1. FC Köln Marco Höger kneift vor keinem Zweikampf

KÖLN · Der Kölner Mittelfeldspieler erlitt im Derby gegen Leverkusen die zweite leichte Gehirnerschütterung in dieser Saison und erhielt von den Ärzten in dieser Woche Trainingsverbot. Sein Appell an die Mannschaft: "Wir müssen in Hoffenheim nachlegen."

 Chef im defensiven FC-Mittelfeld und kämpferisches Vorbild: Marco Höger geht voran.

Chef im defensiven FC-Mittelfeld und kämpferisches Vorbild: Marco Höger geht voran.

Foto: Bopp

Marco Höger hält den Kopf hin. Nicht nur, wenn es darum geht, Verantwortung im defensiven Mittelfeld des Fußball-Bundesligisten 1. FC Köln zu übernehmen, sondern auch, wenn es gilt, keinem Zweikampf aus dem Weg zu gehen. Als sichtbares Zeichen seines Einsatzes trägt der FC-Sechser in diesen Tagen eine Naht über dem rechten Auge. Nicht zu sehen ist, dass Höger sich beim 2:0 im Derby gegen Leverkusen schon zum zweiten Mal in dieser Saison eine leichte Gehirnerschütterung zugezogen hat und deshalb erst am kommenden Montag wieder ins Mannschaftstraining einsteigen kann.

„Es geht schon wieder. Nach dem Spiel am Sonntag war allerdings erst einmal der Kotzeimer mein bester Freund“, berichtet Höger von starker Übelkeit nach dem Zusammenprall mit Leverkusens Benjamin Henrichs und seiner Auswechslung in der 59. Minute. „Ich hatte zuerst den Cut am rechten Auge, von dem aus mir während des Spiels auch immer Blut ins Auge gelaufen ist. Da gab es noch einen Cut am linken Auge, der inzwischen schon verheilt ist. Die Summe beider Schläge hat es dann wohl ausgemacht“, erzählt der 28-Jährige von seinen Luftkämpfen.

Die Ärzte haben ihm das Training in dieser Woche verboten, auch weil Höger nach dem Heimspiel gegen Augsburg Ende Januar schon mal der Schädel gebrummt hatte. „Vom Gefühl her ginge es schon wieder, aber bei Kopfverletzungen muss man vorsichtig sein.“

Ansonsten hat der Ex-Schalker gute Erinnerungen an das Derby. Zumal er am Montag beim Blick auf die Tabelle feststellen durfte, dass der FC nicht mehr Tabellenletzter ist: „Das ist ein gutes Gefühl, und es ist auch schöner, auf die Tabelle zu schauen. Aber gerne tue ich es immer noch nicht, denn wir haben als Vorletzter nichts erreicht.“ Noch immer beträgt der Rückstand zum rettenden Ufer fünf Punkte. „Wir müssen in Hoffenheim nachlegen, und dann können wir an Mainz denken“, beschreibt Höger die Aussichten auf die nächsten beiden Bundesligaspiele nach der Länderspielpause.

Der Druck nimmt also nicht ab, und deshalb ist der gebürtige Kölner auch froh über die Auszeit und die Möglichkeit, bis zum kommenden Montag einmal kräftig durchzuatmen: „Gefühlt sind wir seit Monaten in jedem Training und Spiel mit 110 Prozent unterwegs. Es ist schon extrem anstrengend, mental nicht nachlassen zu können.“

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