Fußball-Bundesligist Horst Heldt verlängert beim 1. FC Köln bis 2023

Köln · Fußball-Bundesligist 1. FC Köln hat den Vertrag mit Horst Heldt vorzeitig um zwei Jahre bis zum 30. Juni 2023 verlängert. Der sieht große Herausforderungen auf den Verein zukommen.

 Horst Heldt hat seinen Vertrag beim 1. FC Köln bis 2023 verlängert.

Horst Heldt hat seinen Vertrag beim 1. FC Köln bis 2023 verlängert.

Foto: dpa/Thilo Schmuelgen

Den geeigneten Zeitpunkt für die Verkündung wichtiger Nachrichten zu finden, ist manchmal gar nicht so einfach. Hätte Werner Wolf die Wahl gehabt, der Präsident des Fußball-Bundesligisten 1. FC Köln hätte wohl lieber ein anderes Datum genommen als den Tag nach dem erschütternden 1:6 bei Werder Bremen, um die vorzeitige Vertragsverlängerung bis 2023 mit seinem Sportchef Horst Heldt bekanntzumachen. So aber stieg Wolf am Sonntag bei der Begrüßung zum Saisonabschlussgespräch des FC-Vorstandes etwas notgedrungen mit dem Debakel an der Weser ein, das „so nicht hätte passieren dürfen. Es war ein sehr bescheidenes Spiel“, sagte das Cluboberhaupt.

Dieses sowie die vorangegangenen neun sieglosen Kölner Geisterspiele aufzuarbeiten, ist nun eine der ersten von vielen Aufgaben für Horst Heldt während der Sommerpause. „Wir werden von der sportlichen Leitung eine Analyse über die gesamte Saison bekommen“, betonte Wolf. Dass Heldt hierfür der geeignete Mann ist, daran hat das FC-Präsidium keine Zweifel. Zum einen wegen des „wichtigen Umschwungs“ in der Phase von Dezember bis März, als die Geißböcke unter der Regie ihrer neuen sportlichen Führung um Trainer Markus Gisdol und Heldt vom letzten Tabellenplatz ins gesicherte Mittelfeld vorgeprescht waren.

Zudem schätzt Werner Wolf, ein „Fan von Kontinuität“, den im vergangenen November am Geißbockheim angetretenen früheren Stuttgarter und Schalker Manager für dessen „Erfahrung, Teamfähigkeit und Klarheit bei Analysen und Entscheidungen“. Vizepräsident Eckhard Sauren lobt Heldt auch für die „offene Gesprächskultur“, für die der 50-Jährige stehe. Und die bei seinem Vorgänger, dem Alleinentscheider Armin Veh, so sehr vermisst worden war. Im Gesamtpaket bringe Heldt daher „alles mit, um den FC auch mittel- und langfristig auf einen guten Weg zu bringen“, resümierte Wolf.

Die nächsten Etappen dorthin werden nach Einschätzung des Präsidenten aber keine einfachen, erst recht in Zeiten von Corona. Zur Erleichterung sollen die FC-Profis zu einem abermaligen Gehaltsverzicht bewegt werden. „Wir stehen erneut vor einer sehr schwierigen Saison“, blickte Wolf voraus auf die wohl am Wochenende des 11. bis 13. September womöglich vor leeren Rängen startende neue Spielzeit. „Über allem“ stehe dabei der Klassenerhalt. „Dafür brauchen wir eine wettbewerbsfähige Mannschaft.“

Diese zusammenzustellen, obwohl die vertragliche Situation des Kaders kurzfristig keine signifikanten Veränderungen zulässt, liegt nun in der Verantwortung von Horst Heldt. Ein Auftrag, auf den sich der in Königswinter geborene frühere FC-Profi trotz des neuerlichen sportlichen Abwärtstrends sehr freut: „Der FC ist mein Verein. Es macht mich stolz, mit dem gesamten Team am Geißbockheim für diesen Club zu arbeiten.“ Das Erreichen des Klassenerhalts sei in diesem Zuge nur „ein erster Schritt“ gewesen. „Vor dem FC liegen auch wegen der Folgen der Corona-Krise in allen Bereichen große Herausforderungen. Ich brenne dafür, sie zu meistern und den 1. FC Köln nachhaltig in der Bundesliga zu etablieren.“

Trainer Markus Gisdol (50) soll daran ebenfalls mitwirken. „Wir haben sehr hohes Vertrauen in ihn“, erklärte Werner Wolf, der von „sehr guten Gesprächen“ der Geschäftsführung mit dem Schwaben über eine ebenfalls vorzeitige Ausdehnung des Arbeitspapieres berichtete. Dieses hatte sich wie das von Heldt durch den Liga-Erhalt automatisch bis 2021 verlängert.

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