Torwartwechsel beim 1. FC Köln Für Timo Horn geht die Gesundheit vor

KÖLN · Stammtorwart Timo Horn fällt für das Bundesligagastspiel des 1. FC Köln am Samstag beim VfL Wolfsburg aus - eine Vorsichtsmaßnahme, sagt er. Sven Müller gibt sein Bundesligadebüt.

Da auch sein Vertreter Thomas Kessler wegen eines noch nicht auskurierten Bänderrisses nicht zur Verfügung steht, gibt der 20-jährige Jungprofi Sven Müller sein Erstligadebüt. Die Entscheidung wurde vor allem als Vorsichtsmaßnahme getroffen. Horn verspürt keine Schmerzen mehr im rechten Adduktorenbereich, sagt aber: „Wir wollen kein Risiko eingehen. Es ist besser, sich etwas mehr Zeit zur Regeneration zu lassen und für ein Spiel auszusetzen, als für mehrere Spiele auszufallen.“ So hält sich der Torwart auf dem Fahrradergometer, durch Dehn- und Stabilisationsübungen sowie physiotherapeutische Behandlungen fit. Zur Kontrolle wird es am Donnerstag noch einmal eine Untersuchung geben. Dann wollen die Mediziner feststellen, wie der Heilungsprozess verlaufen ist.

Mit Sven Müller rückt jetzt die Nummer drei der FC-Torhüter in den Blickpunkt. Sein Pflichtspieldebüt als Profi hatte er bereits beim 7:0-Pokalsieg gegen die Amateure von Preussen Berlin gegeben. Nun folgt die Bundesligapremiere. Auch wenn er zuvor nur 13 Seniorenspiele in der Regionalliga für den 1. FC Köln absolvierte, besitzt der gebürtige Kölner das Rüstzeug eines Erstligatorhüters. Davon sind Torwarttrainer Alexander Bade und Cheftrainer Peter Stöger überzeugt. „Die Tore in Wolfsburg sind genau so groß wie die in Berlin, wo er sein erstes Profispiel gemacht hat“, versuchte Stöger die Aufregung um den auf bundesweiter Bühne noch unerfahrenen Torwart zu relativieren. Der einzige Unterschied zu seinen bisherigen Einsätzen sei der, dass er erstmals vor einer großen Kulisse spiele.

Gut in diese Situation hineinversetzen kann sich Timo Horn. „Da ist man schon etwas nervöser als sonst, wenn man statt vor 300 vor 30 000 Zuschauern spielt“, meinte er in Erinnerung an sein eigenes Profidebüt vor fünf Jahren in der 2. Liga. Er werde seinem Kollegen durch Gespräche im Vorfeld helfen und zur Unterstützung der Mannschaft auch mit nach Wolfsburg reisen. „Sven besitzt die Robustheit für die Bundesliga, und das Andere ist wirklich reine Kopfsache. Er wird die Ruhe bewahren. Ich bin mir absolut sicher, dass er ein sehr guter Vertreter sein wird“, meinte Horn.

Außer ihm wird auch Konstantin Rausch wie beim Bundesligaauftakt gegen Darmstadt fehlen. Wegen einer Muskelverhärtung im unteren Rückenbereich konnte der Außenspieler in den letzten Tagen nur ein eingeschränktes individuelles Training absolvieren. Fit sein könnte er wie Horn in der nächsten Woche für das Heimspiel gegen Freiburg.

Befürchtungen, dass Müller der Aufgabe in Wolfsburg eventuell nicht gewachsen sein könnte, hat Peter Stöger nicht: „Glauben Sie mir: Wir Trainer gehen relativ leidenschaftslos mit dieser Situation um. Wenn bei uns ein Spieler ausfällt, ist es an uns, dass ein anderer die Aufgabe übernimmt. Wir wollen immer das Beste aus unserem Kader herausholen, das ist unser Job.“

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