Dem Regen entflohen FC ist im Trainingslager auf Mallorca angekommen

Palma de Mallorca · Der 1. FC Köln hat sein Trainingsquartier auf der spanischen Urlaubsinsel bezogen. Profis um Trainer Markus Anfang absolvieren erste Trainingseinheit bei frühlingshaften Temperaturen.

Das nasskalte Schmuddelwetter in der Heimat haben die Spieler des 1. FC Köln am Mittwoch hinter sich gelassen. Nach zweieinhalbstündigem Flug empfing sie Sonnenschein und ein laues Lüftchen von 14 Grad, als sie am Mittag in Palma de Mallorca aus dem Flugzeug stiegen. Bis zum kommenden Donnerstag hält sich die Mannschaft im Rahmen eines Trainingslagers auf der Balearen-Insel auf.

Nicht dabei war Noah Katterbach. Der Nachwuchsspieler war am Abend zuvor beim 3:1-Testspielsieg gegen den FC Groningen gefoult worden und anschließend umgeknickt. Dabei zog sich der 17-jährige Linksverteidiger einen Teilriss des Innenbandes im linken Sprunggelenk zu.

Trainer Markus Anfang bedauerte den weiteren Ausfall. Zuvor hatte die sportliche Leitung entschieden, dass die verletzten Marco Höger (Außenbanddehnung) und Matthias Lehmann (Achillessehnenreizung) in Köln bleiben und individuell trainieren.

Zumindest was die Bedingungen auf Mallorca anbelangt, war der Trainer zuversichtlich: „Beim Wetter weiß man im Vorfeld natürlich nie, wie es letztlich wird. Wir hoffen aber, dass es so bleibt. Tatsächlich versprechen die Voraussagen der Meteorologen auch weiterhin für mitteleuropäische Verhältnisse frühlingshafte Temperaturen. Zwischen zwölf und 17 Grad Celsius soll sich das Thermometer in den nächsten Tagen bewegen. Damit würden sich die idealen Voraussetzungen ergeben, auf die die FC-Verantwortlichen beim Entschluss, ein Trainingslager auf der deutschen Urlauberinsel abzuhalten, gehofft hatten.

Erstmals seit Januar 2015, als sich die Mannschaft in Orlando/Florida auf die Bundesliga-Rückrunde vorbereitete, bezieht der 1. FC Köln wieder ein Winter-Trainingslager. In der Zwischenzeit hatte der ehemalige FC-Trainer Peter Stöger auf die Vorbereitungen in südlichen Gefilden verzichtet. Zum einen wurde die Winterpause in der Liga stetig kürzer, zum anderen waren die äußeren Bedingungen auf der heimischen Anlage am Geißbockheim für ihn gut genug.

Eine der feinsten Adressen auf Mallorca

Nun also Mallorca. Als Übungsplätze stehen den Kölnern die Anlagen des heimischen RCD Mallorca zur Verfügung. Der ehemalige spanische Erst- und jetzige Zweitligist besitzt einige Kilometer außerhalb der Inselhauptstadt Palma ein sehr modernes Trainingszentrum. Einziger Nachteil für die FC-Profis: Sie müssen jeweils eine rund zwölf Kilometer lange und bis zu einer knappen halben Stunde dauernde Fahrt mit dem Mannschaftsbus auf sich nehmen. „Das ist ja nicht neu für uns. Im Sommer in Kitzbühel mussten wir das auch“, beschwichtigte Anfang und meinte dann humorvoll: „Da haben die Jungs schon im Bus Regenerationszeit, und jeder kann bei der Rückfahrt zum Hotel darüber nachdenken, was er trainieren muss.“

Die Hotelanlage, die den FC-Tross beherbergt, gehört zu den feinsten Adressen auf Mallorca. Das Castillo Hotel Son Vida liegt außerhalb der Stadt auf einer Anhöhe in einem Villenviertel. Der Blick aus den Zimmern reicht über die weitläufige Park- und Golfanlage bis hinunter nach Palma mit seiner imposanten Kathedrale und hinaus aufs Meer.

Hier logierte auch schon die deutsche Nationalelf. Als sich Bundestrainer Joachim Löw mit seiner Mannschaft im Mai 2008 auf die Europameisterschaft in der Schweiz und in Österreich vorbereitete, tat er dies zunächst für elf Tage in dem Golf-Hotel.

Dafür musste der Deutsche Fußball-Bund, der das Hotel komplett gebucht hatte, damals stolze 800.000 Euro überweisen. Es geht natürlich auch günstiger, nicht nur für den 1. FC Köln, der keine Angaben zu den Kosten macht. Wer Anfang Februar dorthin dem hiesigen Winterwetter entfliehen möchte, zahlt beispielsweise für fünf Tage für Übernachtung mit Frühstück im Doppelzimmer inklusive Flug ab Köln oder Düsseldorf gut 700 Euro.

Um die guten Bedingungen im Trainingszentrum des RCD Mallorca, gegen den man noch ein Testspiel austrägt, bestmöglich zu nutzen, stehen in der Regel täglich zwei Trainingseinheiten an.

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