Halbes Jahr vor Transfer Hatte Köln ein 75-Millionen-Euro-Angebot für Modeste?

Köln · Am Kölner Landgericht kam es am Dienstag zu einem Verhandlungstermin zwischen einem Spielervermittler und dem 1. FC Köln. Dabei kamen bisher nicht bekannte Details des Modeste-Transfers ans Licht.

Seit Wochen kämpft der 1. FC Köln um die Rückkehr von Anthony Modeste, möglichst kostenlos. Im Sommer 2017 war er für mehr als 30 Millionen Euro zu Tianjin Quanjian gewechselt. Ein halbes Jahr zuvor aber stand von chinesischer Seite für einen sofortigen Transfer ein 75-Millionen-Euro-Angebot im Raum. Das kam am Dienstag bei einem Termin vor dem Kölner Landgericht heraus.

Dort klagte der Spielervermittler Giacomo Petralito auf Zahlung eines Vermittlungshonorars in Höhe von zwei Millionen Euro gegen den FC. Dessen Anwalt sagte, dass im Januar 2017 dem FC ein Angebot über 75 Millionen Euro gemacht worden sei.

Das bestätigte FC-Geschäftsführer Alexander Wehrle: „Ja, es stand ein Angebot über diese 75 Millionen Euro im Raum. Wir haben das damals mit den Gremien im Verein besprochen und uns dann dagegen entschieden. Wir wollten unser Ziel, das Erreichen der Europa League, nicht gefährden.“

Mehr Geld für den Verkauf eines Spielers gab es in der Bundesliga erst zwei Mal. Ousmane Dembele wechselte für etwa 120 Millionen Euro von Borussia Dortmund zum FC Barcelona, und Kevin de Bruyne für 76 Millionen Euro vom VfL Wolfsburg zu Manchester City.

Spielervermittler Giacomo Petralito behauptet, maßgeblich am Transfer von Anthony Modeste beteiligt gewesen zu sein. Dem widerspricht die FC-Seite. Sie hatte einem chinesischen Vermittler eine Million Euro überwiesen, zwei deutschen Beratern zusammen eine halbe Million Euro. Weitere 500.000 Euro war man bereit an Petralito als Gütezahlung zu überweisen. Doch der Schweizer lehnte ab und klagte.

Richter Marcus Leckel schlug zunächst einen Vergleich vor. Der 1. FC Köln sollte zwischen 500.000 Euro und einer Million Euro zahlen. Das lehnte die FC-Seite ab. „Aus unserer Sicht hat Herr Petralito keinen wesentlichen Beitrag zu dem Transfer geleistet“, begründete Alexander Wehrle.

Ein Urteil gab es am Dienstag nicht. Für den 19. März wurde ein Verkündigungstermin angesetzt. Dann gibt es entweder ein Urteil oder einen neuen Verhandlungstermin.

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