1. FC Köln in der Europa-League Ausschreitungen vor Kölner Spiel gegen Belgrad

Köln · Köln steht Kopf. Schuld daran ist diesmal aber nicht der Karneval, sondern die anstehende Partie des 1. FC Köln gegen Roter Stern Belgrad. Schulen schließen früher, Straßen sind gesperrt, die Polizei hat alle Hände voll zu tun. Es gab Festnahmen.

Mit einem Großaufgebot war die Polizei in Köln rund um das Spiel des 1. FC Köln gegen Roter Stern Belgrad unterwegs. 2300 Beamte, Wasserwerfer und Panzerwagen sind im Einsatz. Das Spiel wurde am Dienstag von der Polizei offiziell zum Hochsicherheitsspiel erklärt - die Polizei rechnete mit Ausschreitungen.

Die Polizei erwartet zu dem Europapokal-Spiel am Donnerstagabend um 19 Uhr rund 5000 Anhänger des Belgrader Clubs in der Stadt, wobei nur 2300 eine Karte für das Rheinenergie-Stadion haben. Die Sicherheitskräfte des 1. FC Köln werden deshalb Vorkontrollen in Stadionnähe vornehmen. Alkohol ist rund um das Stadion verboten.

Fanmarsch ins Stadion

Die Fans von Roter Stern Belgrad marschierten unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen über die Aachener Straße in Richtung RheinEnergie-Stadion. Dazu wurden einige Straßenzüge von der Polizei abgesperrt. Immer wieder fliegen Böller aus der vorbeiziehenden Masse, es wird Pyrotechnik eingesetzt.

In der Stadt war es zuvor immer wieder zu kleinen Auseinandersetzungen zwischen den Fangruppen gekommen. So verhaftete die Polizei am Friesenwall etwa 30 Anhänger von Roter Stern Belgrad nach einer Schlägerei mit Kölner Fans.

Bekannter Hooligan festgenommen

Bereits am Mittwochabend war es auf der Zülpicher Straße beim Aufeinandertreffen von Teilen beider Fangruppen zu Provokationen gekommen. Dabei hatte die Polizei den als gewaltbereit geltenden Hooligan und Rechtsextremisten Ivan Bogdanov mit sieben weiteren Personen in Gewahrsam genommen.

Sie setzte jedoch alle Beteiligten nach der Vorführung beim Haftrichter am Donnerstagvormittag wieder auf freien Fuß. Die acht Personen stehen weiter unter Beobachtung. "Gründe für eine weitere Ingewahrsamnahme liegen derzeit nicht vor", sagte ein Sprecher des Amtsgerichts Köln.

Gymnasium schickt Schüler nach Hause

Auf die angespannte Situation reagierten auch eine Kölner Schule, die zwischen Innenstadt und Stadion liegt. Die Liebfrauenschule schickte ihre Schüler aus Angst vor Randalen früher nach Hause geschickt. „Wir wollten unsere Schüler wohlbehalten zuhause wissen“, sagte eine Sprecherin des Gymnasiums. Demnach durften die 1200 Schüler am Donnerstagmittag bereits nach der sechsten Stunde - also knapp zwei Stunden vor dem eigentlichen Unterrichtsschluss - gehen. (mit Material von dpa)

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