitze, sondern variabel agieren. Auch machte der Trainer seinen Offensivspielern nochmals klar, dass sie nicht wie in Paderborn auf einer Linie stehen dürften. Wichtig sei, ständig in Bewegung und anspielbar zu sein.

Geleitet wird die Begegnung übrigens von Bibiana Steinhaus (34), für die Schiedsrichterin ist es ihr 50. Zweitligaspiel.

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