1. FC Köln Der zweite Plan

KÖLN · Peter Stöger und sein Co-Trainer Manfred Schmid sind beim FC die Meister der alternativen Planung. Die taktischen Änderungen haben schon einige Punkte gebracht.

Peter Stöger und sein Assistent Manfred Schmid sind ein prächtig funktionierendes Gespann. Die beiden österreichischen Fußballtrainer haben den 1. FC Köln nicht nur zurück in die Bundesliga geführt, sondern auch in der höchsten deutschen Spielklasse etabliert.

Wie es vor dem Heimspiel am Samstag gegen Aufsteiger SV Darmstadt 98 (15.30 Uhr) aussieht, wird es dem Trainer-Duo gelingen, den Klassenerhalt frühzeitig unter Dach und Fach zu bringen. Nicht unwichtig für den Erfolg von Stöger und Schmid ist ihre ausgeprägte Fähigkeit zur Selbstkritik und Flexibilität. Zwei Eigenschaften, die auch zur Folge haben, dass sich die beiden ihrer Sache nie ganz sicher sind und deshalb immer einen Plan B in der Tasche haben.

Es braucht nur einen oberflächlichen Blick auf die bislang absolvierten 30 Spiele des FC in dieser Saison, um zu erkennen, dass die taktischen Alternativen von Stöger und Schmid punktefördernd sind. Beim 3:1 in Stuttgart etwa trafen die Einwechselspieler Simon Zoller und Yuya Osako. Das 2:1 gegen den HSV leiteten die Einwechslungen von Torschütze Philipp Hosiner und Yannick Gerhardt ein. Der berauschende 2:1-Erfolg über Borussia Dortmund fand seinen Ursprung in einer taktischen Umstellung und der Hereinnahme von Anthony Modeste und Leonardo Bittencourt. Dass die Besetzung der Bank alles andere als zufällig geschieht, bewies dann noch einmal eindrucksvoll der jüngste 3:2-Sieg in Mainz. Peter Stöger stellte von Dreier- beziehungsweise Fünferkette auf Viererkette um und leitete mit der Einwechslung des Torschützen Milos Jojic und von Yuya Osako die nicht mehr für möglich gehaltene Wende ein.

„Wir haben immer einen Plan B. Wir beschäftigten uns vor jedem Spiel mit der Möglichkeit, dass etwas nicht so läuft, wie wir uns das vorstellen“, erklärt Manfred Schmid im Geißbockecho, dass die Alternativen in der Vorbereitung großen Raum einnehmen. Auffällig ist, dass Stöger und Schmid ihre Änderungen selten in der Halbzeitpause vornehmen. Meist warten die beiden noch zwischen 10 und 25 Minuten der zweiten Hälfte ab, ehe sie eingreifen. 28 ihrer insgesamt 75 Auswechslungen in dieser Saison lagen zwischen der 55. und 70. Minute, nur sieben gab es zu Beginn der zweiten Halbzeit.

Es ist also kein Geheimnis, dass Stöger und Schmid auch gegen Darmstadt einen zweiten Plan entworfen haben. Gut möglich, dass die Alternative in Richtung offensivere Ausrichtung geht und die Auswechselbank entsprechend besetzt sein wird.

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