Drexler mit „Star-Kritik“ Beim 1. FC Köln scheint es zu brodeln

Dresden/Köln · Dominick Drexler will die 0:3-Niederlage in Dresden nicht kommentieren, stattdessen ruft er den Journalisten zu: „Das machen die Stars!“ Es scheint, als würde es intern beim 1. FC Köln brodeln.

Am Tag nach dem Kölner 0:3-Debakel von Dresden mochte keiner der Beteiligten des 1. FC Köln mehr einen Kommentar dazu abgeben. Es sei genug geredet worden, hieß es. Wobei die schwerwiegende Aussage aus gerade einmal vier Worten bestand. „Das machen die Stars!“, hatte Dominick Drexler den Journalisten zugerufen, die ihn um eine Erklärung zur Leistung von sich und seinen Mitspielern gebeten hatten.

Wen der im letzten Sommer verpflichtete Offensivspieler damit meinte, darüber kann nur spekuliert werden. Sich selbst schloss er aus dem illustren Spielerkreis aus. Wobei seine sportlichen Leistungen bislang durchaus denen eines Führungsspielers angesichts von neun Treffern und 15 Torvorlagen entsprachen. Auch gehört der 28-Jährige im Allgemeinen zu jenen Spielern, die sich auch nach negativen Auftritten der FC-Truppe den Medienvertretern zum Gespräch stellen.

Schon nach dem 4:4 in Duisburg hatte sich Dominick Drexler auf dem Weg vom Platz einen Wutausbruch erlaubt. Laut Schimpfen rannte er in Richtung Kabine. Nach dem folgenden 1:1 im Spitzenspiel gegen den Hamburger SV gab er in der Medienrunde zu Protokoll: „Wir sollten kritischer miteinander umgehen. Als Spitzenmannschaft, die wir sein wollen, darf man solche Spiele nach einer Führung nicht mehr hergeben.“

Und nun also die „Star-Kritik“. Stellung bezogen schließlich Vize-Kapitän Marco Höger und Innenverteidiger Rafael Czichos, der in den beiden Vorjahren zusammen mit Dominick Drexler und Trainer Markus Anfang für Holstein Kiel aktiv war. Der Innenverteidiger sprach davon, dass „die allgemeine Kompaktheit gefehlt“ habe.

Marco Höger beschrieb eine Fehlerkette, die mit „zu leichten Ballverlusten“ begonnen, sich mit „inkonsequentem Ballbesitz“ fortgesetzt und im „nachlässigen Arbeiten gegen den Ball“ ihr Ende gefunden habe.

Für Markus Anfang erreichte „kein Spieler Normalform“. Das erklärte er ihnen nach dem Abpfiff auf dem Platz, das war Gegenstand der Aufarbeitung am Morgen des Ostermontags. Dabei wurde den Spielern mit Videosequenzen noch einmal vor Augen geführt, welch anfängerhafte Fehler sie sich gegen eine Mannschaft geleistet hatte, die in diesem Jahr zuvor erst einen Sieg errungen hatte und im Hinspiel mit 8:1 vom Kölner Rasen gefegt worden war.

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