1. FC Köln startet in Vorbereitung Eine Chance für die Jugend

KÖLN · Mit dem kleinsten Kader aller Bundesligisten startet man beim 1. FC Köln am Montag in die Vorbereitung auf die Meisterschaftsfortsetzung nach der Winterpause ab dem 21. Januar. Lediglich 19 Feldspieler stehen nach derzeitigem Stand zur Verfügung.

 Sichtlich Spaß haben Marcel Hartel und die Spieler der U11, für deren Mannschaft der Jung-Profi Pate ist.

Sichtlich Spaß haben Marcel Hartel und die Spieler der U11, für deren Mannschaft der Jung-Profi Pate ist.

Foto: Benjamin Horn

Das kann für Talente aus dem eigenen Verein natürlich die Chance bieten, sich weiter in den Vordergrund zu spielen.

In früheren Jahren bekamen deutlich weniger Nachwuchsspieler diese Möglichkeit als in jüngerer Zeit. Sie schafften dann vielfach den Sprung in den Profibereich bei anderen Clubs. Doch diese Zeiten haben sich unter der neuen sportlichen Leitung geändert. Allein in den zweieinhalb Jahren seit der Bundesligarückkehr gaben sechs FC-Talente ihr Bundesligadebüt im Trikot mit dem Geißbock, und drei von ihnen wurden bereits Stammspieler.

Im Sommer 2012, nach dem fünften Bundesligaabstieg des 1. FC Köln, verließen Mitchell Weiser (22) und Mark Uth (25) den Verein. Heute sind sie bei Hertha BSC und bei der TSG Hoffenheim Stammkräfte. Auch Christopher Buchtmann, mit 18 Jahren zum FC geholt, ging im August 2012 mangels Perspektive. Heute ist er einer der Führungsspieler beim FC St. Pauli und soll für die nächste Saison mehrere Angebote von Erstligisten besitzen.

Ein Jahr später kehrte Lukas Kübler dem FC den Rücken; in dieser Saison gab der zunächst verletzte Rechtsverteidiger beim SC Freiburg sein Bundesligadebüt. Nicht als Jugendspieler, aber im Alter von 20 Jahren waren Marvin Matip (2005), der Euskirchener Moritz Hartmann (2006) und Daniel Brosinski (2008) hoffnungsvoll zum FC gekommen. Stammspieler sind alle drei inzwischen, die beiden erstgenannten beim FC Ingolstadt, und Daniel Brosinski verlängerte vor zwei Wochen bis Juni 2019 beim FSV Mainz.

Wie er, Matip und Buchtmann gehörte auch Simon Terodde zum Kader der Saison 2010/11. Wie sie leerte auch er danach seinen Spind am Geißbockheim, weil die damals Verantwortlichen für den zwei Jahre zuvor als 21-jähriges Talent geholten Stürmer bei den Profis keine Zukunft sahen. Inzwischen erzielte Simon Terodde in fünfeinhalb Zweitligajahren 75 Treffer, alleine elf in dieser Spielzeit für den VfB Stuttgart. Mit den Schwaben will er in die Bundesliga, um sich auch dort zu beweisen.

Das gelang den Eigengewächsen Timo Horn mit 21 und Yannick Gerhardt mit 20 Jahren ebenso wie dem mit 20 Jahren zum 1. FC Köln gekommenen Jonas Hector auf Anhieb. Der verzeichnete im Übrigen seither die steilste Karriere. Bereits nach seinem elften Erstligaeinsatz gab er im November 2014 sein Länderspieldebüt, dem bis heute 24 weitere folgten.

Yannick Gerhardt wechselte im Sommer zum VfL Wolfsburg, bescherte seinem Heimatverein mit 13 Millionen Euro eine ähnlich hohe Einnahme wie bei dem Rekordtransfer 2012 von Lukas Podolski zum FC Arsenal.

In der vergangenen Saison waren es Lukas Klünter (20) und Marcel Hartel (20), die als FC-Talente ihr Bundesligadebüt gaben und jetzt ebenso zum Kader gehören wie Torwart Sven Müller (20) und Salih Özcan (18), die in dieser Spielzeit zu Bundesligaspielern aufstiegen.

Dieses Ziel haben natürlich auch all die Nachwuchsspieler des 1. FC Köln, die in den Jugendmannschaften spielen. Drei von ihnen, die mit der A-Jugend den Sprung ins deutsche Pokal-Halbfinale schafften, trainieren immer wieder einmal bei Peter Stöger und den Profis mit. Mittelfeldspieler Hikmet Ciftci und vor allem die Innenverteidiger Birk Risa und Nino Miotke (alle 18) könnten angesichts von nur noch drei zentralen Abwehrspielern gute Aussichten auf Einsatzzeit besitzen.

Ein Eigengewächs, das vor Jahren den Durchbruch schaffte, kehrt zudem am Montag nach dreieinhalb Jahren aus Mainz zum FC zurück. Christian Clemens (25) soll helfen, die Lücke zu füllen, die durch den langen Ausfall von Marcel Risse nach seinem Kreuzbandriss entstanden ist.

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