1. FC Köln Marcel Risse als Hoffnungsträger gegen Hannover 96

KÖLN · Die Anhänger des Fußball-Bundesligisten 1. FC Köln hoffen auf das Startelf-Comeback des lange verletzten Marcel Risse im Heimspiel gegen Hannover 96 am Samstag.

 Startelf-Einsatz gegen Hannover möglich: Marcel Risse (links), hier gegen Kevin-Prince Boateng von Eintracht Frankfurt.

Startelf-Einsatz gegen Hannover möglich: Marcel Risse (links), hier gegen Kevin-Prince Boateng von Eintracht Frankfurt.

Foto: picture alliance / Federico Gamb

Auf Sieg setzen, offensiv spielen und bei einem unentschiedenen Zwischenstand in der Schlussphase alles riskieren, um drei Punkte zu holen, das ist die Maxime von Stefan Ruthenbeck. Auf diese Weise will der Trainer des 1. FC Köln das Fußballwunder des Klassenerhalts noch realisieren.

So gesehen verwunderte es, dass er in Frankfurt die Mittelfeldreihe mit vier Sechsern besetzte, von denen nur Milos Jojic eine gelernte Offensivkraft war. Es dürfte ein einmaliger Versuch gewesen sein. Schon am Samstag gegen Hannover 96 ist mit mehr Angriffsqualität zu rechnen. Neben den beiden Defensivspezialisten Matthias Lehmann und Marco Höger im Zentrum kam auch der dort üblicherweise spielende Salih Özcan gegen die Eintracht wieder zum Zug, allerdings als Rechtsaußen. Er vertrat den verletzten Christian Clemens.

Sein Trainer, der große Stücke auf den 20-Jährigen hält, hatte allerdings bereits im Vorfeld des Spiels gemeint, dass der kampfstarke Mittelfeldspieler sich dort nicht so recht wohlfühlen würde. „Salih mag es, wenn er Platz um sich herum hat. Da ist er auf der Außenbahn natürlicherweise etwas eingeschränkt.“

Kreuzbandriss vor 14 Monaten

Das merkte man dann auch seinem Spiel an. Vor allem mangelte es an Flanken und Vorlagen von der rechten Seite, wobei gleiches für den linken Flügel galt, den Milos Jojic bis zur 57. Minute besetzte, bevor ihn Simon Zoller ablöste. Wenig später kam Marcel Risse erstmals nach viereinhalb Monaten wieder zum Einsatz. Der klassische Rechtsaußen brachte direkt jenen so schmerzlich vermissten Schwung in die Offensive.

Zwar gelang ihm auch noch nicht alles zur eigenen Zufriedenheit. Doch die Freistoßflanke, die Simon Terodde zu seinem zweiten Treffer im Spiel verwandelte, war schon wieder wie zu besten Risse-Zeiten. Ob der 28-Jährige am Samstag bereits von Beginn an dabei ist, wird sich im Verlauf der Trainingswoche zeigen. Stefan Ruthenbeck würde ihn sicher liebend gerne für die Startelf nominieren, weiß aber auch um die Gefahr einer zu hohen Belastung nach der langen Verletzungspause.

Man dürfe nicht zu viel riskieren, schließlich gehe es um die Karriere von Marcel Risse. Der hatte sich vor 14 Monaten einen Kreuzbandriss zugezogen. Als er am vergangenen Saisonende zurückkehrte, stellte sich ein Meniskusschaden ein, der zum Beginn dieser Spielzeit erneut auftrat. Zudem gesellten sich muskuläre Probleme hinzu. Eine Leidenszeit, die jetzt ein Ende haben soll. Deshalb ist aber auch Vorsicht geboten.

Vorsicht um weitere Ausfälle zu vermeiden

Gleiches gilt für Leonardo Bittencourt. Seit drei Monaten musste er wegen Hüft- und Adduktoren-Problemen und eines operativen Eingriffs pausieren. In dieser Woche hofft er ins Mannschaftstraining zurückkehren zu können. In der Vorwoche hatte er unter den aufmerksamen Augen von Vater Franklin das Balltraining aufgenommen.

Leonardo Bittencourt und Marcel Risse wären genau die Flügelzange, die mit ihren Vorlagen Mittelstürmer Simon Terodde versorgen könnte. Die beiden werden einerseits gebraucht, denn die weniger werdenden Spiele dezimieren die Chancen auf den Klassenerhalt. Andererseits müssen beide Vorsicht walten lassen, um keinen weiteren Rückschlag zu erleiden und erneut monatelang auszufallen. Ein Spagat.

Um den zwischenzeitlich zu meistern, müssen womöglich andere Offensivkräfte wie Simon Zoller oder Yuya Osako aushelfen. Eine defensive Variante wie in Frankfurt dürfte es jedenfalls so schnell nicht wieder geben angesichts der Endspiele um den Klassenverbleib, die Stefan Ruthenbeck ausgerufen hat.

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