Nach Niederlage in Berlin FC-Trainer Anfang fordert Reaktion gegen St. Pauli

Köln · Markus Anfang, Trainer des 1. FC Köln, fordert mehr Konzentration von seiner Mannschaft. Zudem äußert er sich zum noch nicht spielberechtigten Stürmer und sagt: "Modeste ist in absehbarer Zeit dabei."

Am Tag, nachdem die Kölner Mannschaft nach sechseinhalbstündiger Busfahrt unverrichteter Dinge aus Aue zurückgekehrt war, richtete sich am Montag beim FC der Blick noch einmal mehr auf die jüngste Vergangenheit denn auf das nächste Spiel am Freitag (18.30 Uhr) gegen den FC St. Pauli. FC-Trainer Markus Anfang machte sich ein weiteres Mal Gedanken über die 0:2-Niederlage in Berlin und die Spielabsage wegen des heftigen Schneefalls im Erzgebirge.

Dass man dort nicht habe spielen müssen, sei trotz aller nun zusätzlichen Reisestrapazen positiv gewesen. Denn auf dem schneebedeckten, völlig aufgeweichten Platz sei kein ordentliches Spiel möglich gewesen. Vor allem seine spielstarke Mannschaft hätte darunter gelitten. Sie benötige eine gute Spielfläche, die zuvor in Berlin schon nicht gegeben gewesen sei, wie Torwart Timo Horn moniert hatte.

Die Auer Mannschaft hätte dagegen durchaus ihr Heimspiel am Sonntag ausgetragen, wenn es die Platzkommission unter Leitung von Schiedsrichter Martin Petersen zugelassen hätte. Denn ein Kampfspiel auf diesem rutschigen Untergrund wäre ihr entgegen gekommen.

Wann die Partie im Erzgebirge nachgeholt wird, wird die Deutsche Fußball-Liga im Verlauf dieser Woche entscheiden.

Für die Kölner bedeutet die Neuansetzung eine weitere Englische Woche und zusätzliche Reisestrapazen. Aus sportlicher Sicht zum Vorteil gereichen könnte die Verlegung, weil beim Nachholtermin Anthony Modeste wohl dabei ist. „Er wird in absehbarer Zeit spielberechtigt sein. Wann genau, kann man nicht sagen. Wir rechnen nach dem Pauli-Spiel damit“, verriet Anfang. Der Torjäger sei jetzt fit, es fehle ihm nur die Wettkampfpraxis.

Was die sportliche Aufarbeitung der Niederlage bei Union Berlin anbelangt, so ging der Trainer noch einmal auf das schnelle Gegentor ein. Nach nur 23 Sekunden war es gefallen, bei der vorangegangenen 2:3-Heimniederlage gegen Bochum hatte der Gegner nach 28 Sekunden erstmals getroffen. Eine Frage der Konzentration? „Wir hatten das angesprochen, wir werden es weiter ansprechen und die Jungs wissen auch, ohne dass wir es ansprechen, dass sie konzentriert in die Spiele gehen müssen“, sagte Anfang.

Wichtig sei jetzt, „dass wir gegen St. Pauli eine Reaktion zeigen. Wir müssen die ersten Minuten anders gestalten, nicht einem Gegentor hinterherlaufen, sondern uns belohnen, konsequenter auch mit unseren Chancen umgehen“.

Beim verlorenen Spiel in Berlin seien Einschussmöglichkeiten durchaus vorhanden gewesen. Um dies zu unterstreichen, listete Markus Anfang nochmals „die zwei hundertprozentigen Chancen von Dominick Drexler, die zwei Möglichkeiten von Simon Terodde und die zwei Riesenchancen von Jhon Cordoba“ auf.

Deshalb wollte der 44-Jährige nichts davon wissen, dass die Gegner womöglich das Kölner Offensivspiel entschlüsselt hätten. Auch auf Fragen nach dem Spielsystem des FC mochte er nicht eingehen. Es sei „müßig, darüber zu diskutieren“, meinte Anfang, und fuhr fort: „Das schnelle Gegentor hat nichts damit zu tun, ob wir mit einem, mit zwei oder drei Stürmern angreifen, ob wir mit Dreier- oder Viererkette verteidigen oder im Mittelfeld mit einer Raute spielen.“

Schließlich kam der sonst so ruhig analysierende und mit den Medien verbindlich kommunizierende Trainer leicht in Rage: „Das in Berlin hatte null Komma null etwas mit einer Systemfrage zu tun. Davon müssen wir wegkommen. Mir wird da zu viel drüber diskutiert!“

Somit dürfte sich auch beim Top-Spiel gegen die St. Paulianer nichts am 3-5-2-System ändern, außer wohl einer Personalie. Denn Kapitän Jonas Hector ist nach verbüßter Gelb-Sperre wieder dabei. Wahrscheinlich wird Niklas Hauptmann für ihn seinen Platz in der Startformation räumen.

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