Fußball-Bundesliga Geweckte Sehnsüchte

KÖLN · Am Wochenende startet die erste Liga aus der Winterpause: der 1. FC Köln hofft auf eine Fortsetzung seiner erstaunlichen Leistungen und träumt von Europa.

 Die Trockenübungen haben ein Ende: Dominic Maroh kehrt in die Startelf des 1. FC Köln zurück. FOTO: DPA

Die Trockenübungen haben ein Ende: Dominic Maroh kehrt in die Startelf des 1. FC Köln zurück. FOTO: DPA

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Es liegt wohl in der Natur der Kölner Fußballseele, dass eine Aussage von Marco Höger in diesen Tagen immer wieder die Runde macht. In einem Zeitungsinterview hat der Mittelfeldstratege des 1. FC Köln den Traum von Europa beschworen und die Sehnsucht der Fans potenziert. Eine Sehnsucht, die seit dem 30. September 1992 und der 0:3-Niederlage im Rückspiel der ersten Runde des Uefa-Pokals bei Celtic Glasgow schlummert. „Wir Spieler wünschen uns das am meisten. In der Europa League mit dem FC zu spielen, bei den Fans, mit dem Umfeld, in der Stadt, das wäre etwas Einmaliges“ wird Höger zitiert.

Mit 25 Punkten und Platz sieben nach 16 Spieltagen in der Fußball-Bundesliga hat der FC vor der ersten Partie des neuen Jahres am Sonntag (17.30 Uhr/Sky) beim FSV Mainz 05 die Sehnsucht seiner Anhänger geweckt. Das Ziel zu erreichen, ist längst keine Utopie mehr, denn die Geißböcke haben in dieser Saison Erstaunliches geleistet. Das Team von Trainer Peter Stöger hat nicht nur den Spitzenclubs aus München, Leipzig, Dortmund und Leverkusen verdiente Remis abgetrotzt, es hat auch gegen die vermeintlich „kleineren“ Gegner konstant gepunktet und zudem auf Schalke und das Derby in Mönchengladbach gewonnen.

Was aber die Hoffnungen der FC-Fans am meisten nähren dürfte, ist der Umstand, unter welchen widrigen Umständen die bislang so famose Hinrunde zustande gekommen ist. Noch nie seit dem Wiederaufstieg 2014 nämlich war der FC derart vom Verletzungspech gebeutelt wie im Herbst 2016. Auf bis zu sechs Stammkräfte musste Peter Stöger mitunter verzichten und blieb mit seiner Mannschaft trotzdem fester Bestandteil der Anwärter auf einen Platz in den europäischen Wettbewerben.

Eine aufgrund der Personalsituation wirklich bemerkenswerte Konstanz, die neben der wachsenden Bundesliga-Routine der FC-Profis die Hauptgrundlage der gereiften Europa-Träume bildet. Denn: Was erhofft, gewünscht und dank der gewohnt hervorragenden Arbeit der medizinischen Abteilung auch absehbar war, ist eingetreten. Bis auf die beiden Langzeitverletzten Timo Horn und Marcel Risse geht der FC mit voller Kapelle und entsprechend selbstbewusst in die kommenden Aufgaben. „Alle sind einsatzbereit. Wer mit in den Bus nach Mainz einsteigt, von dem kann ausgegangen werden, dass er auch spielt oder eingewechselt werden kann.“ Peter Stöger freut sich über seine endlich wieder umfangreichere Trainingsgruppe und weiß, dass er mit Neuzugang Christian Clemens sowie den Rückkehrern Matthias Lehmann und Leonardo Bittencourt mehrere taktische Optionen für das Duell der Karnevalsclubs spielen kann.

Nicht zu vergessen: Mit Dominic Maroh kehrt der Abwehrchef zurück, der nach zwei Verletzungen und gerade einmal 102 Minuten Einsatzzeit in dieser Saison voller Vorfreude in die Startelf zurückkehren wird. „Nach gefühlt einem halben Jahr, in dem ich nicht gespielt habe, bin ich richtig froh, wieder dabei zu sein. Ich habe in letzter Zeit auch neben dem Mannschaftstraining viel gearbeitet. Deshalb bin ich gut gewappnet“, sagt der Slowene.

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