1. FC Köln 3:2 in Düsseldorf - Ujah und Helmes geben alles

DÜSSELDORF · Die Hosenbeine waren blutgetränkt, ein Stutzen zerrissen, das Trikot vom Matsch beschmiert. So hinkte Tony Ujah ins Stadioninnere. "Ich bin überall verletzt. Aber wenn man ein Derby spielt, muss man alles geben", meinte der Torjäger, der mit seinem zweiten Treffer den 3:2-Sieg des 1. FC Köln in der 2. Fußball-Bundesliga bei Fortuna Düsseldorf sichergestellt hatte.

Als ihn kurz vor der Kabine ein junger Fortuna-Fan im Rollstuhl sitzend um das Trikot bat, zog er es sofort aus, ließ sich einen Stift reichen, signierte und verschenkte es. Gelang dem Nigerianer sein siebtes Saisontor in der 75. Minute mit einem Flachschuss ins lange Eck aus der Distanz, so hatte er das 1:0 (29.) unmittelbar vor dem Tor hochsteigend per Kopf erzielt - auf gefühlvolles Zuspiel von Patrick Helmes, der den Ball entlang der Grundlinie über Torwart Fabian Giefer hinweg chippte.

"Es war die einzige Möglichkeit, ihn anzuspielen. Ich hatte vermutet, dass Tony da hinten lauert", erzählte Helmes. Ihre spielerische Überlegenheit untermauerten die Kölner neun Minuten später durch das 2:0. Diesmal war es Helmes, der nach einer Rettungsaktion und einem Befreiungsschlag von Kevin Wimmer aus der Distanz eiskalt einschoss. Es war der sogar ungenügende Ausdruck des Klassenunterschieds zum letztjährigen Bundesligisten, der vor allem durch Ballverluste und ungeordnete Aktionen auffiel.

Dagegen zog der Tabellenführer sein gewohntes Passspiel auf, gewann mehr Zweikämpfe und agierte zielgerichteter. Doch unter dem Eindruck der vermeintlich sicheren Führung wirkten die Aktionen der Kölner zu Beginn der zweiten Halbzeit weniger druckvoll. "Ich habe gleich gemerkt, dass wir zu wenig gemacht haben.

[kein Linktext vorhanden]Prompt haben wir uns die Gegentreffer eingehandelt", ärgerte sich Dominic Maroh. Zunächst verloren Daniel Halfar und Yannick Gerhardt den Ball, sodass Erwin Hoffer nach einer Flanke freistehend einköpfen konnte (55.). Nur sieben Minuten später verschuldete Maroh einen Freistoß vor der Strafraumgrenze, den Charlison Benschop zum 2:2 nutzte, indem er flach unter den hochspringenden Kölnern hindurch schoss.

Doch nicht die Gastgeber setzten nach, sondern die Kölner kämpften sich zurück. "Das zeigt eben auch unsere Klasse, dass wir uns nicht mit einem Remis zufriedengeben wollten", meinte Maroh. "Ich wollte nicht auf Sicherheit spielen, sondern diesen Sieg holen", sagte Trainer Peter Stöger: "Ein Derbysieg ist immer etwas Besonderes."

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