1. FC Köln Kölner Stürmer Simon Terodde empfiehlt sich für die Startelf

KÖLN · Der Kölner Angreifer Simon Terodde bewirbt sich mit einer guten Leistung beim Pokalsieg in Berlin für die FC-Startelf, doch Trainer Markus Anfang will sich nicht festlegen.

Mit einer Schatulle in der Größe eines kleinen Schuhkartons unterm Arm kam Simon Terodde die Stufen aus dem Innenraum des Berliner Olympiastadions herunter Richtung Kabinentrakt. Was sich darin befand? Eine Plakette als Auszeichnung für den Spieler des Spiels. Über die DFB-Pokal-App konnte jeder abstimmen. Die große Mehrzahl der Teilnehmer entschied sich für den vierfachen Torschützen des 1. FC Köln beim 9:1-Erfolg beim BFC Dynamo.

So viele Treffer in einer Partie – noch dazu ein Hattrick, also drei Treffer in Folge innerhalb von 20 Minuten – hatte der 30-Jährige als Fußballprofi bis dahin noch nie erzielt. In der 2. Liga schaffte er zweimal einen Dreier- und 16 Mal einen Doppel-Pack. Der Münsterländer, der nie viel Aufhebens von sich macht, blieb auch angesichts seiner Rekord-Trefferzahl zurückhaltend: „Ich bin dafür da, die Dinger zu machen. Deshalb stehe ich ganz vorne. Und wenn ich so gut bedient werde, ist es für mich relativ einfach zu treffen.“

Zehnmal visierte er das Dynamo-Tor an, traf also fast bei jedem zweiten Versuch. Daneben kämpfte er viel, versuchte, Bälle zu erobern, weshalb er zu 30 Ballkontakten innerhalb von 76 Spielminuten kam. Dann durfte er sich vorzeitig erholen, machte Platz für Jhon Cordoba. Der hatte in den ersten beiden Meisterschaftsspielen den Vorzug erhalten, weil er während der Vorbereitungszeit die besseren Eindrücke beim Training und bei den Testspielen hinterlassen hatte.

Auch bei seinen Einsätzen in Bochum und gegen Union Berlin enttäuschte der Kolumbianer nicht. Er zeigte viel Einsatz, besaß einige Strafraumszenen und wurde teilweise überhart attackiert. Das war bei Terodde diesmal nicht der Fall. Er löste sich meist geschickt von seinen Gegenspielern, war danach anspielbar oder ging in die Räume, in die der Ball gespielt wurde.

„Simon war mit einem Einsatz von Beginn an jetzt an der Reihe. Wir freuen uns darüber, dass er Erfolgserlebnisse hatte. Es geht aber um die Mannschaft, und da hatten auch andere Spieler ebenfalls Erfolgserlebnisse“, vermied Markus Anfang jegliches Einzellob.

Auch was die individuellen Stärken der beiden Mittelstürmer anbelangt, mochte sich der Trainer nicht in die Karten schauen lassen. Es hänge von der jeweiligen Situation, dem Gegner und der eigenen Taktik ab, wer letztendlich zum Einsatz komme. „Bei beiden besitzen wir genug Qualität. Deshalb können wir immer wieder variieren“, will sich Anfang nicht festlegen, sondern hielt sich alle Optionen offen.

Somit deutet er auch öffentlich nicht an, ob er für das Heimspiel am Samstag (13 Uhr) gegen Erzgebirge Aue Terodde oder doch wieder Cordoba den Vorzug für den Startelf-Einsatz geben wird. Fest steht lediglich, dass nur einer von beiden spielen wird. Denn am System mit einem Mittelstürmer ändert sich nichts. Aus der Sicht des FC-Trainers komme es nicht darauf an, ob „mit zwei, fünf, acht oder neun Stürmern“ gespielt werde, sondern dass man mit mehreren Spielern in den gegnerischen Strafraum komme, Chancen kreiere und Torgefahr heraufbeschwöre.

Torschüsse gelangen den Kölnern gegen den Regionalligisten 28 Stück (u.a. Simon Terodde 10, Louis Schaub 6, Dominick Drexler 5, Marcel Risse 3). Den Hinweis, dass der Zweitligist allerdings auch gegen einen Viertligisten gespielt habe, konterte Anfang mit dem Hinweis, dass es „keine Selbstverständlichkeit ist, gegen einen Regionalligisten so viele Chancen und Tore herauszuspielen. Das hat man an diesem Wochenende auf anderen Plätzen gesehen“. Er hoffe aber, dass die Mannschaft gegen Aue vieles davon erneut abrufen und den Prozess der Weiterentwicklung in ihrem Offensivspiel fortsetzen könne.

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