1. FC Köln FC gegen die Eintracht: Das Duell der Torjäger

KÖLN · FC-Angreifer Anthony Modeste hofft auf einen Einsatz im französischen Nationalteam. Bei Gegner Eintracht Frankfurt kehrt Alexander Meier nach ausgeheilter Verletzung zurück.

 Kämpft auch um einen Platz im Nationalteam: Kölns Torjäger Anthony Modeste.

Kämpft auch um einen Platz im Nationalteam: Kölns Torjäger Anthony Modeste.

Foto: dpa

Voll auf ihre Kosten gekommen sind die Fußballfans in den beiden vergangenen Bundesliga-Spielzeiten, wenn – wie heute Abend in Frankfurt – der 1. FC Köln und die Eintracht aufeinandertrafen. Bei den vergangenen vier Begegnungen gab es im Schnitt fast sechs Treffer, wobei die Gastgeber stets siegreich blieben. Für die Frankfurter erzielte allein Alex Meier acht der zwölf Tore.

Am Samstag (18.30 Uhr) soll er wieder dabei sein, nachdem er in den letzten beiden Spielen wegen einer Muskelverletzung pausieren musste. Prompt blieb die Eintracht in Pokal und Meisterschaft 210 Spielminuten torlos. Vor gut einem Jahr hatte Meier ebenfalls nach einer Verletzungspause gegen den 1. FC Köln erstmals wieder gespielt und gleich drei Treffer beim 6:2-Erfolg erzielt.

Dennoch sagte FC-Trainer Peter Stöger gestern: „Alex Meier ist definitiv kein Thema bei uns. Wir wissen um seine Qualitäten, beschäftigen uns aber mit allen Frankfurter Spielern.“ Er freue sich sogar, dass der Eintracht-Kapitän wieder mitwirke. Schließlich gehöre er zu den „tollen Spielern der Liga. Deshalb soll er dabei sein. Unsere Aufgabe muss es sein, die richtigen Lösungen gegen ihn zu finden“.

Da ist die Kölner Defensivarbeit das eine, die eigene Offensive das andere. Und da liegen vor allem die Qualitäten von Anthony Modeste. Mit elf Treffern in den ersten neun Punktspielen ist er die Nummer eins der Torjägerlisten der Bundesliga und der europäischen Top-Ligen. Aber für eine Nominierung in die französische Auswahl reichte es dennoch wieder nicht.

Lob von Deschamps

Immerhin lobte ihn Nationaltrainer Didier Deschamps gestern, als er das Aufgebot für die Spiele gegen Schweden und die Elfenbeinküste bekannt gab, und machte Modeste leise Hoffnungen: „Es ist noch ein wenig zu früh für ihn. Er hat eine sehr gute letzte Saison gespielt. Aktuell zeigt er einen sehr hohen Wirkungsgrad. Aber er steht in Konkurrenz zu Spielern auf hohem Niveau, die wie er sehr effizient sind.“ Den Vorzug erhielten Olivier Giroud (Arsenal), Nabil Fekir (Olympique Lyon), Kevin Gameiro und Antoine Griezmann (beide Atletico Madrid).

Nach 24 Junioren-Länderspielen würde Kölns Mittelstürmer zu gerne auch einmal für die A-Nationalmannschaft seines Landes auflaufen. Für Stöger ist es dagegen weniger relevant. „Ich habe nie mit Tony über das Thema Nationalmannschaft gesprochen. Ich freue mich natürlich mit den Jungs, wenn für sie Dinge in Erfüllung gehen, die sie sich gewünscht haben. Es ist ja auch ein Qualitätsmerkmal einer Mannschaft, wenn sie Nationalspieler besitzt. Aber ich bin nicht beim 1. FC Köln angestellt, um Nationalspieler zu produzieren“, meinte der Österreicher.

Für Stöger ist es entscheidend, wie sich seine Mannschaft präsentiert, nicht die der Franzosen. Denn vom Auftreten seiner Mitspieler in Köln profitiere auch Modeste. Erfolg habe man nur, wenn man als Kollektiv gut spiele. Diesbezüglich habe sich für den Torjäger nicht einmal so viel gegenüber der Vorsaison verändert, in der er bereits 15 Treffer erzielt hatte. Was ihn noch erfolgreicher gemacht habe, sei die Ruhe und Konsequenz, mit der er die Dinge angehe.

Wohin der Weg von Modeste in der Torschützenliste und der des 1. FC Köln in der Tabelle noch führen, darauf mochte Stöger mit Blick auf das Spiel bei der Eintracht keine Prognose abgeben: „Ich kann sagen, dass wir uns für Frankfurt so vorbereiten, um wieder ein ordentliches Spiel zu zeigen. Es hilft mir nicht nachzudenken, wie grandios manches in den letzten Wochen war. Und schon gar nicht kann ich Wahrscheinlichkeitsrechnungen aufstellen. Das ist unsinnig.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort