1. FC Köln Osako fit für das 60. Derby

KÖLN · Der fleißige Helfer von FC-Torjäger Anthony Modeste steht nach seiner Verletzung wieder zur Verfügung. Die Bilanz vor dem Derby spricht klar für Bayer 04 Leverkusen.

 Steht im Derby wieder zur Verfügung: der Kölner Offensivspieler Yuya Osako. (Foto: dpa)

Steht im Derby wieder zur Verfügung: der Kölner Offensivspieler Yuya Osako. (Foto: dpa)

Foto: picture alliance / Thorsten Wagn

Hansi Dentinger hatte in den letzten Tagen bei einer seiner zahlreichen Aufgaben wenig zu tun. Die gute Seele des Geißbockheims stand während der Übungseinheiten im Franz-Kremer-Stadion hinter dem Tor im Nordwesten, um über die Umzäunung geschossene Bälle zurückzubringen. Das aber war selten der Fall. Denn die FC-Profis trafen oft ins Ziel oder nur knapp vorbei.

Ein Beweis für die Konzentration, mit der die Übungseinheiten vor dem 60. Bundesligaderby gegen Leverkusen absolviert wurden. Dabei standen häufiger als sonst Spielformen mit Torabschlüssen im Mittelpunkt.

Schon nach dem 4:3 gegen Bremen hatte Trainer Peter Stöger erklärt, dass es in den letzten Tagen der Meisterschaft in erster Linie darum gehe, für gute Stimmung zu sorgen. Es werde keine Trainingsschwerpunkte mehr geben, die Intensität heruntergefahren. Man werde die Kräfte bündeln, um alles in die Spiele hineinwerfen zu können. Dafür stehen ihm bis auf den unter einer Schambeinentzündung leidenden Sehrou Guirassy und dem nach seinem Kreuzbandriss noch geschonten Marcel Risse alle Spieler zur Verfügung.

Interessant wird sein, ob Stöger wie gegen Bremen für eine personelle Überraschung in der Startformation sorgt. Da hatte er Simon Zoller erstmals seit fünf Wochen in der Anfangself aufgeboten. Der Stürmer zahlte dem Trainer das in ihn gesetzte Vertrauen mit einer ordentlichen Leistung zurück. Zur Krönung erzielte er die 3:2-Pausenführung mit einem sehenswerten Heber über Werder-Torwart Felix Wiedwald hinweg.

Es wäre also nur folgerichtig, wenn Zoller erneut von Beginn an dabei wäre. Andererseits steht Yuya Osako wieder zur Verfügung. Aufgrund einer Kapselverletzung und einer Mandelentzündung hatte er nur in zweieinhalb der letzten sieben Spiele mitwirken können. Seine Trainingsleistungen in dieser Woche aber zeigten, dass er sich wieder auf seinem gewohnten Leistungsniveau befindet.

In dieser Saison hatte sich der japanische Nationalstürmer zum idealen Partner für Torjäger Anthony Modeste entwickelt. Immer wieder bediente er den mit 25 Treffern überragend stürmenden Franzosen oder schaffte Freiräume für dessen Vorstöße.

Im Hinspiel hatte Anthony Modeste die Führung erzielt, die Wendell fast mit dem Halbzeitpfiff ausglich. Es war das 23. Unentschieden im 59. Derby zwischen den Nachbarn. Daneben gab es 22 Leverkusener und nur 14 Kölner Erfolge seit dem Bundesligaaufstieg von Bayer 04 vor 38 Jahren.

In Leverkusen fällt die Bilanz noch erdrückender zugunsten des Werksclubs aus. 14 Mal gewannen die Gastgeber, nur fünf Mal verloren sie daheim bei zehn Punkteteilungen.

Ein neuerlicher Bayer-Erfolg würde den Wechsel zwischen Siegen und Niederlagen in Leverkusen beibehalten. Hatte in der Vorsaison der FC mit 2:1 dank zweier Treffer von Innenverteidiger Dominic Maroh gewonnen, so gab es davor am 29. November 2014 ein 5:1 für die Hausherren.

Diesem höchsten Derbysieg von Bayer 04 in Leverkusen war am 17. September 2011 mit dem 4:1 der höchste Kölner Erfolg im Rechtsrheinischen vorausgegangen. Wiederum im Spiel davor hatte Bayer mit 3:2 gewonnen. 19 Treffer in diesen vier Nachbarschaftsduellen boten beste Fußball-Unterhaltung.

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