30. Spieltag Köln verliert deutlich in Dresden

Dresden · Statt des möglichen vorzeitigen Aufstiegs gab es für den 1. FC Köln am fünftletzten Zweitligaspieltag eine herbe Enttäuschung. Bei Dynamo Dresden, das zuvor in diesem Jahr erst einen Sieg erzielt hatte, verlor der Tabellenführer aufgrund halbherzigen Einsatzes hoch verdient mit 0:3.

 Florian Kainz bei der Niederlage in Dresden.

Florian Kainz bei der Niederlage in Dresden.

Foto: dpa

Es war die deutlichste Niederlage des Aufstiegsfavoriten in dieser Saison, das dritte Spiel der „Torfabrik“ ohne Treffer. Beim Hinspiel hatte der FC mit dem 8:1 den höchsten Saisonsieg gefeiert.

Bereits nach dem Remis von Union Berlin und dem Sieg der Paderborner vom Samstag stand fest, dass der FC in Dresden noch nicht aufsteigen konnte. Nun besteht die nächste Chance am kommenden Wochenende. Dann müsste der FC am Freitagabend gegen Darmstadt gewinnen, Berlin – gegen den zweitplatzierten HSV – und Paderborn verlieren.

In diesem Fall würde der FC „auf der Couch“ aufsteigen, da man nach dem Freitag-Heimspiel abwarten müsste, was die Konkurrenz macht. Wahrscheinlicher ist, dass der FC erst am drittletzten Spieltag in Fürth die Bundesliga-Rückkehr perfekt macht.

Wie erwartet kam Louis Schaub von Beginn an für den verletzten Christian Clemens in die Mannschaft. Überraschend war nur, dass er nicht dessen Rechtsaußenposition einnahm, sondern zentral spielte. Die Aufgabe am rechten Flügel übernahm der etatmäßige linke Außenspieler Florian Kainz; auf seiner Position spielte Jonas Hector.

So formiert begannen die Kölner dynamisch und kamen durch Anthony Modeste, der den Vorzug vor Jhon Cordoba erhielt, zur ersten Möglichkeit (9. Minute). Wenig später (12.) traf Simon Terodde ins Dynamo-Tor, doch fand sein Treffer wegen Abseitsstellung keine Anerkennung.

Im Gegenzug dann die kalte Dusche für den Tabellenführer. Nach einem langen Abspiel patzte erst Rafael Czichos, dann trat Jorge Meré über den Ball und wurde von Czichos zu Fall gebracht. Erich Berko bedankte sich für das dilettantische Verhalten der Innenverteidiger und lupfte den Ball über den aus dem Tor herausstürmenden Timo Horn in die Maschen.

Die Gäste versuchten weiter ihr Offensivspiel aufzuziehen, leisteten sich aber viele leichte Ballverluste im Mittelfeld. Alles wirkte fahrig und uninspiriert. Dominick Drexler und Louis Schaub, die Vorlagengeber, traten kaum in Erscheinung. Die beste Spielszene von Louis Schaub war ein Doppelpass mit Simon Terodde (28.), wobei der Torjäger zwei Meter vor dem Dresdner Tor so überrascht wirkte, dass er den Ball deutlich vorbei schoss.

Wesentlich besser machten es die Hausherren in der 35. Minute. Wieder starteten sie ihren Angriff mit einem langen Ball aus der Abwehr, wieder überboten sich die aufgerückten Rafael Czichos und Jorge Meré mit schlechtem Stellungsspiel im Mittelfeld, und wieder wurden sie von den Dresdener Angreifern düpiert. Haris Duljevic, der bosnische Nationalstürmer, nutzte die sich ihm bietende Möglichkeit zum 2:0.

Mit diesem deutlichen Rückstand ging der FC in die Halbzeitpause, bei der es deutliche Worte von Markus Anfang gab. Am Spiel änderte sich nichts: Die Kölner versuchten das Spiel zu diktieren, die Dresdener konterten. So besaß Baris Atik (54.) mit einem Fernschuss die Möglichkeit zum 3:0. Wenig später kam Jhon Cordoba für den enttäuschend spielenden Simon Terodde.

Am FC-Spiel änderte sich dadurch nichts. Stattdessen kassiert der Spitzenreiter, der alles andere als ein solcher spielte, auch das 0:3. Nach einem Freistoß setzte sich wieder Erich Berko durch, diesmal gegen Marco Höger, und köpfte ein. Berko wurde damit der Spieler des Spiels, erzielte einen Doppelpack und bereitete das dritte Tor vor.

Am Ende sah Florian Kainz noch seine fünfte Gelbe Karte und fällt damit für das nächste Spiel am Freitag gegen Darmstadt aus.

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