1. FC Köln Claudio Pizarro steht in Köln vor seinem Debüt

KÖLN · Der peruanische Routinier Claudio Pizarro soll dem FC schon im Spiel gegen RB Leipzig helfen, die Tormisere zu beenden. Ob der Stürmer gegen Leipzig wirklich auf dem Feld steht, lässt Trainer Peter Stöger aber noch offen.

 Zwei alte Fahrensleute sind Claudio Pizarro (rechts) und Peter Stöger, der den Torjäger wohl schon am Sonntag gegen RB Leipzig einsetzt. FOTO: BENJAMIN HORN

Zwei alte Fahrensleute sind Claudio Pizarro (rechts) und Peter Stöger, der den Torjäger wohl schon am Sonntag gegen RB Leipzig einsetzt. FOTO: BENJAMIN HORN

Foto: dpa

Das Interesse in- und ausländischer Journalisten war gewaltig, als Claudio Pizarro am Freitagmittag an seiner künftigen Wirkungsstätte im Rheinenergie-Stadion den Medien vorgestellt wurde. Einerseits ist er mit ab nächsten Dienstag 39 Jahren der älteste derzeit aktive Bundesligaprofi, andererseits ist er mit 191 Treffern in 430 Erstligaspielen der erfolgreichste Ausländer der Bundesliga und der fünftbeste Stürmer überhaupt hinter Gerd Müller (365), Klaus Fischer (268), Jupp Heynckes (220) und Manfred Burgsmüller (213).

Nach vier Engagements bei Werder Bremen und zwei beim FC Bayern nun zum Abschluss also der 1. FC Köln. Nachdem Pizarro im Sommer keinen Anschlussvertrag bei Werder bekommen hatte, habe es „viele Angebote von überall her“ gegeben. „Aber das richtige war nicht dabei“, so der Peruaner, der unter anderem dem HSV absagte. Dann habe der Anruf von FC-Sportdirektor Jörg Schmadtke ihn letzte Woche während eines Besuchs in London erreicht, und es sei „das richtige Angebot“ gewesen. Vor einigen Tagen habe man sich getroffen, um alles auf den Weg zu bringen.

Schmadtke glaubt, dass der abgezockte Stürmer helfen kann, die Tormisere des FC mit nur zwei Treffern in den letzten acht Pflichtspielen zu beenden und den Druck von den anderen Stürmern zu nehmen. Dem pflichtete Trainer Peter Stöger bei. Er sehe Pizarro nicht in der Rolle, als Mittelstürmer „das ganze Spielfeld zu beackern“. Er sei im Strafraum gefährlich, dort auf Chancen zu lauern und sie zu verwerten, sei sein Kerngeschäft: „Manchmal ist Erfahrung mehr wert als 90 Minuten Vollgas.“

Rekord soll ausgebaut werden

Darauf, ob der Stürmer bereits am Sonntag (18 Uhr) im Heimspiel gegen Leipzig zum Kader gehört, mochte sich der Trainer nicht festlegen. Man werde es nach den noch anstehenden beiden Trainingseinheiten besprechen. Sein Hinweis, „Claudio kann uns sofort helfen“, deutet jedoch darauf hin.

Fit gehalten habe sich Pizarro seit dem Saisonende in seiner Münchner Wahlheimat, wo seine Frau und die drei Kinder in Grünwald wohl wohnen bleiben. „Ich kenne in und um München jetzt jeden Wald“, berichtete er angesichts seiner zahlreichen Waldläufe. In der vergangenen Saison hatte er für Werder 19 Bundesligaeinsätze verbucht, zehn von Beginn an. Neben einem Treffer bereitete er zwei vor.

Diese dann wohl endgültig letzte Bundesligaspielzeit sei eine Herausforderung für ihn. Er sei sehr gespannt, wieder auf dem Platz zu stehen. Dort wolle er versuchen, seinen 191 Treffern weitere hinzuzufügen. „Ich will meinen Rekord ausbauen, auch deshalb, weil Robert Lewandowski von hinten kommt“, erklärte Pizarro lächelnd. Derzeit weist der Torjäger des FC Bayern 158 Bundesligatreffer vor, könnte sich also noch in dieser Spielzeit dicht an Pizarros jetzige Marke heranschieben.

Neben seinem Trefferkonto blickte der Peruaner aber auch auf seine neuen Stürmer-Kollegen, allen voran Jhon Cordoba. „Er besitzt Qualität. Vielleicht kann ich ihm mit meiner Erfahrung helfen“, meinte der Top-Torjäger. Zudem könne es dem kolumbianischen Mitspieler guttun, wenn er ihm die Tipps auf Spanisch gebe.

Pizarros Verpflichtung war möglich, weil er vereinslos war. Solche Spieler dürfen auch außerhalb der Transferperioden im Sommer und Januar verpflichtet werden. Es sei kein Hexenwerk gewesen, auf seinen Namen zu stoßen, als man nach einem sofort einsatzfähigen Stürmer Ausschau gehalten habe, erklärte Schmadtke. Nicht spielberechtigt ist Pizarro aber für die Gruppenspiele der Europa League. Da endete die Meldefrist am 1. September.

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