Vorbereitung auf Zweitligasaison 1. FC Köln startet Neuanfang vor 1000 Fans

KÖLN · 1. FC Köln startet die Vorbereitung auf die Zweitligasaison. Sportchef Armin Veh: Dieses Team ist stärker als das vorjährige. Dennoch warnt Torhüter Timo Horn: Die Saison wird kein Selbstläufer.

Die Schreckenssaison abgehakt, den Blick nach vorne gerichtet – so ging der 1. FC Köln am Montag die Vorbereitung auf das Unternehmen sofortige Bundesliga-Rückkehr an. „Wir schauen nach vorne und haben dabei ein großes Ziel“, sagte Sportchef Armin Veh. Gemeinsam mit Mit-Absteiger Hamburger SV gehe man als Favorit in die Anfang August beginnende Saison, weil beide Clubs die höchsten Budgets aller 18 Zweitligisten besäßen – wobei der HSV der Krösus sei.

In der Favoritenrolle sieht auch die Mehrheit der FC-Fans ihre Mannschaft. Das hörte man allenthalben beim ersten öffentlichen Training am Montagnachmittag. Zu dem waren rund 1000 Zuschauer zum Geißbockheim geströmt und schauten mehr oder weniger aufmerksam bei Bratwurst und Kölsch der Übungseinheit nebst abschließendem Spiel zu. Am Vormittag hatten die 28 Profis einen Fitnesstest über sich ergehen lassen müssen, der nach Aussage von Neu-Trainer Markus Anfang zufriedenstellen ausgefallen sei.

Was seinen Kader anbelangt, so könne der sich punktuell noch verändern. Es könne sowohl eine Verpflichtung als auch einen oder mehrere Abgänge geben, bestätigte Veh. „Aber wir sind schon mit diesen Spielern absolut konkurrenzfähig“, betonte er.

Und nicht nur das. Der 57-Jährige, der im Dezember zum FC kam und von der Trainerbank auf den Stuhl des Sportlichen Leiters wechselte, legte die Messlatte selbst sehr hoch, als er feststellte: „Wir haben einige wichtige Spieler abgegeben. Dennoch glaube ich, dass diese Mannschaft stärker ist als die vorjährige. Es sind viele junge Spieler dabei, und ich habe die große Hoffnung, dass wir unsere Profis noch verbessern, auch jene, die seit Jahren dabei sind. Wenn man sie richtig einsetzt, richtig trainiert, ihnen taktisch die richtigen Vorgaben gibt, bin ich überzeugt, dass man sie besser macht. Daran werde ich gemessen, schließlich ist es mein Kader.“

Personelle Voraussetzungen sind gut

Arbeiten muss Markus Anfang mit diesen Spielern. Wie der Sportchef ist er davon überzeugt, dass die personellen Voraussetzungen gut seien. In der fünfwöchigen Vorbereitungszeit sei es wichtig, dass die Spieler das von ihm vorgegebene System verinnerlichten und nach den vielen Niederschlägen der Vorsaison wieder Erfolgserlebnisse kennenlernten.

Was das Spiel anbelange, so „wollen wir von hintenheraus mutig und dominant nach vorne spielen, versuchen, den Jungs Lösungsmöglichkeiten für verschiedene Spielsysteme der Gegner aufzuzeigen“. Das werde nicht „von heute auf morgen gehen“. Geduld sei gefragt. Andererseits werde ihm zu viel über bestimmte Spielsysteme der eigenen Mannschaft gesprochen. Es sei völlig normal, dass sich die Startaufstellung im Verlauf eines Spiels verändere.

Anders als bei manch anderem Trainer, der strikte Vorgaben verteilt, überlässt Anfang seinen Spielern die Entscheidung, wer welche Räume auf dem Platz besetzt. „Wichtig ist, dass sie besetzt sind. Dann ist es egal, ob es 4-1-4-1-, 4-2-3-1- oder 4-4-2-System genannt wird. Jeder kann sich in dem Konstrukt beweisen.“

Timo Horn begrüßte die geplante Spielweise und meinte: „Der Trainer hat uns schon bei der ersten Einheit gesagt, dass er hintenheraus kaum hoch gespielte Bälle sehen will. Er möchte fußballerische Lösungen haben. Das sollte uns entgegenkommen, weil wir in der 2. Liga über Ballbesitz kommen müssen.“ Aber selbst dann, wenn man das umsetze, werde der direkte Wiederaufstieg kein Selbstläufer.

Das sieht der vom FC St. Pauli gekommene Innenverteidiger Lasse Sobiech genauso. „Druck gibt es immer. Aber natürlich nehmen wir die Favoritenrolle an.“ Abstiegsfrust habe er bei den zahlreichen im Verein gebliebenen Spielern nicht festgestellt. „Jetzt wird ein neues Kapitel aufgeschlagen.“

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