1. FC Köln FC will bei Borussia Dortmund Erfolgsserie fortsetzen

Köln · Der 1. FC Köln eröffnet am Freitagabend bei Borussia Dortmund (20.30 Uhr) den 19. Spieltag. Der FC möchte dabei im Signal-Iduna-Park eine langjährige Serie der Dortmunder beenden. Benedikt Höwedes wird den FC in der Rückrunde nicht verstärken.

 „Fußballgott“ Jhon Cordoba (l.) und FC-Kapitän Jonas Hector.

„Fußballgott“ Jhon Cordoba (l.) und FC-Kapitän Jonas Hector.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Horst Heldt weiß noch, wie es sich anfühlt. Der 50-Jährige gehörte zur Startelf des 1. FC Köln, als es den bislang letzten Sieg bei Borussia Dortmund gab. Das war am 13. April 1991, also vor fast 29 Jahren. Neben Heldt spielten die Weltmeister Bodo Illgner und Pierre Littbarski. Maurice „Mucki“ Banach, der später tödlich verunglückte, erzielte beim 2:1 (2:0) beide Tore. 19 andere FC-Mannschaften haben seitdem versucht, dieses Kunststück zu wiederholen und sind gescheitert. Für den BVB ist dies die längste Heimserie ohne Niederlage gegen einen Verein. Eine Serie, die der FC am Freitagabend (20.30 Uhr/DAZN) im mit 81.300 Zuschauern ausverkauften Signal-Iduna-Park beenden möchte.

„Ich weiß noch, wie ich bei einem Eckball für den BVB den langen Pfosten abdecken sollte. Ich konnte die Anweisungen von Torwart Bodo Illgner nicht verstehen, so laut war es“, schwelgt Heldt in Nostalgie. Ein Spiel im deutschen Fußballtempel, der größten Bundesliga-Arena gehört auch für den Sportchef des FC zu den besonderen Momenten eines jeden Fußball-Profis: „Ich fand das BVB-Stadion als Spieler beeindruckend. Aber nicht so, dass es mir Angst gemacht hat, sondern eher motivierend, fast berauschend.“

Viele Kölner haben noch nie in Dortmund gespielt

Wenn FC-Coach Markus Gisdol seine Startelf im Vergleich zum 3:1 gegen Wolfsburg nicht ändert, laufen sieben Kölner auf, die noch nie in Dortmund gespielt haben. Nur Torwart Horn, Kapitän Jonas Hector, Mark Uth und Jhon Cordoba hatten bereits das Vergnügen. Hat Horst Heldt Tipps für die anderen, vor allem die Youngster Noah Katterbach, Jan Thielmann oder Ismail Jakobs? „Eher spielerische Tipps mit einem Spruch so nebenher. Wir wollen es nicht größer machen, als es ist. Für solche Tage spielen die Jungs Fußball, sie sollen sich freuen, es genießen.“

Und sich auf der großen Bühne präsentieren. „Wir wollen unser Spiel auf dem nächsten Level präsentieren.“ Ein angesichts von vier Siegen in Folge nachvollziehbares Ziel, das Markus Gisdol am Mittwoch formulierte. Die Erfolgsserie zeigt, welches Potenzial in dieser FC-Mannschaft steckt. Aber auch, wie schnelllebig das Geschäft ist. Wohl in keiner anderen Sportart wird so kurzfristig gefühlt und so schnell die Meinung geändert.

Jhon Cordoba wird als „Fußballgott“ gefeiert

Bestes Beispiel beim FC ist Jhon Cordoba. Fans und Umfeld hatten den 17-Millionen-Transfer von Jörg Schmadtke im Abstiegsjahr 2017 zum Fehleinkauf abgestempelt. Am liebsten hätten sie den Kolumbianer vom Hof gejagt, Hauptsache es zahlt überhaupt noch jemand irgendetwas für den Stürmer. Mittlerweile feiern die FC-Anhänger Cordoba als „Fußballgott“. Nach sechs Saisontoren in 18 Spielen würden sie ihn am liebsten auf Händen tragen – wie Anthony Modeste nach der Europapokal-Qualifikation im Mai 2017.

Benedikt Höwedes kommt nicht nach Köln

Nun will es der Zufall, dass der Vertrag von Cordoba neben dem von Linksverteidiger-Juwel Katterbach im Sommer 2021 ausläuft. Horst Heldt verhandelt mit beiden Spielern. Während Katterbach nach Informationen dieser Zeitung zu deutlich erhöhten Bezügen bleiben wird, hängt bei Cordoba alles vom Klassenerhalt ab. Der Torjäger besitzt zwar auch einen Vertrag für die 2. Liga, dürfte im Fall eines Abstiegs aber kaum zu halten sein. Selbst bei einem Klassenerhalt müsste der FC wie bei Sebastiaan Bornauw davon ausgehen, dass ein europäischer Top-Club auf den Plan tritt. „Sollte es zu der Situation kommen, dass wir keine Lösung für eine Vertragsverlängerung finden, hätten wir einen Spieler, der eine sehr gute Leistung gebracht hat und den wir entsprechend auf dem Markt platzieren könnten. Ich sehe da für den FC nur Vorteile“, freut sich Heldt.

Abstand nehmen musste der Geschäftsführer am Donnerstag endgültig von einer Ausleihe von Innenverteidiger Benedikt Höwedes. Der Weltmeister von 2014 konnte sich mit seinem Club Lokomotive Moskau über einen Wechsel einigen.

Voraussichtliche Aufstellungen: Dortmund: Bürki; Hakimi, Akanji, Hummels, Guerreiro; Witsel, Brandt; Hazard, Reus, Sancho; Haaland. – Köln: Horn; Ehizibue, Bournauw, CCzichos, Katterbach; Skhiri, Hector; Thielmann, Uth, Jakobs; Cordoba. – SR.: Osmers (Hannover).

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