Klassenerhalt ist wieder das Ziel 2016 soll die 40 früher erreicht werden

KÖLN · Hoffnungen und Wünsche lassen sich selten so realisieren, wie man es gerne hätte. Umso erstaunlicher war der Saisonabschluss für den 1. FC Köln. Denn mit dem 2:2 gegen Vizemeister VfL Wolfsburg ging all das in Erfüllung, was sich die Protagonisten für den Abschluss einer erfolgreichen Spielzeit vorgenommen hatten.

 Mit einem Spruchband bedankten sich die Kölner Profis bei den treuen Fans.

Mit einem Spruchband bedankten sich die Kölner Profis bei den treuen Fans.

"Wir sind damit in der Rückrunde zu Hause unbesiegt geblieben, wir haben die angestrebten 40 Punkte erreicht und wir haben gegen einen Champions-League-Teilnehmer eine drohende Niederlage abgewehrt. Das ist doch ein toller Abschluss", resümierte Dominic Maroh.

So bot die Begegnung vor 49 200 Zuschauern noch einmal ein Spiegelbild der Kölner Auftritte der zurückliegenden Saison. Die Basis auch des 22. Spiels ohne Niederlage war die kompakte Defensivarbeit. Gegen sie blieben VfL-Chancen aus dem Spiel heraus Mangelware. Das 1:1 (8.) durch Luiz Gustavo folgte nach einem Eckball, der 2:1-Führung (15.) durch Ivan Perisisc ging ein eklatanter Abspielfehler des sonst sicheren Dominic Maroh voraus.

Andererseits zeigten die Gastgeber einige spielstarke Offensivaktionen, von denen zwei auch in Treffer umgemünzt wurden. Beim 1:0 (3.) durch Yuya Osako sorgte Marcel Risse ebenso für die Vorarbeit wie beim 2:2 (61.) durch ein Eigentor von Robin Knoche, der vor Slawomir Peszko klären wollte.

Gefühle wurden vor und nach der Partie geweckt, als sich fünf FC-Profis von ihren Fans verabschiedeten. Besonders nah gingen Tony Ujah die Zuschauerreaktionen. Hatten sich bei seiner Namensnennung Pfiffe unter den Applaus gemischt, so feierten ihn die Besucher der Südtribüne auf der Ehrenrunde wie gewohnt mit "Ujah, Ujah"-Rufen. "Es war nicht glücklich, wie mein Wechsel bekannt wurde. Deshalb war es nach dem Spiel für mich wichtig, dass die Leute mich auf diese Weise verabschiedet haben. Solche positiven Eindrücke behalte ich in meinem Herzen, denn Köln war ein Zuhause für mich", sagte der Torjäger, der auf dem Rasen Tränen der Rührung zeigte.

Kevin Wimmer erlebte seinen bewegenden Moment vor der Partie, als bei der Verabschiedung durch Vorstand und Geschäftsführung die Zuschauer lautstark seinen Namen riefen. "Da habe ich schon Gänsehaut bekommen", meinte der Innenverteidiger, für den sich "nach der Saisonkrönung mit 40 Punkten" in Köln am Tag darauf ein anderer Traum erfüllte: Sein neuer Arbeitgeber Tottenham Hotspur erreichte die Qualifikation für die Europa League. "Es wäre für mich natürlich toll, schon nächste Saison im Europapokal zu spielen."

Beim 1. FC Köln bleibt das noch Zukunftsmusik. Auch wenn so mancher Fan davon träume, dass der Verein bereits in absehbarer Zeit auf die europäische Bühne zurückkehre, müsse man realistisch bleiben, mahnte Peter Stöger. Auch in der nächsten Saison gehöre man wieder zu jenen Clubs, die Punkte für den Klassenerhalt sammeln. Optimal wäre es, wenn man früher als diesmal die 40er-Grenze erreiche, um dann noch etwas draufzupacken. "Diesmal sollte bei unserer Punkteausbeute die Vier vorne stehen, im nächsten Jahr die Fünf", scherzte der Trainer bei der Saisonabschlussfeier und zeigte auf seine weißen Schuhe, auf denen eine Vielzahl roter Punkte prangte.

Die gleiche modische Fußbekleidung trug Alexander Wehrle. Der Finanzchef freute sich wie seine Mitstreiter über den Gewinn des 40. Zählers, auch wenn der für die Endplatzierung unerheblich war, andererseits aber rund 90 000 Euro Punktprämie kostete. Man hätte aber auch für den einen oder anderen weiteren Punkt noch Geld besessen, deutete der Geschäftsführer eine gute Etatlage an. So ging auch der Wunsch nach einem positiven Geschäftsabschluss in Erfüllung, ohne dass Alexander Wehrle am Rande seiner Vertragsverlängerung konkrete Zahlen nennen wollte.

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