1. FC Köln Effzeh erwartet VfL Wolfsburg zum ersten Heimspiel

KÖLN · Seit sechs Tagen ist Dominique Heintz 22 Jahre jung. Die Kiste seines Erfahrungsschatzes dürfte also noch reichlich Platz bieten, zumal der Neuzugang des 1. FC Köln erst auf ganze zwei Einsätze in der Fußball-Bundesliga zurückblicken kann.

Es überrascht daher wenig, dass einer wie Heintz sich auf ein Duell mit dem VfL Wolfsburg respektvoll freut. Dass das Heimspiel gegen den Vizemeister am Samstag (15.30 Uhr, Rheinenergiestadion) für den Innenverteidiger "genau richtig kommt", verwundert dagegen schon ein wenig.

Vielleicht ist es der siebte Sinn, der Heintz bei dieser Aussage umgetrieben hat. Es ist nämlich nicht nur das erste, immer besonders stimmungsvolle Heimspiel der Saison, der FC hat zudem den 3:1-Auftaktsieg in Stuttgart im Rücken. "Das wiegt uns nicht in Sicherheit, aber jeder kann sich vorstellen, dass der Sieg der Mannschaft ein paar Prozent mehr Zuversicht gegeben hat", erklärt Trainer Peter Stöger, der mit dem VfL einen "schönen Brocken" auf sein Team zukommen sieht.

Möglicherweise bezieht sich die Vorfreude von Dominique Heintz aber auch auf die Umstände, die die Wolfsburger bei ihrer Reise nach Köln begleiten. Nicht nur, dass Torwart Diego Benaglio und Weltmeister André Schürrle ausfallen werden, auch der Einsatz von Luiz Gustavo, Ivan Perisic und Daniel Caligiuri ist fraglich.

Und über allem thront das Wechseltheater um den Fußballer des Jahres, Kevin de Bruyne. Während englische Medien am Donnerstag schon von einem perfekten Wechsel des Belgiers zu Manchester City schrieben, betonten VfL-Manager Klaus Allofs und Trainer Dieter Hecking, dass de Bruyne definitiv am Samstag in Köln auflaufen werde.

Die Entscheidung über einen Wechsel falle erst in der kommenden Woche. "Es ist aber klar, dass die Diskussionen schon Einfluss auf Kevin und die Mannschaft nehmen. Auf der anderen Seite gehört dies zum Geschäft", räumte Allofs ein. Beim 2:1-Auftaktsieg gegen Frankfurt war der Belgier jedenfalls ein Stück von seiner Bestform entfernt.

Peter Stöger darf also von einem Einsatz de Bruynes ausgehen. Eine Sonderbewachung des seiner Ansicht nach "außergewöhnlichen Spielers" wird es aber nicht geben: "Jeder in unserer Mannschaft kennt die Spielweise von Kevin und weiß, was er kann. Wir werden ihn in der Gruppe bearbeiten."

Eine Gruppe, die am Samstag besser zur Ordnung finden muss, als das beim Auftritt in Stuttgart der Fall war. "Die Abstände zwischen unseren Linien waren zu groß. Wir müssen aber auch selber aktiv werden und unsere spielerische Linie finden, damit wir den VfL einigermaßen von den gefährlichen Zonen weghalten", sagte Stöger.

Verzichten muss der Österreicher dabei auf Yuya Osako, dessen Knieprobleme bis zum Spiel wohl nicht ausgestanden sind. "Die Entscheidung fällt am Freitag, aber es sieht nicht gut aus", berichtet der FC-Trainer. Nicht nur deshalb gilt es als sicher, dass Kevin Vogt als zweiter Sechser neben Kapitän Matthias Lehmann in die Startelf zurückkehren wird.

Keinen Platz im 18er-Kader wird es dagegen erneut für Stürmer Bard Finne geben. Aktuell wird eine Ausleihe des jungen Norwegers zum Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern diskutiert. "Unsere Personalpolitik ist keine Einbahnstraße. Wenn Bard auf uns zukommt, reden wir darüber", erklärt Stöger. Neben Finne könnte auch Slavomir Peszko vor dem Absprung stehen. Dem Vernehmen nach geht es dem beim FC im zweiten Glied stehenden Polen um seine Teilnahme an der EM 2016.

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