3:2 Niederlage gegen Freiburg 1. FC Köln steigt in die zweite Liga ab

Freiburg · Obwohl der 1. FC Köln einen Rückstand von 0:2 aufholte, verlor die Mannschaft mit 3:2 gegen Freiburg. Damit ist Köln aus der Bundesliga abgestiegen.

Der sechste Bundesligaabstieg in der 70-jährigen Vereinsgeschichte des 1. FC Köln ist perfekt. Obwohl nach einem packenden Endspurt in Freiburg noch ein 0:2-Rückstand aufgeholt wurde, musste der FC in der Nachspielzeit den 3:2-Siegtreffer der Freiburger hinnehmen.

Den Gastgebern merkte man zu Beginn die Nervosität angesichts der Abstiegsängste und zuvor acht sieglosen Spielen an. Die Kölner bestimmten zunächst das Geschehen. Ein Schuss von Leonardo Bittencourt rauschte am rechten Winkel vorbei.

Dann aber kamen die Hausherren auf. Tim Kleindienst zielte zwei Mal (11./13.) noch zu hoch, bevor Nils Petersen für den Ball den Weg ins Tor fand (14.). Nach einer Flanke von Mike Frantz von links sprang der Torjäger höher als Dominique Heintz und verlängerte den Ball per Kopf ins entgegengesetzte Toreck. Damit beendete Freiburgs Torgarantie eine 410-minütige Torflaute und erzielte seinen 14. Saisontreffer.

Für eine Vorentscheidung hätte Christian Kübler in der 23. Minute sorgen können, als er zum Strafstoß anlief. Marco Höger hatte Nils Petersen im Strafraum gefoult. Doch der Schütze schoss schwach nach halbrechts, wo Timo Horn hin tauchte und den Ball festhielt.

In der Folgezeit bestimmten die Hausherren das Geschehen, zeigten aber Abschlussschwächen. Dagegen kamen die Kölner kaum zu Schüssen in Richtung Tor von Alexander Schwolow. Chancenlos wäre der Schlussmann wohl beim Kopfball von Simon Terodde (26.) gewesen, doch das Spielgerät ging knapp links vorbei.

Für Sarkasmus sorgten die SC-Fans kurz vor der Pause. In Anspielung an das 0:1 beim Gastspiel in Mainz, das durch einen vom Video-Assistenten angeregten Strafstoß sieben Minuten nach Abpfiff der ersten Halbzeit erzielt wurde, zeigten sie zwei Banner auf denen stand: „Bitte bleiben Sie in der Halbzeitpause auf Ihren Plätzen, Sie könnten ein Tor verpassen!“

Doch diesmal ging es während der viertelstündigen Pause entspannt zu. Ebenso nach dem Seitenwechsel bei den Gästen. Sie betrachteten das Geschehen offenbar zunehmend als Sommer-Kick. Jedenfalls erhielt Nils Petersen kaum Gegenwehr auf dem Weg zu seinem zweiten Treffer in der 52. Minute. Erst ließ er Dominique Maroh stehen, dann verlud er Timo Horn und spitzelte den Ball aus spitzem Winkel ins Tor.

Viele der 2500 FC-Fans quittierten den Rückstand mit ironischen Gesängen und Veitstänzen im kleinen Gäste-Fanblock des nur noch zwei Jahre lang bestehenden Schwarzwaldstadion an der Dreisam. Dann erfolgt der Umzug in die neue Arena im Westen der Stadt.

Für spannende Schlussminuten sorgte Leonardo Bittencourt, als er eine scharfe Hereingabe von Jorge Meré perfekt per Volleyschuss (83.) in die Maschen des Freiburger Tores setzte. Für die nicht für möglich gehaltene Wende hin zum Remis sorgte erneut der kleine Deutsch-Brasilianer. Per Kopf trifft er fast von der gleichen Position wie zuvor, nachdem Marcel Risse ihn per Flanke bedient hatte.

Danach ging es vogelwild hin und her. Jede Mannschaft wollte den Sieg. Den hatte Claudio Pizarro für den FC am Fuß, doch sein Schuss in der 90. Minute landete knapp neben dem Tor. Stattdessen traf in der Nachspielzeit Lucas Höler auf der Gegenseite zum umjubelten 3:2-Heimsieg.

Freiburg: Schwolow; Kübler, Gulde, Kempf, Günter; Schuster (83. Koch), Höfler; Franz (53. Haberer), Terrazzino; Petersen (72. Höler), Kleindienst.
Köln: T.Horn; Meré, Maroh, Heintz, Handwerker (63. Koziello); Höger, Hector; Risse, Osako (79. Pizarro), Bittencourt; Terodde (63. Cordoba). – SR: Aytekin (Oberasbach).
Tore: 1:0 Petersen (14.), 2:0 Petersen (52.), 2:1 Bittencourt (82.), 2:2 Bittencourt (86.), 3:2 Höler (90.+3).
Zuschauer: 24.000. – Gelbe Karten: Terrazzino, Koch – Osako,Höger, Meré.

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