Abstiegskampf Herbe Niederlage für Köln in Hoffenheim

Sinsheim · Höchste Saisonniederlage statt weitere Aufholjagd, so ernüchternd verlief der Ostersamstag für den 1. FC Köln. Zwei Wochen nach dem beflügelnden 2:0-Derbysieg gegen Leverkusen gab es eine frustrierende weil auch verdiente 0:6-Pleite bei der TSG Hoffenheim.

Damit wurde der Vereins-Negativrekord vom 15. Mai 1971 knapp verfehlt, als der FC mit 0:7 bei Bayern München verlor.

„So, wie wir heute gespielt haben, können wir die Liga nicht halten. Das ist klar. Das tut mir brutal Leid für jeden Kölner. Wir stehen in der Schuld der Fans. Wir hatten keinen Zugriff auf die Hoffenheimer. Das war viel zu wenig von uns allen“, ärgerte sich Torwart Timo Horn, der trotz der sechs Gegentreffer noch die beste Leistung zeigte.

Man sei sehr lethargisch gewesen, bemängelte Stefan Ruthenbeck. Hoffenheim sei in allen Belangen überlegen gewesen. „Es war ein rabenschwarzer Tag. Ich habe den Jungs gerade gesagt, dass sie das Spiel ganz schnell abhaken müssen“, meinte der FC-Trainer.

Ganz so schnell aber wird es wohl nicht gehen. „Ein, zwei Tage wird es mindestens dauern, bis wir das verdaut haben“, gestand Timo Horn. Vielleicht kommen er und seine Kollegen am Ostermontag auf andere Gedanken, wenn sie den 1. FC Köln beim Auftakt der Galoppsaison auf der Rennbahn in Weidenpesch bei einer Autogrammstunde offiziell vertreten.

Mit der gleichen Startelf wie zwei Wochen zuvor beim Derbysieg gegen Leverkusen begannen die Kölner in Sinsheim. Allerdings sahen sie sich im Gegensatz zu damals nur im Rückwärtsgang und unter dem Druck der Gastgeber.

Erst nach einer Viertelstunde sorgten die Kölner endlich für etwas Entlastung. Der erste Eckball brachte dann eine große Möglichkeit für Marco Höger. Doch der Mittelfeldspieler köpfte frei stehend am Tor vorbei (18.).

In der 23. Minute gelang dann doch den druckvollen Gastgebern die verdiente Führung. Serge Gnabry, der zuvor mehrmals nicht zu stoppen war, lief auf das FC-Tor zu, entkam Dominic Maroh mit einer Körpertäuschung und schoss trocken ein.

Nur eine Minute später traf der Hoffenheimer erneut. Doch sein Abstauber aus einem Meter Entfernung wurde wegen Abseits nicht anerkannt. Seine nächste Chance (29.) entschärfte der starke Timo Horn, indem er den Ball mit dem linken Fuß zur Ecke klärte.

Unmittelbar nach Wiederbeginn war das Spiel dann für die Gäste so gut wie gelaufen. Denn der überragende Serge Gnabry erhöhte auf 2:0 (47.). Nach einem Einwurf für den FC verlor Simon Zoller den Ball im Mittelfeld und ermöglichte dem Torschützen einen Solo-Lauf den der mit dem Treffer krönte.

Für die frühe Entscheidung sorgte knapp zehn Minuten später ausgerechnet der Ex-Kölner Mark Uth. Während sich Dominique Heintz und Dominic Maroh vor dem Strafraum gegenseitig umliefen, bedankte sich der im Sommer zu Schalke 04 wechselnde Stürmer und erzielte seinen elften Saisontreffer.

Wenig später skandierten die heimischen Fans „einer geht noch, einer geht noch rein“. Unmittelbar zuvor hatte Lukas Rupp nach Vorarbeit von Mark Uth auch noch das 4:0 (61.) erzielt. Voraufgegangen war wieder ein Fehler im defensiven Kölner Mittelfeld, wo Marcel Risse und Vincent Koziello den Ball nicht klären konnten.

Das für die Kraichgauer muntere Spielchen nach dem Motto „jeder Schuss ein Treffer“ war damit aber nicht beendet. Mark Uth war erneut an der Reihe (65.) und machte sein Dutzend in der Torjägerliste voll. Anschließend war der aus Langel bei Porz stammende Stürmer wieder Vorlagengeber, während der eingewechselte Steven Zuber (72.) zum 6:0 traf.

Hoffenheim: Baumann; Akpoguma, Vogt, Hübner (60. Nordtveit); Kaderabek, Grillitsch, Schulz; Gnabry, Rupp (67. Zulj), Kramaric (64. Zuber), Uth. – Köln: T.Horn; Meré, Maroh, Heintz, Hector (69. Sörensen); Höger, Koziello; Risse, Bittencourt (58. Cordoba); Osako (58. Pizarro), Zoller. – Hartmann (Wangen). – Tore: 1:0 Gnabry (23.), 2:0 Gnabry (47.), 3:0 Uth (56.), 4:0 Rupp (61.), 5:0 Uth (65.), 6:0 Zuber (72.). – Zuschauer: 30.150 (ausverkauft). – Gelbe Karte: Zulj.

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