Große kämpferische Leistung 1. FC Köln gewinnt trotz Niederlage gegen Bayern München

München · Sie gingen als sportliche Verlierer vom Platz, doch die Spieler des 1. FC Köln waren die moralischen Gewinner des Duells. Denn die 0:1-Niederlage war das Ergebnis einer großen moralischen und kämpferischen Leistung.

 Torwart Tom Starke von Bayern München (2.v.r.) kann den Ball von Lukas Klünter vom 1. FC Köln (l) abwehren.

Torwart Tom Starke von Bayern München (2.v.r.) kann den Ball von Lukas Klünter vom 1. FC Köln (l) abwehren.

Foto: dpa

Damit hatte man drei Tage nach der verspielten 0:3-Führung und dem 3:4 gegen Freiburg niemals rechnen dürfen. Entsprechend wurden die Unterlegenen von ihren Fans in der Münchner Arena gefeiert.

Die Kölner Personalprobleme führten dazu, dass erstmals fünf Spieler aus dem Nachwuchsbereich als Wechsel-Optionen auf der Bank saßen. Für Filip Kusic und Chris Führich waren es die ersten Nominierungen für eine Bundesligapartie, beide gaben später ihr Erstligadebüt.

Mit kölschem Galgenhumor hatten die für die sozialen Netzwerke zuständigen FC-Mitarbeiter auf den Personalmangel reagiert. Sie gaben bekannt, dass man für Maskottchen Hennes VIII einen Spielerpass beantragt hätte. In München war der Geißbock allerdings noch nicht spielberechtigt.

Mit einem 5-4-1-System versuchten die Gäste die Hausherren von ihrem Tor möglichst fernzuhalten. Lange Zeit gelang das freilich nicht. In der fünften Minute rettete Timo Horn erstmals, klärte gegen Franck Ribery. Dann besaß Thomas Müller eine Großchance (13.), scheiterte jedoch ebenfalls am Schlussmann. Dann aber verließen die Aktionen der Bayern an Geradlinigkeit und Druck.

Bejubelt wurde von den FC-Anhängern auf der erste Schuss Richtung Bayern-Tor durch Lukas Klünter (21.), wenngleich er keine Gefahr für Tom Starke darstellte. Mehr auf der Hut sein musste der Bayern-Schlussmann wenig später. Ein Schuss von Milos Jojic nach einem Konter (27.) wurde abgefälscht und senkte sich hinter dem Torwart aufs Tornetz. Eine Minute später versuchte es Tim Handwerker schlitzohrig mit einem Schuss von der Mittellinie, doch Tom Starke hatte aufgepasst.

So wirkte Stefan Ruthenbeck an der Seitenlinie zunehmend ruhiger. Für ihn war der Auftritt beium Meister das drittletzte Spiel als FC-Cheftrainer. Wer den Job im neuen Jahr übernimmt ist weiter ungewiss. Spekulationen gehen in Richtung von Jos Luhukay. Der hatte von 2002 bis 2005 als Co-Trainer beim FC gearbeitet und war in der vergangenen Saison nach nur vier Spielen beim VfB Stuttgart nach Differenzen mit Sportchef Jan Schindelmeiser zurückgetreten und seither arbeitslos.

Als es kurz vor der Pause erste Pfiffe des Bayern-Anhangs wegen des lustlosen Auftritts gab, ergab sich die beste Konterchance für die Kölner. Aber Niklas Süle grätschte in den Schuss von Lukas Klünter.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit reagierte Jupp Heynckes auf das pomadige Angriffsspiel seiner Truppe. Mit James und Kingsley Coman kamen zwei neue Offensivkräfte. Besser wurde ihr Spiel dadurch zunächst nicht.

Nach einstündigem Spiel nahm die Partie dann aber doch ihren erwarteten Verlauf. Thomas Müller passte vor dem Tor von rechts in die Mitte, wo Robert Lewandowski hin gestartet war und an Timo Horn vorbei sein 15. Saisontor erzielte. Sechs Minuten später scheiterte Koman an der Latte.

Drei Minuten vor dem Ende aber besaß Lukas Klünter noch die Großchance zum Ausgöleich. Doch Tom Starke entschärfte den Schuss.

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