Niederlage in der 2. Bundesliga 1. FC Köln verliert Spitzenspiel in Berlin

Berlin · Das hatte sich der 1. FC Köln ganz anders vorgestellt. Wie das letzte Spiel des Vorjahres ging auch die erste Partie 2019 verloren. Die heimstarken Eisernen aus Berlin rücken auf zwei Punkte an den Tabellen-Zweiten heran.

Wie das vergangene Jahr endete – mit einem 2:3 gegen Bochum -, so begann für den 1. FC Köln auch das neue – mit einer fußballerischen Pleite. Nach einer spielerisch schwachen und defensiv katastrophalen Vorstellung unterlag man bei Verfolger Union Berlin verdient mit 0:2 (0:2). Erst zum zweiten Mal – nach dem 0:1 beim HSV – blieb man ohne eigenen Treffer.

Vor Beginn der Partie verkündete Alexander Wehrle via Sky eine schlechte Nachricht für die Kölner. Demnach bekomme Anthony Modeste, für den der FC die Spielberechtigung bei der Fifa beantragt hat, keine Freigabe von chinesischer Seite. Alexander Wehrle war gerade erst von Freigabeverhandlungen aus Tianjin zurückgekehrt.

Es soll nun eine vorläufige Spielberechtigung erwirkt werden, so der FC-Geschäftsführer. Der zeigte sich von der Entscheidung der Gegenseite wenig beeindruckt: „Dass der chinesische Verband die Freigabe nicht erteilt, war so zu erwarten.“ Nicht zu erwarten war dagegen die blitzartige Führung der Gastgeber. Bereits nach 23 Sekunden blickte Timo Horn, der statt des gelbgesperrten Jonas Hector die Kapitänsbinde trug, konsterniert seine Vorderleute an. Mit einem Fallrückzieher hatte der völlig frei stehende Marcel Hartel über ihn hinweg ins Tor getroffen.

Für den aus der FC-Jugend hervorgegangenen Linksaußen besitzen die Kölner noch ein Rückkaufsrecht. Mit diesem Treffer warb er dafür, dass sein Heimatverein davon Gebrauch macht. Die FC-Abwehr sah dagegen in dieser Szene äußerst ungeordnet aus, schien überhaupt noch nicht auf dem Platz und im Bilde zu sein. Nachdem sich die Gäste vom Schock erholt hatten, drückten sie auf den Ausgleich. Die größte Chance bot sich Dominick Drexler (22.). Doch mit einem Reflex klärte der Union-Torwart den Schuss aus sechs Metern.

Dann aber die nächste kalte Dusche nach einer halben Stunde. Nach einem Freistoß aus 30 Metern kam Innenverteidiger Florian Hübner aus fünf Metern unbedrängt von links zum Kopfball ins rechte Toreck.

In den letzten Minuten der ersten Hälfte gab es dann noch turbulente Torszenen hüben wie drüben. Erst scheiterte Simon Terodde (41.) um Zentimeter, dann kam Berlins Schlussmann bei einem Heber von Dominick Drexler (45.) noch mit der Schulter an den Ball und verhinderte so den Gegentreffer. Auf der anderen Seite traf Grischa Prömel in der Nachspielzeit nach einem Lattentreffer des eingewechselten Andersson, doch aus Abseitsposition.

Auch nach der Pause blieb die Begegnung hektisch und von Nickeligkeiten geprägt. Die Kölner verlegten sich zunehmend darauf, lange Pässe zu schlagen, die meist abgefangen wurden. Union konterte gefährlich und fand überraschend viele Freiräume in Kölns Defensive. Strafraumszenen kamen im zweiten Spielabschnitt meist nur noch nach Standards zustande. Ansonsten egalisierten sich beide Mannschaften zwischen den gefährlichen Spielfeldbereichen. Eine echte Torchance für den FC gab es erst wieder in der 80. Minute. Torwart Rafal Gikiewicz klärte reflexartig gegen Jhon Cordoba.

Union Berlin: Gikiewicz; Trimmel, Friedrich, Hübner; Reichel; Schmiedebach; Prömel, Kroos (68. Lenz); Abdullahi (83. Parensen), Polter (45. Andersson), Hartel. – Köln: T.Horn; Schmitz (79. Sörrensen), Meré, Czichos; Risse (62. Clemens), Geis, Kainz; Drexler, Hauptmann (67. J.Horn); Cordoba, Terodde. – SR: Welz (Wiesbaden). – Tore: 1:0 Hartel (1.), 2:0 Hübner (30.). – Zuschauer: 22.012 (ausverkauft). – Gelb-Rote Karte: Reichel (66., wiederholtes Foulspiel). - Gelbe Karten: Trimmel, Friedrich – Geis, Schmitz.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort