1. FC Köln Jannes Horn hat gute Chancen auf einen erneuten Einsatz

KÖLN · Ein erneuter Einsatz von Jannes Horn als Linksverteidiger in der Mannschaft des 1. FC Köln am Montagabend gegen Union Berlin ist wahrscheinlich. Jonas Hector musste derweil das Training abbrechen.

Es sei eine lange Woche, die bis zum zweiten Saisonspiel zu überbrücken sei, meinte Markus Anfang bereits nach dem 2:0-Auftaktsieg am letzten Samstag in Bochum. Deshalb hatten der Trainer des 1. FC Köln und seine Kollegen bereits überlegt, zwei freie Tage statt eines Erholungstages für die Spieler einzuplanen. Denn erst neun Tage nach dem Saisonstart geht es am Montagabend (20.30 Uhr/live bei Sky) in Müngersdorf gegen Union Berlin weiter. Aufgrund dessen fand die Übungseinheit am Donnerstagvormittag erst zur Mitte der spielfreien Zeit statt, aufgrund der Schulferien erneut vor einigen Hundert Zuschauern.

Die erlebten mit, wie Jonas Hector vorzeitig den Platz verließ. Es sei eine Vorsichtsmaßnahme gewesen, meinte Anfang. Der Kapitän habe sich etwas unwohl gefühlt und entschieden, sich bei den Vereinsärzten untersuchen zu lassen. Man hoffe, dass es nichts Ernsthaftes sei, hieß es. Eine Diagnose wurde nicht mitgeteilt.

Bei der taktischen Einheit hatte der 28-Jährige als Sechser in jener Elf gespielt, die am Ende auch in Bochum auf dem Platz stand. Deshalb nahm Jannes Horn seinen Platz als Linksverteidiger ein. Der hatte in der Vergangenheit immer wieder damit gehadert, angesichts der verständlichen Sonderstellung des Nationalverteidigers kaum zu Einsätzen zu kommen.

„Deshalb habe ich mich in Bochum gefreut, nach 60 Minuten reinzukommen. Ich hätte dann vielleicht noch ein paar Aktionen mehr haben können, habe aber nichts falsch gemacht. Vor allem aber war wichtig, dass wir ein Spiel gegen einen Gegner gewonnen haben, der nicht einfach zu bespielen war“, meinte Jannes Horn.

Variabel einsetzbar

Am Donnerstag setzte ihn sein Trainer aber nicht nur als Linksverteidiger, sondern auch auf der rechten Abwehrseite ein. Ein Test für den Fall, dass Jonas Hector wieder in die Viererkette zurückkehren und Salih Özcan oder ein anderer Spieler die Sechser-Position einnehmen sollte. „Es ist ein Standardspruch, aber er trifft bei mir zu: Ich spiele da, wo mich der Trainer aufstellt. Ich gebe im Training Gas und biete mich an. Wo ich spiele, ist letztlich egal, Hauptsache, ich komme auf meine Einsatzzeit und wir holen Siege“, deutete Horn an, dass er kein Problem damit hätte, auch auf der ungewohnten rechten Seite zu spielen.

Überhaupt ist auch er wie manch anderer FC-Profi variabel einsetzbar. So spielte er bereits sowohl als linker Innenverteidiger als auch als offensiver Linksaußen. „Wir haben viele Spieler, die flexibel einsetzbar sind. Das hat man auch in diesem Training wieder gesehen. Der Trainer probiert viel aus, und es funktioniert ganz gut“, beurteilte der vor einem Jahr vom VfL Wolfsburg gekommene 21-Jährige.

Er war nach der letztjährigen Hinrunde angesichts von nur acht Einsätzen so enttäuscht, dass er im Januar ein Angebot von RB Leipzig annehmen wollte. Doch man ließ ihn nicht gehen. Die Rückrunde unter Stefan Ruthenbeck wurde noch bitterer, durfte er doch nur dreimal mitspielen. Danach schien sein Abgang programmiert. Doch Jannes Horn biss sich durch. „Ich blieb in der Vorbereitung unverletzt, habe fleißig trainiert, Gas gegeben und fühle mich gut“, meinte er jetzt fast frohlockend.

Doch die gute Stimmung kommt nicht allein vom Einsatz in Bochum, gab er am Donnerstag zu. „Das natürlich auch. Es ist eben ein Neuanfang unter einem neuen Trainer. Außerdem habe ich eine neue Freundin. Es ist tatsächlich so: Wenn es einem privat gutgeht, überträgt sich das auch auf das übrige Leben. Ich kann es jetzt kaum erwarten, wenn am Montagabend vor ausverkauftem Haus bei Flutlicht gegen Union Berlin gespielt wird. Und hoffentlich bin ich auf dem Platz.“

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