Nach Abtritt von Alexander Bade Andreas Menger wird neuer Torwarttrainer beim 1. FC Köln

KÖLN · Vor dem Start in die Vorbereitung auf die Rückrunde besetzt der 1. FC Köln die Stelle des Torwarttrainers neu. Unstimmigkeiten waren offenbar der Auslöser für das Aus von FC-Urgestein Alexander Bade.

 Am Kölner Stadion trafen sich Andreas Menger (r.) und Stefan Ruthenbeck.

Am Kölner Stadion trafen sich Andreas Menger (r.) und Stefan Ruthenbeck.

Foto: Bopp

Was sich tags zuvor andeutete, wurde am Dienstag offiziell: Alexander Bade gehört nicht länger dem Trainerteam des 1. FC Köln an und wird die Torhüter nicht weiter betreuen. Diese Aufgabe übernimmt mit Andreas Menger ein am Geißbockheim alter Bekannter. Von 1997 bis 1999 stand der heute 45-Jährige 41 Mal im FC-Tor.

Bade, der 1988 mit knapp 18 Jahren als Nachwuchstorhüter zum FC gekommen war, gehörte trotz Unterbrechungen mehr als 20 Jahre den Kölnern als Jugend- und Profi-Torwart sowie seit 2009 als Torwarttrainer an.

Daneben war er zuletzt als Toptalente-Betreuer im Verein tätig, bildete ein Bindeglied zwischen dem Nachwuchsbereich und der Profi-Abteilung. Ob er diese Arbeit fortsetzt, steht noch nicht endgültig fest. Der 47-Jährige, der einen im Profi-Fußball völlig ungewöhnlichen unbefristeten Vertrag besitzt, werde aber weiter für den 1. FC Köln tätig sein, hieß es.

Einer Meldung des Fachmagazins „Kicker“, wonach es Probleme in der Zusammenarbeit zwischen Stefan Ruthenbeck und Alexander Bade gegeben habe, widersprach der Cheftrainer. „Einige Tage vor dem Pokalspiel gegen Schalke habe ich Alex gesagt, dass ich gerne mit ihm weiterarbeiten möchte. Deshalb haben mich andere Nachrichten überrascht. Es gab ein paar Dinge, die aus seiner Sicht vorgefallen waren, aber nicht von meiner Seite. Ich halte ihn für einen absoluten Fachmann und guten Torwarttrainer“, sagte Stefan Ruthenbeck am Rande des Laktattests am Dienstag.

Möglicherweise gehen die Vorbehalte des ehemaligen Torwarttrainers auf Umstände im Zusammenhang mit der Trennung des FC von Peter Stöger zurück. Stefan Ruthenbeck hatte damals seinen Juniorenspielern gesagt, dass er sie womöglich nicht weiter betreuen werde, woraus Medien den Schluss zogen, Peter Stöger werde entlassen. So kam es nach dem Bundesligaspiel auf Schalke dann auch.

Zu dem Wiener besitzt Bade ein sehr persönliches Verhältnis. Das geht so weit, dass Peter Stöger Taufpate von Bades Sohn Tom wurde. Gemeinsam verbrachten die Familien Urlaube und die Freizeit.

Peter Stöger wertete die Arbeit seines Torwarttrainers dadurch auf, dass er ihn in die allgemeine Trainingsarbeit ebenso integrierte wie er seine Meinung zu taktischen Dingen und seine Bewertung von Spielern schätzte.

Viel zu verdanken hat Timo Horn der täglichen Arbeit mit Alexander Bade. Der Trainer formte ihn zu einem der besten Torhüter Deutschlands, der mit der DFB-Auswahl bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro die Silbermedaille gewann.

Als Peter Stöger ebenso wie sein Kollege Manfred Schmid eine Woche nach seiner Entlassung beim 1. FC Köln einen Halbjahresvertrag bei Borussia Dortmund unterschrieb, war Alexander Bade nicht mit von der Partie. Als Torwarttrainer wäre für ihn beim BVB kein Platz gewesen. Denn mit der ehemaligen Vereinsikone Wolfgang „Teddy“ de Beer und Matthias Kleinsteiber verfügt die Borussia über zwei Spezialtrainer.

Beim 1. FC Köln übernimmt Andreas Menger nun dieses Amt. Wie Alexander Bade stammt er aus Berlin, wie sein Vorgänger lernte er das Torwartspiel bei Tennis Borussia. Zwischen 1980 und 1986 gehörten die zwei Jahre auseinander geborenen und deshalb in unterschiedlichen Altersklassen spielenden Torhüter dem Verein parallel an.

Nach seinem Karriereende als Torwart war Andreas Menger von 2004 bis 2011 Torwarttrainer bei Eintracht Frankfurt, anschließend vier Jahre beim VfB Stuttgart und bis zum vergangenen Frühjahr bei 1860 München.

„Mit ihm haben wir kurzfristig eine Top-Lösung gefunden“, bewertete Armin Veh die Verpflichtung des 45-Jährigen. „Andi kennt den Verein und bringt eine Menge Erfahrung als Torwarttrainer mit, so dass unsere Keeper in sehr guten Händen sind.“

Veh und Menger kennen sich übrigens aus einer gemeinsamen Zeit bei Greuther Fürth, als der eine im Tor stand, während der andere sein Trainer war.

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