1. FC Köln FC könnte mit Derbysieg an Gladbach vorbeiziehen

Köln · In den drei bisherigen Bundesligaspielen hat sich der FC nur neun Torchancen herausgearbeitet und damit die wenigsten aller 18 Clubs. Am Samstag kann der Fc mit einem Derbysieg Borussia Mönchengladbach in der Tabelle überholen.

Die Rauchschwaden der Mitgliederversammlung sind noch nicht ganz verflogen, da kündigt sich für den 1. FC Köln schon der nächste emotionale Höhepunkt in der Fußball-Bundesliga an. Lieblingsfeind Borussia Mönchengladbach macht am Samstag (15.30 Uhr/Sky) im ausverkauften Rheinenergiestadion seine Aufwartung.

Für den neuen Vorstand der Geißböcke mit Präsident Werner Wolf, Eckhard Sauren und Jürgen Sieger könnte es wohl kaum eine Premiere geben, die mehr prickelt und herausfordert als das anstehende rheinische Derby. Wolf hatte auch deshalb schon am Sonntag auf der Mitgliederversammlung in der Lanxess Arena angesichts drohender Ausschreitungen einen Appell an die Fans ausgerufen: „Wir wollen alle ein heißes Derby. Aber nur auf dem Platz, denn da gehört das im Fußball hin.“

Achim Beierlorzer interessiert sowieso erst einmal nur, was auf dem Platz passiert. Der FC-Trainer steigt mit seinem Team nach einer intensiven Doppeleinheit am Montag und einem freien Dienstag am Mittwoch in die unmittelbare Vorbereitung auf Mönchengladbach ein. Dann werden wohl auch die meisten Nationalspieler wieder zurück am Geißbockheim sein.

Kapitän Jonas Hector (DFB), Florian Kainz und Louis Schaub (beide Österreich) sogar recht ausgeruht, denn sie standen bei den beiden EM-Qualifikationsspielen ihrer Auswahlteams keine Sekunde auf dem Platz. Ellyes Skhiri, der bei Tunesiens 1:0-Erfolg gegen Mauretanien am Freitag 55 Minuten absolvierte, spielte am Dienstagabend noch gegen die Elfenbeinküste. Für Sebastiaan Bornauw stand mit Belgiens U21 noch das EM-Qualifikationsspiel gegen Bosnien-Herzegowina an.

Cordoba trainiert wieder

Seit dieser Woche hat Achim Beierlorzer auch die zuletzt verletzten Marco Höger und Jhon Cordoba wieder an Bord. Höger absolvierte am Montag beide Einheiten. Cordoba trainierte wie der Belgier Birger Verstraete am Vormittag individuell und nahm am Nachmittag an der Einheit mit Ball teil.

Für den FC-Trainer, der sich für das Wochenende mit Videomaterial über die Gladbacher eingedeckt hatte, eine komfortable Situation. Auch, weil sein Team mit dem Rückenwind des ersten Saisonsieges in Freiburg in das Derby geht: „Klar habe ich mitbekommen, was dieses Spiel bedeutet. Damit ist es für mich auch ein Punkt, den ich in die Vorbereitung auf das Derby mit reinnehme. Ich weiß, was es den Fans bedeutet zu gewinnen, aber für uns ist es wichtiger, in unserem zweiten Heimspiel nachzulegen.“

Um den Fans nach dem unglücklichen 1:3 gegen Dortmund den ersten Heimsieg der Saison zu schenken, fordert Beierlorzer mehr Mut: „Wir spielen den Ball noch zu oft nach hinten. Ich möchte, dass wir mehr nach vorn spielen, noch mehr aufs Tor schießen und unsere Stürmer einfach bedienen“, sagt der 51-Jährige.

Die Statistik gibt ihm recht. In den drei bisherigen Bundesligaspielen hat sich der FC nur neun Torchancen herausgearbeitet und damit die wenigsten aller 18 Clubs. „Wir haben fünf Neuzugänge in der Mannschaft. Da ist es logisch, dass es noch Abstimmungsprobleme gibt.“

Vier ihrer neun Torchancen haben die effizienten Kölner allerdings nutzen können, womit sie zweitbestes Team der Liga sind. Das 2:1 in Freiburg hat sie sogar in eine Situation gebracht, die es ihnen ermöglicht für Samstag einen Wunsch ihres neuen Präsidenten zum Teil zu erfüllen. „Wir wollen der beste Nicht-Investoren-Club der Liga werden“, hatte Werner Wolf ausgerufen. Ein Derbysieg, und der FC hätte die ebenfalls nicht von Investoren geführten Gladbacher erst einmal hinter sich gelassen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort
Üble Nachrede
Kommentar zum Austritt von Peter Stöger Üble Nachrede