Karnevalssitzung des 1. FC Köln Stögers Auftritt in finsterem Outfit

KÖLN · Totenköpfe, Riesen-Babys und ein Römer auf der FC-Karnevalssitzung. Auch am nächsten Montag, wenn die Mannschaft zum Rosenmontagszug geht, darf gefeiert werden.

 Der Vorstand Werner Spinner (l-r), Spieler Pawel Olkowski und die Vorstände Markus Ritterbach und Harald Schumacher bei der Karnevalssitzung des 1. FC Köln.

Der Vorstand Werner Spinner (l-r), Spieler Pawel Olkowski und die Vorstände Markus Ritterbach und Harald Schumacher bei der Karnevalssitzung des 1. FC Köln.

Foto: dpa

Bei allem jecken Treiben im und um den 1. FC Köln herum hat die sportliche Abteilung des Clubs die karnevalistischen Feierlichkeiten für die Profis beschränkt. Lediglich bei der Kostümsitzung des Vereins gestern Abend sowie am nächsten Montag, wenn die Mannschaft zum Rosenmontagszug geht, darf gefeiert werden.

„Am Sonntag steht das Spiel beim HSV an. Die Jungs wissen, was das bedeutet. Die Fragestellung, ob feiern außerhalb der beiden Termine möglich ist, ist verständlich, aber den Gedankengang haben wir nicht“, stellte Peter Stöger klar. Zwar wurde der 1. FC Köln im Vorjahr offiziell in den Kreis der Kölner Karnevalsvereine aufgenommen, doch die Grenzen steckt der Trainer deutlich ab.

So stehen am Tag nach der eigenen Sitzung gleich zwei Trainingseinheiten an, so wird auch an Wieverfastelovend am Geißbockheim geübt, während am Alter Markt der Straßenkarneval eröffnet wird. Für die Profis stellt das offensichtlich kein Problem dar. Den meisten von ihnen steckt das Feiern der fünften Jahreszeit ohnehin nicht im Blut. Und selbst ein waschechter Kölner wie Marcel Risse besitzt kein Problem mit den eingeschränkten Festivitäten: „Wir bekommen das ganz gut hin. Bei unserer Sitzung wird gefeiert, danach geht es normal mit dem Training weiter."

Gestern Abend jedenfalls ließen es FC-Vorstand und Spieler ordentlich krachen. Von Kopf bis Fuß in Schwarz gekleidet, das Gesicht als Totenkopf geschminkt – Trainer Peter Stöger war unter seiner Maskerade kaum zu erkennen. Ebenfalls in diesem finsteren Outfit erschienen unter anderem Kölns Präsident Werner Spinner, sein Vize Toni Schumacher und Sportdirektor Jörg Schmadtke. Was das Kostüm bedeuten sollte, ließ Stöger offen: „Wir wollen die Leute ein wenig rätseln lassen. Es ist von allem etwas – undurchsichtig wie unsere Taktik“, sagte der Österreicheren schmunzelnd. Er habe im Vorfeld bei der Frage nach der Kostümierung nur darum gebeten, „einmal geschminkt zu einer Karnevalsfeier gehen zu können und dann noch besser auszusehen als normal...“

So einheitlich sich die Führungskräfte des Clubs verkleidet hatten, so unterschiedlich kostümiert kamen die Spieler daher. Neben Dominique Heintz, der als Riesen-Baby auftrat und Yannick Gerhardt als kölschen Römer an seiner Seite hatte, fielen zwei andere Kicker besonders auf: Pawel Olkowski überraschte als Conchita Wurst und Ersatztorwart Thomas Kessler hatte sich als Ex-Kollege Tim Wiese angezogen. Ein mit dem früheren Bremer vor Jahren getauschtes Trikot hatte er so ausgestopft, dass er wie der heute so muskelbepackte Wrestler aussah.

FC-Präsident Spinner nahm die Sitzung zum Anlass, um Werbung für sich und seine Vorstandskollegen zu machen. Er appellierte an den Mitgliederrat, ihn und seine Vizepräsidenten für eine weitere Amtszeit zu nominieren. Im Herbst stehen Neuwahlen an, für die der Mitgliederrat das amtierende Präsidium vorschlagen kann. Bislang zögerte das Gremium, weshalb Spinner spitz formulierte: „Wir setzen im Verein auf Kontinuität. Deshalb haben wir langfristige Verträge mit der Geschäftsführung und den Trainern abgeschlossen. Nur mit dem Vorstand gibt es das noch nicht. Wir hoffen aber auf eine Verlängerung.“

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