1. FC Köln Chancenverwertung bleibt das Manko beim 1. FC Köln

BIELEFELD · Ein Treffer hat dem 1. FC Köln zum Mini-Turnier-Sieg in Bielefeld gereicht, bei dem Simon Terodde ein kampfstarkes Debüt gab. Das Manko bleibt aber weiterhin die Chancenverwertung.

Mehr ein Training unter Wettkampfcharakter als ein echter Prüfstein eine Woche vor dem Rückrundenstart war das Mini-Turnier vor 5100 Zuschauern – darunter rund 80 FC-Fans – auf der Bielefelder Alm für die Spieler des 1. FC Köln. Dazu kam angesichts des Turniererfolgs als positiver Randaspekt, dass „jeder Sieg gut tut“, wie Stefan Ruthenbeck feststellte. Man solle ihn aber nicht zu hoch bewerten. Entscheidend sei das Derby am nächsten Sonntag gegen Gladbach.

Im Hinblick darauf testete er drei verschiedene Systeme, beobachtet von Sportchef Armin Veh, der pikanterweise neben seinem Hannoveraner Kollegen Horst Heldt saß, der Vehs Position beim FC aufgrund des Vetos von 96-Chef Martin Kind nicht hatte einnehmen dürfen. Gegen Hertha BSC wurde eine für die Kölner ungewohnte 4-1-4-1-Formation gewählt. Im Finale gegen Bielefeld begann man mit dem klassischen 4-4-2, veränderte es erfolglos zur Raute, um zur normalen Variante zurückzukehren.

„Gut war, dass wir kein Gegentor und nur wenige Großchancen der Gegner zugelassen haben. Auch je vier gute Möglichkeiten für uns waren in Ordnung“, zählte Stefan Ruthenbeck die positiven Dinge auf. Unerwähnt ließ er, dass von den acht Torchancen nur eine durch Milos Jojic – ein wunderbarer Lupfer ins leere Tor – zum Endspielsieg genutzt wurde. Es war das alte Leid der Hinrunde, die mangelhafte Chancenverwertung.

Jonas Hector feiert Comeback

Hoffnung gaben die Rückkehr des fast vier Monate lang verletzten Jonas Hector (Syndesmoseriss) als Linksverteidiger, die Kreativität von Milos Jojic und der Auftritt von Neuzugang Simon Terodde. Dem gelang trotz guter Chancen zwar kein Treffer, „aber daran werde ich ihn auch nicht messen, sondern an seiner Arbeit für die Mannschaft“, sagte sein Trainer. Was Einsatz und Kampf anbelangte, so war der lange Mittelstürmer tatsächlich ein Vorbild.

Mit dieser Einstellung könnte er für das Derby gegen Gladbach im Angriff gesetzt sein. Sollte Stefan Ruthenbeck eine Doppelspitze aufbieten, bot sich Sehrou Guirassy als Partner an. Der in der Hinrunde viermal erfolgreiche Franzose zeigte sich ebenfalls sehr kampfstark. Ein anderer Stürmer wurde hingegen auf ungewohnter Position getestet: Simon Zoller kam im Mittelfeld zum Einsatz, fiel jedoch ebenso wenig auf wie der im Endspiel ausgewechselte Claudio Pizarro.

"Es kann Unzufriedene geben"

Mit Blick auf das Stürmer-Quintett, das bald schon durch den noch rekonvaleszenten Jhon Cordoba komplettiert wird, wiederholte Stefan Ruthenbeck, dass vielleicht Spieler um die Freigabe bitten: „Es kann nach den ersten zwei Spielen Unzufriedene geben. Bei der Größe des Kaders kann ich nicht allen gerecht werden. Dann haben wir Spieler, die aufgrund der großen Konkurrenz nicht auf ihre Spielanteile kommen. Wir haben beispielsweise so viele Stürmer und spielen vielleicht nur mit einer Spitze . . .“

Das Turnier, die Halbfinals: Köln – Hertha 0:0 (4:1 i.E.) Köln: Horn; Kusic, Sörensen, Meré, Hector; Lehmann; Klünter, Özcan, Zoller, Risa (31. Handwerker); Terodde. (Elfmeterschießen: 1:0 Özcan, Horn hält gegen Lustenberger, 2:0 Terodde, Horn hält gegen Darida, 3:0 Handwerker, 3:1 Lazaro, 4:1 Lehmann. – Bielefeld – Hannover 2:1. – Spiel um Platz 3: Hannover – Hertha 1:0. – Endspiel: Köln – Bielefeld 1:0 – Köln: Müller; Olkowski, Bisseck, Heintz, Rausch; Clemens, Höger, Jojic, Führich (31. Osako); Pizarro (48. Nartey), Guirassy (43. Ouahim). – Tor: Jojic (8.).

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