Entscheidung der ARD 1. FC Köln reagiert enttäuscht auf Pokalansetzung

KÖLN · Die ARD entscheidet sich gegen die Live-Übertragung der Partie 1. FC Köln gegen Schalke 04. FC-Profi Marcel Risse bricht das Training ab.

 Nach großem Kampf erzielte Marcel Risse Ende April das 2:2 gegen Schalke. Im DFB-Pokal bleiben die Fernseher nun schwarz.

Nach großem Kampf erzielte Marcel Risse Ende April das 2:2 gegen Schalke. Im DFB-Pokal bleiben die Fernseher nun schwarz.

Foto: picture alliance / Marius Becker

Verärgert haben viele Fußballfans auf die Festlegung der Live-Spiele der zweiten DFB-Pokalrunde im frei empfangbaren Fernsehen reagiert. Auch beim 1. FC Köln wurde am Donnerstag mit einer gewissen Enttäuschung die Entscheidung der ARD-Verantwortlichen registriert, dass der Westschlager zwischen dem FC und Schalke 04 nicht im Ersten übertragen wird, sondern live nur bei Sky zu sehen ist. Stattdessen zeigt die ARD die Partien zwischen Regionalligist SV Rödinghausen und Bayern München (30. Oktober) sowie zwischen RB Leipzig und der TSG Hoffenheim (31. Oktober).

Das Duell zwischen Köln und dem Vizemeister wurde vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) auf den 31. Oktober terminiert. Anstoßzeit ist 18.30 Uhr. Der zweite Westschlager zwischen Mönchengladbach und Bayer Leverkusen findet am selben Tag um 20.45 Uhr statt.

„Mich wundert das schon. Wenn es um die Reichweite geht, sind sowohl die Schalker als auch wir für hohe Quoten gut“, sagte FC-Geschäftsführer Alexander Wehrle gegenüber dieser Zeitung. „Für die Fans beider Vereine wäre eine Live-Übertragung natürlich interessant gewesen. Aber in der Regel ist es so, dass die Bayern gezeigt werden. Wahrscheinlich glaubt man, damit eine höhere Einschaltquote zu erreichen.“

Die Zahlen sprechen da aber eine ganz andere Sprache. Als Beleg können die Quoten dienen, die Bezahlsender Sky für die Einzelübertragungen der Bundesligaspiele in der Vorsaison veröffentlichte. Demnach kamen die Bayern-Spiele im Schnitt auf 980 000 Zuschauer (Platz 1). Schalke rangierte mit 650 000 Zuschauern hinter Dortmund (880 000) auf Rang drei, der 1. FC Köln trotz des Abstiegs mit 570 000 auf Rang fünf. Beim Duell zwischen Köln und Schalke kann man aber beide Fan-Lager als potenzielle Zuschauer addieren und käme ohne die vielen neutralen Fußballinteressierten auf 1,22 Millionen.

Noch krasser fällt der Vergleich zwischen dem Westschlager und dem am gleichen Abend live in der ARD zu sehenden Duell der Erstligisten aus Leipzig und Hoffenheim aus. Vor fast genau zwei Jahren schauten sich diese Partie in der Bundesliga gerade einmal 460 000 Fans an. Bevor es aber so weit ist, wird in beiden Top-Ligen noch sechs Mal um Punkte gekämpft. Für die Kölner steht da am Sonntag (13.30 Uhr) der nächste Vergleich zwischen ihnen als Goliath in finanzieller und spielerischer Hinsicht sowie einem David in Form des SC Paderborn an.

Im „Westfalen-Blatt“ erinnerte man daran, dass die Paderborner beim Drittligaspiel vor gut einem halben Jahr bei der SG Sonnenhof Großaspach vor 1200 Zuschauern antraten, am Sonntag aber die spezielle Atmosphäre vor rund 50 000 Fans in Köln genießen dürfen. Dazu SCP-Trainer Steffen Baumgart: „Das wird für uns interessant. Zum einen eben wegen der vielen Zuschauer, zum anderen deshalb, weil der FC für mich die beste Mannschaft der Liga ist und wir im Spiel gegen sie einige Lösungen parat haben müssen.“

Die benötigt sein FC-Kollege Markus Anfang offenbar bei der Besetzung der Rechtsverteidiger-Position. Denn Marcel Risse, der seit Saisonstart dort spielt, brach am Donnerstag das Training ab und ließ sich untersuchen. Sein Einsatz ist nach Adduktorenproblemen ungewiss.

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