1. FC Köln Armin Vehs Vorwurf an Peter Stöger: Spieler nicht fit

KÖLN · Der frühere Kölner Trainer Stöger reagiert süffisant auf die Vorwürfe von Armin Veh und entschuldigt sich. Am Mittwoch wird beim 1. FC Köln die Trainerfrage geklärt.

Es war eines dieser üblichen Interviews im Spielvorfeld, als Armin Veh bei Sky gefragt wurde, wie er die Lage einschätze: „Die Jungs sind total willig, sie sind allerdings mental und vor allem körperlich schwer angeschlagen.“

Was die physischen Probleme anbelangt, so hatte manch ein Spieler damit zu kämpfen, Peter Stöger vermochte sie aber immer wieder aufzubauen. Dass sie körperlich an Frische verloren, war verständlich, stand in den letzten sechs Spielen im Drei/Vier-Tage-Rhythmus doch immer das gleiche Dutzend an Profi-Feldspielern zur Verfügung. Veh aber sprach von großen Defiziten, „und da muss ich auch sagen, da kann mein jetziger Trainer überhaupt nichts dafür. Dementsprechend hat das ein Anderer zu verantworten, was den körperlichen Zustand betrifft. Wenn man 14 Spiele hat und drei Punkte und 13 Verletzte, dann hat mit Sicherheit etwas nicht gestimmt.“ Darauf angesprochen, sagte Veh nach dem Spiel, er stehe dazu. „Ich bin nicht dafür da, weiche Aussagen zu tätigen, sondern solche, die ich für richtig halte.“

Vor dem Abendspiel seiner Dortmunder wurde Stöger natürlich zu den Aussagen seines Ex-Kollegen befragt. Wie nicht anders zu erwarten, konterte er die Vorwürfe in seiner Wiener Mischung aus Gleichmut, Süffisanz und Zynismus: „Wenn das so bewertet wird, möchte ich mich entschuldigen, dass ich das so übergeben habe. Er ist jetzt ein paar Tage da, hat sich wahrscheinlich einen großen Überblick verschafft. Ich schätze ihn sehr und kenne ihn einigermaßen gut. Er hat bei mir immer einen guten Eindruck hinterlassen. Deswegen denke ich mir, er wird das analysiert und bewertet haben. Dann schicke ich Grüße nach Köln: Es tut mir leid.“

Damit dürfte das Kapitel beendet sein, zumal beim FC dringendere Themen Klärungsbedarf besitzen, allen voran die Trainerfrage. Am Mittwoch werde die Entscheidung verkündet, so Veh. Zuvor führe er mit Stefan Ruthenbeck ein Gespräch. Es wird das finale sein, nachdem man sich in den letzten Tagen bereits mehrfach austauschte. Dazu sagte der Interimstrainer, der womöglich für den Rest der Saison bei den Profis bleibt: „Die Gespräche mit Veh waren überragend!“

So, wie der Trainer seinen Sportchef lobte, so tat der es gegenüber dem Fußballlehrer. Es sei eine sehr disziplinierte Mannschaftsleistung gewesen, man habe aufopferungsvoll gekämpft gegen einen Gegner, gegen den man eigentlich nicht gewinnen konnte. Und: „Ich kann ganz gut beurteilen, was ein Trainer leisten kann und was nicht.“

Derweil machte sich der angesprochene Ruthenbeck so seine Gedanken für den Fall, dass er nach dem Pokalspiel am Dienstag auf Schalke für die Rückrunde durch einen Kollegen ersetzt wird. Er müsse nicht Bundesligatrainer bleiben, könne gut ohne den ganzen damit verbundenen Rummel leben und arbeiten. Aber: „Wenn der Verein meint, er setzt das Vertrauen in mich, können wir reden. Sonst übernehme ich wieder meine U19. Das wäre auch nicht schlimm.“

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