1. FC Köln Bosse denken über Verstärkungen nach

KÖLN · Der Fußball-Bundesligist 1. FC Köln hat zehn Millionen Euro zur Verfügung. Mit dem Geld könnte im Winter auf die Verletztenmisere reagiert werden.

Der 1. FC Köln wird aufgrund der Verletzungsmisere vermutlich während der Transferperiode im Januar einen oder mehrere Spieler verpflichten. Über die finanziellen Mittel verfügt der Fußball-Bundesligist. Weil er im Sommer weniger Geld für Transfers ausgegeben hat, stehen etwa bis zu zehn Millionen Euro zur Verfügung. Es ist bekannt, dass FC-Sportdirektor Jörg Schmadtke über ein weit gespanntes Informationsnetz verfügt. Er wird mit der ihm eigenen Ruhe den Markt sondieren, keinesfalls aber „auf Teufel komm raus“ Neuverpflichtungen tätigen. Diese Denkweise unterstrich auch Trainer Peter Stöger, als er am Montag bestätigte: „Nur um den Kader aufzufüllen, holen wir niemanden.“ Ausschlaggebend für eine Verpflichtung sei, ob man jemanden finde, der die Erwartungen in sportlicher, wirtschaftlicher und charakterlicher Weise erfülle. „Ansonsten werden wir uns mit unseren Jungs so gut es geht aufstellen.“

Ein Kandidat ist Paolo Otavio Rosa da Silva (22), genannt Otavio. Der Brasilianer vom österreichischen Zweitliga-Zweiten Linzer ASK absolviert bis Mittwoch ein Probetraining beim FC. Als Linksverteidiger könnte er Filip Mladenovic ersetzen, falls der, enttäuscht vom Reservistendasein, den FC in der Winterpause verlassen möchte.

Parallel zur Spielersondierung suchen Jörg Schmadtke und Peter Stöger Gründe für die Verletzungsmisere. „Wir haben bisher kein Muster erkennen können. Die Verletzungen waren zu unterschiedlich, passierten in den Spielen oder im Training, bei Zweikämpfen oder ohne gegnerischen Einsatz“, sagte Jörg Schmadtke.

Auffällig ist, seitdem der FC auf dem Hybridrasen trainiert, gibt es viele Muskel- und Bänderverletzungen im Team. In den Jahren zuvor gehörte Köln, auf Naturrasen trainierend, stets zu den Teams mit den wenigsten Verletzten. Beim Hybridrasen werden in den Naturrasen Kunststoffhalme geflochten. Dadurch ist die Spielfläche gleichmäßiger und wasserdurchlässiger, möglicherweise aber auch stumpfer – und wohl auch verletzungsförderlicher. Unter anderem aus diesem Grund hat man sich beim FC Bayern in diesem Sommer wieder vom Hybridrasen verabschiedet. Nach einer Statistik des Internetportals Fussballverletzungen.com hatte es bei den Bayern zwischen 2008 und 2014 insgesamt 14 Spielerausfälle wegen Muskelverletzungen von jeweils mehr als zwei Spieltagen gegeben. In den folgenden zwei Jahren auf dem Hybridrasen waren es 16.

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